Was bedeutet das nun? Das die Bilder vom Telefon besser aussehen aber es eigentlich nicht sind? Ist das so ne Art Foto-Esoterik?
Nein, so würde ich das nicht nennen. Die selbstdenkenden Mini-Dinger bilden immer alles gleichscharf ab, sie können ja nicht unterscheiden, was gewünscht ist und was nur Nebensache. Mit einer Kamera, die etwas mehr Einstellmöglichkeiten bietet, kann man als Fotograf seine Intention hervorheben, z.B. indem man durch Unschärfe des Hintergrundes das Hauptmotiv hervorhebt, die Bewegungsdynamik (z.B. von Headbangern) durch bewusst eingesetzte Bewegungsunschärfe sichtbar macht, usw. Das in allen Teilen scharfe Bild ist nicht zwingend das "bessere".
Ne natürlich nicht.
Aber im Endeffekt interessieren mich nur Resultate. Erstrecht wenn ich mit zwei Promille aufm Wacken rumtorkel. Wenn man mal davon absieht das ich da eh keine Kamera mitnehmen darf (ach DAS war das Thema ja hier
) hätte ich da weder Zeit noch Motorik an irgendwelchen Kamerasettings rumzudoctorn. Klar kann ich bei meiner Bridge einfach auf Auto stellen und draufhalten - Aber wie gesagt, das sieht dann immernoch beschissener aus als mitm Telefon glaubt es oder nicht.
*sign* Die stellt sich aber ein anderer vllt. anders vor. Und besäuft sich vllt. auch beim Fotografieren nicht.
Meine Erfahrung:
2009 sollte ich meine Bridge abgeben, weil angeblich "professionell"; habe ewig lange diskutiert, bis ich sie doch mitnehmen durfte. 2011 bekam ich Ärger mit einem Secu, weil ich mit einer D90/200mm von draußen
vor dem Einlass zur True Telebilder geschossen habe. Habe darauf hingewiesen, dass ich mich korrekt verhalte, er wollte trotzdem meine Kamera konfiszieren, mit Anschnauzen, körpersprachlichen Drohgebärden und allem. 2012 war die Bridge überhaupt kein Problem, weil das ABC inzwischen konkretisiert worden war auf "Wechselobjektiv" als Kriterium. Bei dem Wolkenbruch bei den Scorpions ist sie mir aber in Sekunden abgesoffen. (Kein Regenponcho dabei, weil sonniges Wetter; unters T-Shirt nehmen als Schutz hat nicht viel gebracht.^^) Außerdem wurde in Zelt und Auto eingebrochen und ich war froh, die DSLR zu Hause gelassen zu haben! - Mein Eindruck: Jede Menge Ärger weil völlig unklare (Umsetzung der) Bestimmungen. Dagegen wäre ein Fotobändchen sicher gut. Andererseits aber auch Sicherheitsrisiko fürs Equipment (Staub, Regen, Pfützenspritzer, Fallenlassen, Stoß...) ebenso wie für den Fotografen und Umstehende (z.B. wenn gerade ein Crowdsurfer kommt, man in einen Moshpit gezogen wird, der Vordermann beim Hochreißen der Arme das Objektiv trifft und dir den Sucher ins Auge rammt ...).Ich stelle mir eine Crowd vor, in der auch nur 10% der Zuschauer DSLRs nutzen würden: hochgefährlich, finde ich! Mein Fazit deshalb: In einer so dichtgepackten Menge haben sie wirklich nichts zu suchen. Außerdem: Dieses Jahr war unser Campground im Außenberzirk, da bin ich am Tag nur 1x den Weg hin und zurück gegangen - hätte ich wirklich zusätzlich zu 1l (= 1kg) Wasser, Geld, Schlüsselbund (immer "am Mann"!), Brillenetui, Sonnencreme und T-shirt (für nachts) auch noch eine DSLR nebst Objektiven den ganzen Tag rumschleppen wollen? Eindeutig: Nein!
Eine Fotografenakkreditierung für den Graben bekommt man übrigens nur, wenn man nachweislich (!) für ein namhaftes Magazin arbeitet.