http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/papst/911430,cc=000000160300009114301qlY7Q.html
Viele Kardinäle wollen Ratzinger als Papst
Rom (dpa) - Viele der in Rom versammelten Kardinäle wollen italienischen Zeitungsberichten zufolge den deutschen Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst wählen. Bereits 40 bis 50 der rund 115 wahlberechtigten Kardinäle wollen für den streng konservativen Ratzinger votieren, berichtete die römische Zeitung "La Repubblica".
Joseph Ratzinger
Der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger gehört derzeit zu den Favoriten für die Papst-Nachfolge.
Kirchenexperten rechnen mit einer raschen Papstwahl. Die rund 115 Kardinäle treten am kommenden Montag zum Konklave zusammen. Unterdessen wurde das Grab von Johannes Paul II. in den Grotten unter dem Petersdom für Besucher geöffnet. Erneut bildeten sich Menschenschlangen vor dem Eingang.
Der angesehene "La Repubblica"-Vatikanist Marco Politi berichtete, auch italienische Kardinäle seien zur Unterstützung Ratzingers bereit. Der Kardinal aus Bayern, der an diesem Samstag 78 Jahre alt wird, war einer der engsten Vertrauten von Johannes Paul. Er wird seit längerem als möglicher Nachfolger gehandelt. "Unter den deutschen Kardinälen trifft Ratzinger allerdings auf äußerst starken Widerstand", heißt es in der "Repubblica".
Auch ein anderer Deutscher, Kardinal Walter Kasper, werde neuerdings häufiger genannt, berichtete der Vatikanist. Der 72-Jährige sei ein Pragmatiker mit solidem theologischem Fundament. Zudem habe er einen Vorteil: Seine Karriere habe nicht in der Kurie begonnen, sondern als Verantwortlicher einer Diözese im direkten Kontakt mit den Menschen. Daneben gelten noch mehrere andere Kardinäle aus verschiedenen Teilen der Welt als "papabile" (mögliche Päpste).
Wahl des neuen Papstes
Kirchenfachleute rechnen damit, dass in der kommenden Woche die Papstwahl abgeschlossen sein wird. Die Kardinäle dürften sich bereits "innerhalb weniger Tage" auf einen Nachfolger für Johannes Paul einigen, schrieb die römische Zeitung "Il Messaggero". Damit solle dem neuen Pontifex eine starke Stellung gegeben werden, zudem beweise die Kirche mit einer schnellen Entscheidung innere Geschlossenheit.
Bereits nächsten Mittwoch oder Donnerstag werde der Vatikan vermutlich den 265. Papst der Kirchengeschichte präsentieren können. Schon im vergangenen Jahrhundert dauerten Papstwahlen in aller Regel nur einige Tage, frühere allerdings häufig Monate, mitunter auch Jahre.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexi II. hofft auf eine "neue Ära der Beziehungen" zu Rom. "Ich hoffe aufrichtig, dass der nächste Heilige Vater der römisch-katholischen Kirche dazu beiträgt, dass sich die Beziehungen mit der russisch-orthodoxen Kirche in eine positive Richtung entwickeln", sagte der Kirchenführer der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (Mittwoch). Für Johannes Paul hatte sich der Traum von einem Besuch in Moskau nie erfüllt; Alexi hatte sich dem stets widersetzt.
Heißt es nicht immer, wer als Papst ins Konklave geht kommt als Kardinal wieder raus? Hätte was...