Vorschlag des Handwerks: Kranke sollen weniger Urlaub bekommen

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Varnamys

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2002
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Köln
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Nachtfalke schrieb:
Auch wenn ich mir jetzt in manchen Kreisen keine Freunde mache, halte ich die Gewerkschaften in Deutschland doch für recht kontraproduktiv. Mit andauernden "überzogenen" Lohn- und Arbeitszeitforderungen bringen die die Unternehmen doch dazu, den Unternehmensstandort ins Ausland zu verlegen um wettbewerbsfähig zu bleiben....
Könntet "ihr alle" bitte mal nicht immer so verallgemeinernd sein? Nicht jede Gewerkschaft macht in ihren Tarifforderungen auf Proll-Muskelprotz. Nur weil die IG-Metall am lautesten schreit und die höchsten Gehaltsforderungen macht, heißt das nicht das alle Gewerkschaften so utopische Forderungen stellen!

Ich bin mit meiner Gewerkschaft ganz zufrieden: immer vernünftige Gehaltsforderungen und Arbeitsplatzerhaltung bzw. Ausbildungsplatzangebot steigern. Falls es wen interessiert IGBCE

Danke! :)
 

Karsten

W:O:A Metalgod
Nachtfalke schrieb:
Und mal ganz ehrlich. Die Arbeitsbedingungen in Deutschland sind schon lange nicht mehr so wie damals, als die Gewerkschaften ist Leben gerufen wurden.

Auch wenn ich mir jetzt in manchen Kreisen keine Freunde mache, halte ich die Gewerkschaften in Deutschland doch für recht kontraproduktiv. Mit andauernden "überzogenen" Lohn- und Arbeitszeitforderungen bringen die die Unternehmen doch dazu, den Unternehmensstandort ins Ausland zu verlegen um wettbewerbsfähig zu bleiben....

Heutzutage sollte man froh sein, eine Arbeit zu haben und nicht noch rummeckern, dass man 40 Stunden in der Woche arbeiten muss..
Ich hätte vernünftig weiter lesen sollen, das beste an dem Post is mir ja entgangen.
Du übst schon mal ein bischen, ne?! Die Gewerkschaft mein Feind. Ohne organisierte Arbeitnehmer wäre es natürlich viel einfacher. Man müsste sich nicht mit dem widerborstigen Pack rumärgern, daß doch froh sein sollte bei einem bütteln zu dürfen. Die völlig überzogenen Lohnforderungen der Gewerkschaften vor allem in den letzten 10 Jahren wo teilweise Erhöhungen stttfanden die fast die Inflationsrate erreicht haben sind natürlich für die Wirtschaftslage verantwortlich.
Wer am Gleichgewicht der Tarifpartner Hand anlegt will im Endeffekt nur Machesterkapitalismus und sozialen Flächenbrand. Bei letzterem kann ich ganz klar sagen: Von mir aus kann er ihn haben. Da bin ich dabei wenns sein muß.
 

tuxracer

W:O:A Metalhead
7 Apr. 2002
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Nürnberg
www.rosiak.de
Karsten schrieb:
Du übst schon mal ein bischen, ne?! Die Gewerkschaft mein Feind. Ohne organisierte Arbeitnehmer wäre es natürlich viel einfacher. Man müsste sich nicht mit dem widerborstigen Pack rumärgern, daß doch froh sein sollte bei einem bütteln zu dürfen. Die völlig überzogenen Lohnforderungen der Gewerkschaften vor allem in den letzten 10 Jahren wo teilweise Erhöhungen stttfanden die fast die Inflationsrate erreicht haben sind natürlich für die Wirtschaftslage verantwortlich.
Wer am Gleichgewicht der Tarifpartner Hand anlegt will im Endeffekt nur Machesterkapitalismus und sozialen Flächenbrand. Bei letzterem kann ich ganz klar sagen: Von mir aus kann er ihn haben. Da bin ich dabei wenns sein muß.

Hätte nicht gedacht das ich jemals gleicher Meinung sein kann wie Karsten, aber für dieses Posting 100% Zustimmung!
 

huber

W:O:A Metalmaster
20 Aug. 2004
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Stolberg-Breinig
Also seit sich bei uns nach Jahren ein neuer Betriebsrat formiert hat ist die Stimmung echt abgekackt. Die haben direkt mit utopischen Forderungen an die AGs angefangen und versucht alles schlechtzureden. Und das stößt natürlich nicht gerade auf Wohlwollen. Da lief es vorher wesentlich besser ab! Die Kommunikation zwischen AG und AN ist dadurch lange nicht mehr so entspannt wie früher (Ja, da war alles besser ;) ).
 

Karsten

W:O:A Metalgod
huber schrieb:
Also seit sich bei uns nach Jahren ein neuer Betriebsrat formiert hat ist die Stimmung echt abgekackt. Die haben direkt mit utopischen Forderungen an die AGs angefangen und versucht alles schlechtzureden. Und das stößt natürlich nicht gerade auf Wohlwollen. Da lief es vorher wesentlich besser ab! Die Kommunikation zwischen AG und AN ist dadurch lange nicht mehr so entspannt wie früher (Ja, da war alles besser ;) ).
Dann habt ihr die falschen Leute gewählt...
 

Colamann3798

W:O:A Metalmaster
13 Apr. 2003
7.429
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42
nich mehr Münster :(
www.dongopenair.de
Mal ehrlich, wenn man das so einführen würde, aber den maximalen Urlaubsverlust auf 3 Tage begrenzt, dann zeigt man doch deutlich daß man gar nicht die dauerblaumacher treffen will. Aber da die meisten Leute einmal im Jahr ne ordentliche Grippe haben, könnte man so locker einen Urlaubstag pro Arbeitnehmer einsparen, tolle Wurst.

Noch lustiger finde ich übrigens, daß in unserem Bundestag keine Anwesenheitspflicht besteht. Im Sommer sind teilweise nur 100 von unseren 650 super bezahlten Abgeordneten anwesend, wenn nicht's super Öffentlichkeitswirksames besprochen wird. Und solche Leute sollen entscheiden, wie unsereiner für's krank sein und blau machen bestraft wird?!?
 

Slartibartfaß

W:O:A Metalhead
21 Dez. 2003
4.110
2
63
40
Leider in Wuppertal
Colamann3798 schrieb:
Noch lustiger finde ich übrigens, daß in unserem Bundestag keine Anwesenheitspflicht besteht. Im Sommer sind teilweise nur 100 von unseren 650 super bezahlten Abgeordneten anwesend, wenn nicht's super Öffentlichkeitswirksames besprochen wird. Und solche Leute sollen entscheiden, wie unsereiner für's krank sein und blau machen bestraft wird?!?


die haben ganz bestimmt wichtigere dinge zu tun....und arbeiten schwer für uns^^
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
11.719
0
81
Ich halte den Vorschlag für sehr bedenklich.

Blaumacher kann man rauswerfen (ist schließlich ein Kündigungsgrund), und Kranke in haben in ihrer "arbeitsfreien" Zeit ja auch keinen Urlaub, sondern sind stark eingeschränkt. Auch Kranke brauchen Erholungsurlaub. Man kann niemanden bestrafen, weil er krank ist, durch diesen Frust wird er nur häufiger krank. Aber er geht nicht mehr zum Arzt, und bringt seine schlechte Laune, und eventuell auch ansteckende Krankheiten mit in den Betrieb. Tolle Sache, oder?

Zum Thema Betriebsrat: Der Betriebsrat in der Firma, in der ich zur Zeit mein Praktikum mache, hat kürzlich die Tarifverhandlungen ganz schön durcheinander gebracht. Da wurden vom Betriebsrat Warnstreiks organisiert (!), Sonderversammlungen einberufen und zu Demonstrationen aufgerufen, und jetzt ist die Geschäftsleitung die Böse, weil sie sich weigert den Leuten das Geld für diese "zu bezahlende Arbeitszeit" zu überweisen. Die können (rein rechtlich) froh sein daß sie nicht rausgeworfen werden, aber Geld bekommen sie keins dafür. Übrigens waren die Verhandlungen insgesamt sehr schnell vorüber, das Ergebnis orientiert sich sehr stark an den Forderungen des Betriebsrats. Der Grund dafür: Die Firma ist froh, wenn am Ende des Jahres eine schwarze Null herauskommt. Ein Tag Streik würde das Jahresergebnis in den roten Bereich drücken. Es wurde also nur nachgegeben, um kurzfristig das Überleben der Firma zu sichern. Den Betriebsrat hat es nicht interessiert, daß bei 2,5% Lohnerhöhung das Ergebnis dauerhaft negativ sein wird. Die Mitarbeiter sind noch vor dem Abschluß informiert worden, daß eine solche Gehaltserhöhung in zwei bis drei Jahren zur Insolvenz führen könnte, wenn die Rohstoffpreise (wir verarbeiten Erdölprodukte) sich nicht halbieren, was ja sehr unwahrscheinlich ist. Trotzdem wurde auf diesen Forderungen bestanden. Die Arbeitnehmer denken also leider genauso kurzfristig wie die AG-Bosse.
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
11.719
0
81
Bei uns im Betrieb wurde gesondert diskutiert. Ich weiß nicht genau wer da mit wem was genau besprochen hat, und wie dick da welche Gewerkschaft drinsteckt (bin ja nur Praktikant). Aber irgendwas mit Chemie stand immer in den Briefköpfen. Leider habe ich die MAils alle schon gelöscht, und kann jetzt nicht mehr nachsehen. Hier im Konzern hat aber jede KG gesondert verhandelt.
 

Colamann3798

W:O:A Metalmaster
13 Apr. 2003
7.429
0
81
42
nich mehr Münster :(
www.dongopenair.de
Varnamys schrieb:
und dann 2,5%?
Ich dachte 2,7% plus flexible 1,3% Einmalzahlung am 28.02.2006 zudem Steigerung der Ausbildungsplatzzahlen um 3,3% sowie Festlegung der VL in einen Vertrag zur Altervorsorge. :confused:
Bei meinem Vadder im Betrieb ist nach der Übernahme durch Sasol auch gesondert verhandelt worden. Bzw. wenn man das Verhandlungen nennen kann.

Es wurde komplett von Mineralöl- auch Chemietarif gewechselt, das ist einiges weniger. Bisherige Mitarbeiter bekommen eine Ausgleichszahlung, die den Unterschied wettmacht. Bei allen Arbeitern, wo es möglich war, wurde fristgerecht gekündigt mit der Option, zum neuen Tarif wieder eingestellt zu werden. Das sind bislang ca. 2/3 der Belegschaft. Übrigens laufen die neuen Arbeitsverträge dann direkt nach einem total anderen Lohnklassenmodell, wo die Leute dann auf einmal wieder unterste Lohnklasse sind. Alles in allem verdienen die meisten Leute jetzt nur noch knapp über der Hälfte von dem, was sie vorher verdient haben. Zugegeben, die alte DEA hat sehr gut bezahlt, aber jetzt ist es wirklich sehr sehr knapp.
 

Slartibartfaß

W:O:A Metalhead
21 Dez. 2003
4.110
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40
Leider in Wuppertal
DIHK will bei Bagatellkrankheiten nicht mehr zahlen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag schaltet sich in die Debatte um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ein. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben fordert, dass Unternehmen bei bestimmten Erkrankungen der Arbeitnehmer nicht mehr einspringen sollen.

AP
Erkältung: Karenztage statt Lohnfortzahlung
Chemnitz - Wansleben sprach sich gegenüber der Chemnitzer "Freien Presse" nachdrücklich für Änderungen bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aus. Diese belaste die Unternehmen jährlich mit rund 30 Milliarden Euro. So sollten Ausfalltage bei Bagatellkrankheiten wie Erkältung künftig nicht mehr bezahlt werden. Dafür wären drei Karenztage der richtige Weg, erklärte Wansleben.

Damit schwenkt der DIHK auf die Linie des Handwerkspräsidenten Otto Kentzler ein. Kentzler hatte vorgeschlagen, Krankheitstage künftig anteilig mit dem Urlaub zu verrechnen. Dafür war er parteiübergreifend massiv kritisiert worden.

DIHK-Geschäftsführer Wansleben forderte unterdessen von der kommenden Regierung ein deutlich höheres Reformtempo, als von Rot-Grün bislang praktiziert. Bereits im Wahlkampf müssten die politischen Parteien der Bevölkerung in schonungsloser Ehrlichkeit sagen, was an sozialen Einschnitten in der neuen Legislaturperiode auf sie zu kommen, sagte er.

Als eines der wichtigsten Ziele nannte der DIHK-Hauptgeschäftsführer die Senkung der Arbeitskosten. Dazu zähle, für den gleichen Lohn länger zu arbeiten. Im Osten sei das längst Realität. "Das muss auch im Westen zur Selbstverständlichkeit werden", forderte Wansleben. Hinzu komme, dass auch im sozialen Bereich die Arbeitnehmer bereit sein müssten, mehr Kosten über eine Selbstbeteiligung individuell zu tragen. Was bei der Kfz-Versicherung gang und gäbe sei, müsse schrittweise auch für Kranken-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung eingeführt werden.
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
11.719
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Klar, ist logisch. Nehmt den Leuten alles weg, was in den letzten Jahrzehnten mühsam erkämpft wurde, und beschwert euch über den Konsumverzicht.
:mad: :mad: :mad: :mad: :mad:

[EDIT:] Natürlich nicht Ihr Forumler...