Bullshit


Die sogenannte "Verschandelung" der Sprache durch die Jugend ist ein Phänomen, dass so alt ist wie die Schriftkultur. Insbesondere Jugendsprache ist seit jeher ein ständiges Objekt des gepfegten Echauffierens. Nur ist das ein generationengebundenes Phänomen, dass mit dem Heranwachsen der "angeklagten" Generation auch wieder verschwindet. Jugendsprache ist schlussendlich, wie der Name schon suggeriert, an die Jugend der jeweiligen Generation gebunden. Ich will damit nicht sagen, dass mir die aktuelle Jugendsprache (Bzw. die gesammte Jugendkultur) gefällt, ganz im Gegenteil, aber die Behauptung, dass dies ein neuzeitliches Phänomen sei, stört mich. Ist wie mit den Anglizismen (Romanismen etc.), selbsterklärte Sprachwächter regen sich darüber schon seit Jahrzehnten auf, aber beissen heutzutage ganz brav in ihre Kekse. Sprachwandel ist ein natürlicher Prozess, den Sprache ist die Summe des Sprachverständnisses sämtlicher Anwender, keine statische Menge an Lexemen und sturen Grammatikregeln. Und natürlich ist der Einfluss, den bestimmte sprachliche Bewegungen auf die Sprache haben, klein. Das Meiste wird vergessen, nur sehr wenig bleibt erhalten und die Gesellschaft vergisst auch bald wieder, wo der Ursprung dieser paar Veränderungen liegt.
Dasselbe gilt für den "moralischen Verfall" (sei es bei der Sexualität, der Respektlosigkeit etc.) der Jugend. Ich weiss nicht mehr, wei der alte Knabe hiess, aber ich habe vor einiger Zeit einen Text eines griechischen Dichters gelesen, in dem er sich ziemlich ausgiebig über die freizügige Mode der Jugend beklagt hat.

Und das ist nur ein Beispiel unter vielen.