Das kann unmöglich Dein Ernst sein?
Doch das ist mein ernst. Ich war da 7 Jahre alt und hab den direkten Vergleich nicht und die direkte Erfahrung sowieso nicht.
EDIT:
Ich habe das aber bewusst aufgelistet haben wollen, eben weil hier auch viel gefühltes Zeug dabei sein kann. Und es gab nun mal Reformen, die irgendwo auch nötig waren.
Am schlimmsten ist die Einführung des "Rain Maker Prinzips", und das ist kein Witz! Erst mal Leistung ablehnen, egal ob berechtigt oder nicht. Und jetzt sag nicht, das war schon immer so. Auch das könnte ich Dir mit Namen z. B. von Beschäftigten der DRV belegen, was diese aber in große Schwierigkeiten bringen würde.
Ich hab noch nie was von diesem Prinzip gehört.

Google hat da spontan auch nichts ergeben.

Wie soll ich da wissen, dass es das nicht gab. Ich kenne auch niemanden, der in einer Behörde arbeitet oder welche Arbeitsanweisungen sie bekommen.
Ich bin kein Depp und kein Narr!
Die Einführung von ALG II und die Ausführungen sind, im Gegensatz zur Arbeitslosenhilfe davor, menschenverachtend!
Menschenverachtend ist wie die Leute in Bangladesh leben.
Die Arbeitslosenhilfe war wohl einfach zu teuer.
Die Armut nimmt bei uns zu!
Das ist keine Änderung des Systems.
Die Armut hätte aufgrund globaler Zusammenhänge auch ohne jede Änderung steigen können. Und da Armut zweifelhaft definiert ist, muss man damit vorsichtig sein. Als arm gilt, wer weniger 60% des Durchschnittseinkommens verdient. Die Armut steigt also, wenn der Durchschnitt mehr Geld verdient. Der Begriff ist völlig abgekoppelt davon, ob man ein Dach über dem Kopf hat und genug im Magen und was sauberes zum Anziehen.
Ich Zweifel im Übrigen nicht an, dass es Leute gibt denen es schlecht geht. Das gab es auch zu allen Zeiten. Natürlich muss der Anspruch sein, dass die Armut und Kinderarmut sinkt. Die Erwartung kann jedoch nicht sein, dass man schöne Klamotten hat, teures Essen oder eine moderne Wohnung.
Die Ansprüche steigen mit der Moderne nämlich auch bei einigen.
Die Realgehälter in den unteren Schichten (auch der Mittelschicht!) sinken!
Auch das ist keine Systemänderung.
Gehaltsentwicklungen hängen nun mal an Marktentwicklungen, am Wettbwerb und einigen weiteren Dingen. In einer sich entwickelnden Welt, die zunehmend auf Bildung und Automatisierung ausgelegt ist, wird es einfach weniger einfache Jobs geben.
Was man hier tatsächlich kritisieren kann sind aber die unterschiedliche Bezahlung und Behandlung von Leiharbeitern zu fest angestellten, sowie die schlechte Kontrolle von Schattenfirmen und seltsamen Tochterverkettungsfirmen, die in der Regel dazu da sind Gesetze auszuhebeln.
In der Mittelschicht hängt das Gehalt stark von Beruf und Branche ab. IT-ler verdienen sich eine goldene Nase, Lehrer nicht. Zudem kann man in der Regel sein Gehalt verbessern, wenn man beim Firmenwechsel gut verhandelt.
Was man als gutes Gehalt wahrnimmt, ist auch irgendwie sehr unterschiedlich. Ich hab Leute getroffen, die finden 2500 brutto sei viel Geld und welche, die meinen 4000 brutto sei verhältnismäßig wenig. Und dann hast du da sicher einen großen Batzen für die 2500 brutto das Höchste der Gefühle und das Ende der Fahnenstande darstellt, während es für andere gerademal das Einstiegsgehalt darstellt.
Einführung von TVöD waren reale drastische Gehaltskürzungen!!!
Mit dem öffentlichen Dienst kenne ich mich nicht aus.
Da sind die Gehälter aber generell vergelichswiese schlecht, aber dafür eher sichere Arbeitsplätze.
Veränderung des Kündigungsschutzes (tut mir ja leid, aber auch da kenne ich Menschen)
Ich halte wenig von gefühlter Statistik, weil man jemanden kennt.
Kündigungsschutz hat immer 2 Seiten. Einerseits schützt es die Leute die einen Job haben davor sie zu kündigen, aber es verhindert auch, dass Unternehmen mehr Leute einstellen, weil sie wissen, dass sie eventuelle Fehlgriffe schlechter loswerden können. Was genau beim Kündigungsschutz verändert wurde weiß ich auch nicht mehr so genau. Die Änderungen waren als ich noch zur Schule ging oder an der Uni war. Da betraf mich das noch nicht.
Allgemein der Sozialabbau in einer Solidargemeinschaft wie wir sie hatten!!! Und erzähl mir jetzt keine Plattitüden von wegen, das war nötig...
Was ich hier hauptsächlich kritisiere ist, dass sich der Staat aus der Rentenversicherung immer weiter zurückgezogen hat und einen privaten Versicherungssektor aufgebläht hat. Das erwähnte ich ja vor einigen seiten bereits.
Und dieses Plattitüden wie du sie nennst...sind ggf. auch mal notwendig.
ICH gab nämlich auch keine Lust darauf, dass die ganzen Schuldenlasten auf meine Generation weitergetragen werden, indem immer mehr Schulden angehäuft werden.
Die Leiharbeit...ein Geschwür der Gesellschaft...
Dem stimme ich teilweise zu.
Im Grunde finde ich Leiharbeit als Abfederung temporärer Lastspitzen sehr sinnvoll, z.B. bei Amazon über Weihnachten. Jedoch sollten die Konditionen gleich sein, so dass keine Substitution der Arbeitskräfte erfolgen kann. Und auch hier wäre eine bessere gesetzliche Grundlage sinnvoll und natürlich deren Kontrolle.
Und natürlich ging das nicht schlagartig, weil es 1990 war...sondern schleichend...und es geht weiter...
Steuererhöhungen....
Energiekosten
usw. usw.
Ich hab in den letzten 5 Jahren jetzt keine elementaren Unterschiede auf meinem Gehaltszettel gesehen, die durch Steuern verursacht werden.
Davor hatte ich wie gesagt keinen. Ist für mich immer wieder linke Tasche rechte Tasche. Hier mal 5 € mehr, dann dort 5 € weniger.
EDIT:
Energiekosten ja...steigen.
Ja Atomausstieg mag reinspielen. Dass die Energiepreise steigen finde ich jetzt aber nicht zwingen schlecht. Aus ökologischer Sicht wäre es durchaus ratsam mal etwas weniger Energie zu verballern. Das geht meist durch Verteuerung am besten.
Die Heizung muss auch nicht den ganzen Tag volle Pulle laufen und die Glotze muss auch nicht laufend an sein, auch wenn man gar nicht hinguckt. Da hoffe ich, dass einige einfach ihren Energieverbrauch etwas überdenken.
Ich empfehle Dir das Buch von Herrn Prof. Bosbach...
"Zahlen lügen nicht" zu lesen. Er war in der Politik und in der Wirtschaft ganz oben...hat die Statistiken für die edlen Herren gemacht...
Dagegen sollten wir protestieren...aber trauen sich die geschundenen?
Da kommt es erst zum knall, wenn der soziale Druck nicht mehr auszuhalten ist...wir sind auf dem besten Wege...auch das äußert sich LEIDER in der Pegida-Bewegung...
Ich hab nur meinen Zweifel, dass man Deutschland als Käseglocke betrachten kann. Viele Entwicklungen die stattfinden sind halt nicht zu 100% mit inneren Angelegenheiten erklärbar.
Ich Zweifel ja auch nicht an, dass sich der Sozialstaat zurückgezogen hat. An manchen Stellen hatte ich aber schon den Eindruck, dass da Deutschland überdurchschnittlich luxuriös ausgestattet war. Und die Kosten dafür mag ich nicht der heute jüngeren generation aufbürden.