Ich halte den Vorschlag für sehr bedenklich.
Blaumacher kann man rauswerfen (ist schließlich ein Kündigungsgrund), und Kranke in haben in ihrer "arbeitsfreien" Zeit ja auch keinen Urlaub, sondern sind stark eingeschränkt. Auch Kranke brauchen Erholungsurlaub. Man kann niemanden bestrafen, weil er krank ist, durch diesen Frust wird er nur häufiger krank. Aber er geht nicht mehr zum Arzt, und bringt seine schlechte Laune, und eventuell auch ansteckende Krankheiten mit in den Betrieb. Tolle Sache, oder?
Zum Thema Betriebsrat: Der Betriebsrat in der Firma, in der ich zur Zeit mein Praktikum mache, hat kürzlich die Tarifverhandlungen ganz schön durcheinander gebracht. Da wurden vom Betriebsrat Warnstreiks organisiert (!), Sonderversammlungen einberufen und zu Demonstrationen aufgerufen, und jetzt ist die Geschäftsleitung die Böse, weil sie sich weigert den Leuten das Geld für diese "zu bezahlende Arbeitszeit" zu überweisen. Die können (rein rechtlich) froh sein daß sie nicht rausgeworfen werden, aber Geld bekommen sie keins dafür. Übrigens waren die Verhandlungen insgesamt sehr schnell vorüber, das Ergebnis orientiert sich sehr stark an den Forderungen des Betriebsrats. Der Grund dafür: Die Firma ist froh, wenn am Ende des Jahres eine schwarze Null herauskommt. Ein Tag Streik würde das Jahresergebnis in den roten Bereich drücken. Es wurde also nur nachgegeben, um kurzfristig das Überleben der Firma zu sichern. Den Betriebsrat hat es nicht interessiert, daß bei 2,5% Lohnerhöhung das Ergebnis dauerhaft negativ sein wird. Die Mitarbeiter sind noch vor dem Abschluß informiert worden, daß eine solche Gehaltserhöhung in zwei bis drei Jahren zur Insolvenz führen könnte, wenn die Rohstoffpreise (wir verarbeiten Erdölprodukte) sich nicht halbieren, was ja sehr unwahrscheinlich ist. Trotzdem wurde auf diesen Forderungen bestanden. Die Arbeitnehmer denken also leider genauso kurzfristig wie die AG-Bosse.