Ja, aber du sagst es doch selbst: Er vertritt den Staat. In unserem Fall eben den deutschen Staat. Inwiefern ist das eine Meinungsäußerung? Und in welche Richtung geht diese Meinung? Es ist nunmal die Flagge des Landes, in dem wir leben und in dessen Dienst diese Polizisten unterwegs sind. (Oder zumindest sein sollten

)
Ich finds ja auch völlig unnötig, dass die die Flaggen bei sich reinhängen. Aber ich sehe da aus genannten Gründen halt auch kein Problem.
Also, konkret ging es um einen Einsatz bei PEGIDA, bzw. Gegendemo. Ich sage jetzt einfach mal, das vermute ich so, bei PEGIDA werden wohl so einige Deutschlandfahnen in der Menge zu finden sein, und bei den Gegendemonstranten wohl eher "Refugees Welcome", Regenbogenfahnen oder solche von der Antifa. Schwarz-Rot-Gold jedenfalls tendenziell eher nicht.
Und in dem Moment, wo ich mich der Symbolik einer der Demonstrationsseiten anschließe, habe ich das Neutralitätsgebot verletzt.
Wie gesagt, vorgesehene Kennzeichnungen sind was anderes, aber über die hat auch nicht der Beamte zu entscheiden.
Eines darf man halt nur nicht vergessen.
Wir wissen nicht wirklich, ob wir ohne einige Änderungen in der Situation wären in der wir heute sind. Sie mag zwar für einige gefühlt schlechter sein als 1990. Mies ist sie in der Gesamtheit eben halt auch noch nicht. Jedenfalls haben wir keine Jugendarbeitslosigkeit in der Gegend von 40% wie Griechenland, Spanien und teilweise Frankreich.
Und dennoch haben 1991 die Flüchtlingsheime gebrannt, obwohl das Sozialsystem noch offenbar sagen wir solidarischer war als heute. Und damals gab es auch eine breite Diskussion über Asylgesetze. So ganz kann man es also auch nicht mit diesen Änderungen begründen, dass es heute Pegida gibt.
Es deutet vielmehr darauf hin, dass wenn wir gegenüber 1990 unsere Sozialleistungen erhöht hätten, wir dieses Gedankengut trotzdem hätten.
Was sagt uns das?
Wir können nicht davon ausgehen, dass hohe Sozialstandards automatisch dazu führen, dass man Barmherzigkeit walten lässt und Notleidende ebenfalls in die Solidarität aufnimmt. Es wird denke ich immer Leute geben, die Angst haben etwas zu verlieren, nur eben auf einem anderen Niveau.
(Interessante Herleitung nebenbenbei, dass sich der Kreis in der Diskussion so schließt, war meinerseits nicht geplant.)
Die Argumentation gegen Asylbewerber (eigentlich alle Zugewanderten) von den einschlägigen Kreisen fußt ja immer darauf, dass "die" uns was wegnehmen und wir ohne "die" besser dran wären.
Als gäbe es auch nur einen Cent mehr ALG I oder ALG II, wenn auf einmal keine Flüchtlinge mehr da wären. Geschissen.
Aber so ist es eben. Die doofen Ausländer nehmen uns wahlweise Jobs, Sozialleistungen, Frauen oder sonstwas weg. Dieser Argumentation kannst Du mit Vernunft einfach nicht beikommen. Es geht überhaupt nicht um Sozialsysteme, um Arbeitsmarkt oder um was auch immer.
Es gibt einfach viele Menschen bei uns, die unheimlich neidbehaftet sind und meinen, weil einige ganz arme Menschen ein Almosen bekommen, dass sie viel schlechter dran wären als "die da". Obwohl es kaum einen hier Geborenen gibt, der so schlecht leben muss wie die meisten Flüchtlinge.
Und zum Anderen ist Deutschland ja nicht das einzige Land, in dem es so ist. Da finde ich mittlerweile andere Länder viel bedenklicher als Deutschland. Teilweise sind in anderen europäischen Ländern ja die rechten Parteien auf dem Vormarsch...Deutschland steht halt nur leider immer unter besonderer Beobachtung.
Das "leider" würde ich streichen und stattdessen "verständlicherweise" setzen.
Was die anderen bedenklichen europäischen Länder angeht: da sollten wir mal wegkommen von diesem ebenfalls neidbehafteten "auf Deutschland wird immer besonders geguckt"-Scheinargument.
International können wir durch Diplomatie und Zusammenarbeit allgemein einwirken, aber keine Gesellschaften und Systeme verändern.
Hier bei uns haben wir's aber selbst in der Hand. Also sollten wir uns auf das Hier konzentrieren: ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür.
Sozialschmarotzer
Da jammern Leute über das, was Flüchtlinge oder Sozialhilfeempfänger "abgreifen" und was das alles den Staat kostet.
Aber wenn ich an Christan Wulf denke, was der Monat für Monat abgreift plus Dienstfahrzeug und Fahrer und Büro.... für die paar Monate Dienstzeit.
Da hört man kaum Gemecker.
...oder mancher Vorstandsvorsitzende - egal wie sehr er den Laden an die Wand gefahren hat - was der dann für ne Abfindung bekommt, nur weil sein Vertrag noch nicht abgelaufen ist - Hauptsache er geht; ich sag nur Ron Sommer.....
Und das sind keine Einzelfälle!!!
Pegidioten gehen halt lieber wegen der Islamisierung auf die Straße.
Vielleicht fühlen die sich mehr auf Augenhöhe mit Fundamentalisten und Attentätern.
Vielleicht sind sie auch einfach nur zu feige oder zu desillusioniert, um sich mit den Stärkeren anzulegen und greifen aus diesem Grund die noch Schwächeren an - die Flüchtlinge.
Wulff ist im Gerichtsverfahren für unschuldig befunden worden. Deswegen habe ich arge Bauchschmerzen damit zu sagen, dass er ein Schmarotzer ist. Höhe und Umfang der Versorgung ist sicher diskussionswürdig, aber ihn deswegen zu verteufeln, halte ich für falsch.