Hm.
Handelsblatt-Artikel sagt:
Polizeibericht sagt:
Angesichts dessen, dass beide Darstellungen stark verkürzt sind, lese ich beide so, dass "tätliche Auseinandersetzungen unterbunden" werden
mussten.
Meh. Ganz egal, wie man das sehen mag, Pegida ist der Auftritt derer, die diemultikulturelle Gesellschaft ablehnen.
Klar gibt's immer Menschen, die die Gesellschaftsform bejahen oder ablehnen, nur muss man sich mal ins Gedächtnis rufen, dass eine multikulturelle Gesellschaft in Deutschland nicht auf irgendeiner Sozen-Fantasiediktatur beruht, sondern nun einmal die Realität darstellt. Die Vorurteile, die "ganz normale" Pegida-Demonstranten "aus der Mitte" dortselbst formulieren, kommen aus einem ganz anderen Zeitalter. Da findest Du die Sorge, dass die eigene Rente irgendwann mal nicht mehr reichen könnte, genauso wie dass Einwanderer schmutzig sind und Flöhe und Krankheiten mitbringen. Wahlweise klauen sie uns unsere Frauen/Jobs/Sozialleistungen/Autos. Alles austauschbar.
Gegen all die negativen, sicherlich nicht zu leugnenden Begleiterscheinungen von Einwanderung gibt es aber Konzepte (die lange nicht alle umgesetzt werden, leider), nur davon wollen diese Vögel alle nichts wissen. Weniger Ausländer, das ist doch die zentrale Forderung. Hauptsache weniger Ausländer.
Was aber, wenn die dort artikulierten Probleme gar nicht durch "weniger Ausländer" gelöst würden? Was, wenn sich unsere Situation sogar verschlechtert? Was, wenn Deutschland den nächsten Abschottungs-Alleingang startet, so wie zuletzt Dänemark, und die Grenzen wieder dichtmacht? Alles vernünftige Fragen, und es gibt vernünftige Gegenargumente, die man den Pegidisten allesamt erzählen kann - nur glauben tun sie einem nichts.
Sie haben sich mit gaaaanz wenig Wissen, zumeist aus Medien und Internet ein Bild vom "bösen Ausländer" gemacht, und alles, was dem nicht entspricht, ist gelogen, gefälscht, Lügenpresse.
Wie also soll man sowas ernsthaft in einen Diskurs einbinden?
Dass individuell die Sorgen der Bürger selbstverständlich eine Rolle spielen müssen, dass die Leute sich repräsentiert fühlen müssen, das steht für mich außer Frage. Aber diese Leute haben sich auf komplexe Probleme eigene Reime gemacht und direkt eine Lösung, bzw. einen Sündenbock, parat. Und dem kann man nur mit kompromissloser Ablehnung gegenüberstehen.
Abschließend ein Beispiel: wenn man lamentiert, die Rente reiche nicht, dann muss man über das Rentensystem sprechen. Und nicht drauf rumreiten, dass die "blöden Asylanten so viel Geld in den Rachen geschmissen kriegen".