Ich habe `ne Umschulung aus gesundheitlichen Gründen gemacht. War ursprünglich Schnittdirectrice (das ist jemand, der Schnittmuster für Bekleidung entwickelt) und wegen meiner immer schlechter werdenden Augen habe ich den Job nicht mehr gepackt. War, glaube ich, so ca. 5 mal arbeitslos. Diese Umschulung musste ich mir hart erkämpfen, denn das Arbeitsamt war in keinster Weise daran interessiert, mir weiterzuhelfen. Ich bekam zu der Zeit nämlch kein Arbeitslosengeld/hilfe mehr. Sobald die dir nichts mehr zahlen müssen, bist du auch nicht mehr existent. Der erste Antrag auf Umschulung wurde abgelehnt, Widerspruch eingelegt, Widerspruch wurde stattgegeben, dann die Frage, welcher neue Beruf für mich geeignet ist. Nach jedem Termin beim Arbeitsamt hieß es, einen neuen Termin gibt es frühestens in 4 Monaten. In er Zwischenzeit war ich komplett von meinen Eltern abhängig (mit 30 Jahren!), da ich auch keinen Anspruch auf Sozialhilfe hatte. Erst nach einer Dienstaufsichtsbeschwerde (wegen Untätigkeit meiner Sachbearbeiterin), kriegt ich dann einen Berufsfindungskurs (2 Wochen). Bei diesem Kurs (der im Berufsfortbildungswerk stattfand, wo auch die Umschulungen laufen), habe ich einen Megastress gemacht und habe alle genervt, damit ich auf der Warteliste für einen Umschulungsplatz vorrücken konnte. Normalerweise hätte ich noch ca. 2 Jahre auf die Umschulung warten müssen, so bin ich dann schon nach 4 Wochen dran gewesen.
Ergebnis: habe seit 10 Jahren eine feste Stelle als Verwaltungsfachangestellte.
Markus hat da schon den richtigen Tip gegeben, eine Beratungsstelle oder auch eine Arbeitslosenselbsthilfe ist die richtige Anlaufstelle für dich, denn die kennen alle Tricks im Umgang mit dem Arbeitsamt. Übrigens; Schneiderin, oder überhaupt ein Job in der Textilbranche kannst du total vergessen, unterbezahlt und absolut chancenlos.