The Dead Daisies am 17.11. im Gibson Frankfurt
Sonntags nach einem harten Wochenende zu einem Konzert zu fahren ist echt nicht ohne. Ich war müde, noch ziemlich fertig und heute hat der Wecker wieder früh geklingelt. Die Strapazen haben sich aber definitiv gelohnt!
Auf dem Weg hab ich noch einen Kumpel aus dem Frankfurter Raum abgeholt. Allein wäre ich wohl nicht zum Konzert gegangen. Zusammen ging es also dann in die Innenstadt. Ich hasse es ja in Großstädten Auto zu fahren. Besonders direkt im Zentrum. Zum Glück hab ich einen guten und kostenlosen Parkplatz gefunden, von dem es nur noch 5 Minuten zu Fuß zum Club waren. Gegenüber vom Gibson ist ein "Best Worscht in Town" Stand, an dem sich direkt noch mal mit einer Currywurst gestärkt wurde. Die Buden sind ja ziemlich bekannt in Frankfurt. Ich war das erste mal dort und bin nicht enttäuscht. Hat super geschmeckt. Ich hatte die Schärfe B+, die noch ertragbar war. Eins schärfer werde ich das nächste Mal probieren.
Danach also rüber in den Club und natürlich erst mal an die Theke. Ein 0,33l Bier und eine 0,2l Cola gab es für ganze 10,50€. Kein Wunder, dass nirgends Preise aushingen. Frechheit! Die Preise passten aber zum Publikum, neben einigen Rockern waren hauptsächlich Rentner in Hemden unterwegs. Krass wie sich manchmal die Leute unterscheiden. Ich bin natürlich mal wieder extrem aufgefallen mit meiner Kutte und wurde mehrmals angesprochen. Hätte ich drauf verzichten können.
Erste Vorband war Mike Tramp's White Lion. Im Vorfeld hab ich mich darauf am meisten gefreut, da ich ja großer Glam Metal Fan bin. Leider gab es aber keine Full Band, sondern nur Mike und sein Gitarrist standen auf der Bühne. Bass und Schlagzeig kamen vom Band. Puuhhhh, das kann ich ja gar nicht leiden. Mike konnte das aber charmant und witzig rüber bringen. Tatsächlich hat mir der Auftritt trotzdem gefallen. Mike singt zwar langsamer und nicht mehr so hoch, aber es hat immer noch gepasst. Highlight war auf jeden Fall sein Gitarrist. Alter hat der sich bei den Solos einen abgeschruppt. Richtig gut!
Ich hoffe ich kann Mike irgendwo noch mal mit seiner gesamten Band und länger als 30 Minuten sehen.
Die zweite Vorband war Beastö Blancö, rund um die Tochter von Alice Cooper und dessen Bassisten. Ich hab die Gruppe schon mal als Vorband der Böhsen Onkelz gesehen, da hatten die gar nicht gepasst. Hier definitiv um einiges besser, trotzdem ist das nicht unbedingt mein Ding. Ich mag zwar die Stimme von Chuck Garric, aber zusammen mit der Tochter von Alice ist das nichts. Auf den älteren Alben waren noch ein paar okaye Songs dabei, aber das aktuelle Album ist absolut Scheiße. Brauche ich so schnell nicht noch mal. Die 30 Minuten haben gereicht.
Nun aber zum Headliner, der Supergroup The Dead Daisies! Das erste mal hab ich die Band 2015 als Vorgruppe von KISS gesehen, das zweite mal 2022 vor Foreigner. Die Besetzung hat sich seitdem mehrmals im Karussell gedreht. Krass wie oft da gewechselt wird, aber das macht die Band irgendwie aus. Der Gründer David Lowy ist natürlich wie immer an der Gitarre. Wieder zurück am Mikro ist John Corabi (Mötley Crüe). Wie David sagte "please welcome back, the voice of The Dead Daisies", recht hat er! Glenn Hughes (Deep Purple) war das letzte mal ganz cool, aber das waren nicht mehr die Daisies. Doug Aldrich (Dio, Whitesnake) an der Gitarre musste die Tour wegen seiner Krebserkrankung leider aussetzen, aber stattdessen ist Reb Beach (Winger, Whitesnake) eingesprungen. Er ist ein Profi durch und durch, hat Spaß gemacht ihn beim spielen zuzusehen. Am Schlagzeig sitzt gerade Tommy Clufetos (Ozzy Osbourne, Black Sabbath, Rob Zombie), ich hätte ihn im Leben nicht wiedererkannt. Früher mit langen Haaren und Vollbart und jetzt fesher Vokuhila und bartlos. Naja egal, gespielt hat er jedenfalls wie ein Gott. Alter hat der die Kessel bearbeitet! Das hab ich schon lange nicht so intensiv gesehen. Am Bass haben sie sich Michael Devin (Whitesnake) besorgt. Neben seinem Bassspiel war sein Backgroundgesang extrem geil.
Gespielt wurde sehr viel vom neuen Album, das mir sehr, sehr gut gefällt! Purer Hard Rock der nach vorn geht. Alte Songs wie "Mexico", "Midnight Moses" oder "Make Some Noise" wurden aber auch gespielt. Tatsächlich hat Jon Corabi auch Glenn Hughes Songs gespielt und das sogar richtig gut. Ich finde eh er ist ein viel zu unterbewerteter Sänger und Frontman. Klar, bei Mötley Crüe hat er nicht gepasst, aber bei den Daisies ist er genau richtig. Als Zugabe gab es den allerersten Hard Rock Song der Weltgeschichte "Helter Skelter" von den Beatles. Das hat noch mal ordentlich gezündet! Nach 90 Minuten waren die Herren durch und der ganze Saal mehr als zufrieden. Hätte nicht erwartet, dass die noch mal so Spaß machen. Gern wieder!