Metalhead of switzerland schrieb:
Ich möchte dich da mal was fragen: Ist eine Band besser, wenn sie niemand kennt? Spielen sie dann bessere Soli? Hat der Sänger dann ein grösseres Spektrum? Sind die Texte interessanter? Sind die Songs heftiger? Und zum Thema Merchandise: A ist es jedem seine Sache, ob er das haben will B muss jeder sein Geld verdienen, und wer ein Geschäft sieht nutzt das auch. Und irgend wie habe ich das Gefühl, das im Bereich Metal nicht der grosse Reibach zu machen ist, weshalb ich Kommerz Beschuldigungen für übertrieben und etwas weit hergeholt halte. Normalerweise beutet man nur Bereiche aus, in denen man auch wirklich etwas holen kann, siehe Pop-Musik
Zunächst einmal habe ich in meinem Statement gar nicht die "Bekanntheit" von Bands angeprangert, sondern das Thema "Kommerzialisierung". Gegen "Bekanntheit" von Bands habe ich gar nichts einzuwenden, denn diese ist nicht mit "Kommerz" gleichzusetzen (Bsp. dafür sind Bands wie Dornenreich oder Falkenbach, die zwar innerhalb der Szene sehr bekannt sind, dennoch keine "kommerzielle Schiene" fahren). Insoweit war dein Einwand gar nicht nötig: Bands "dürfen" meiner Meinung nach gerne bekannt sein
Nun zum Thema Merchandise/Kommerz: Ich denke, Du unterschätzt da etwas. In den letzten Jahren hat sich der Sektor "Metal" zunehmend zu einem attraktiven Bereich für die Musikindustrie entwickelt. Mit Metal lässt sich mittlerweile sehr viel Geld verdienen (nehmen wir allein das Festival, in dessen Forum wir uns gerade befinden: Das ist kein Sonntagsnachmittagspicknik- hier geht es um sehr viel Geld).
Was ich am Thema Kommerz in erster Linie kritisiere sind zwei Punkte:
1. Viele Bands stellen sich gerne als "alternativ" dar, kritisieren in Interviews die "Politik der Majorlabels" und die Popindustrie, die nur aufs "Geldscheffeln" ausgelegt sei, spielen auf der anderen Seite jedoch das Spiel mit, das sie in ihrer Selbstdarstellung kritisieren, indem sie ihren Namen für den letzten Mist hergeben.
2. Zunehmend entwickelt sich mit Labeln wie Nuclear Blast eine Form von "Majorlabeln" innerhalb des Sektors "Metal". Dabei finde ich es traurig, dass sich NB z.B. selbst immer als "kollegiales Independet-Label" darstellt, dass uns ohne Eigennutz Bands präsentiert, auf der anderen Seite aber dem Fan mit überhöhten CD-Preisen das Geld aus der Tasche zieht.
Punkt ist einfach: Wir haben eine zunehmende Kommerzialisierung im Bereich des Metal, die man nicht verneinen kann. Wie man dazu steht ist ja jetzt eine andere Sache, aber ich persönlich finde es irgendwie schade, wie sich einige Dinge entwickeln.