US-Wahl-Wahlmänner und andere Katastrophen

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Slartibartfaß

W:O:A Metalhead
21 Dez. 2003
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Leider in Wuppertal
Vor den Einzug ins Weiße Haus hat die amerikanische Verfassung ein kompliziertes Wahlsystem gestellt. Nicht automatisch gewinnt dabei der mit den meisten Stimmen. Auch andere Merkwürdigkeiten hinterlassen bei internationalen Beobachtern oft ratlose Gesichter.

Wer die meisten Stimmen hat, gewinnt. Eine einfache Regel für die meisten Wahlen - nicht unbedingt für das Rennen um das Weiße Haus. Der amerikanische Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern über einen Umweg, das so genannte Electoral College. Ein Gremium von exakt 538 Wahlmännern.
Mehr Einfluss für die Bundesstaaten

"Das Electoral College gibt den Bundesstaaten wesentlich größeren Einfluss als sie das mit einem reinen Verhältniswahlrecht hätten", erklärt Dan Hamilton von der Johns Hopkins Universität die Idee des Electoral College. So stimmen die Wähler ab, jeder einzelne Staat stellt fest, welcher Kandidat dort gewonnen hat und lässt die eigenen Wahlmänner entsprechend wählen. Die Zahl der Wahlmänner für jeden Bundesstaat entspricht der seiner Vertreter im Kongress: Jeweils zwei für den Senat und, je nach Einwohnerzahl, mehr oder weniger für die Abgeordneten im Repräsentantenhaus. Das macht etwa für das riesige, aber dünn besiedelte Alaska gerade drei Wahlmänner, Kalifornien dagegen bekommt 55 Stimmen.


Und generell gilt: The winner takes it all. Der Sieger in einem Staat gewinnt alle Wahlmänner, die Gegenstimmen fallen unter den Tisch. Das Ergebnis in einem knappen Rennen wie vor vier Jahren: George W. Bush hatte zwar nicht die Mehrheit der Wähler hinter sich, aber nach einem Sieg in 30 von 50 Staaten die meisten Wahlmänner. Für Kritiker ganz klar eine Verfälschung des Wählerwillens. Aber das Wahlsystem hat in den USA Verfassungsrang – und das mache jede Änderung höchst unwahrscheinlich, so Experte Dan Hamilton.
Befürworter und Gegner

Die Befürworter der Wahlmänner sagen: Sie haben den USA über 300 Jahre politische Stabilität gebracht, ohne kleine Splitterparteien als Zünglein an der Waage. Ihre Gegner sehen zu viel Einfluss der Bundesstaaten, besonders der kleinen und der umkämpften Swing States.

Selbst ein Riesenstaat wie Kalifornien werde von den Kandidaten schlicht ignoriert, sagt Tom Carsey von der Florida State University in Tallahassee. "Keine der beiden Wahlkampagnen verbringt Zeit dort, weil jeder weiß, dass Kerry in Kalifornien gewinnen wird."

Internationale Wahlbeobachter schütteln den Kopf über die vielen Merkwürdigkeiten im amerikanischen System. Parteieigene Wahlleiter, die die Wahl auch schon mal manipulieren wie 2000 in Florida, erste Wahlergebnisse im Fernsehen, wenn weiter im Westen noch abgestimmt wird. Bundesstaaten, die ihre eigenen Wahlgesetze machen. Oder ein mögliches Patt im Electoral College. Professor Carsey kann da nur spotten: Wer, so fragt er, würde sein Land im Ernst so organisieren? Die Antwort gibt er sich gleich selbst: "Nur wir."


Tagesschau.de


also wir haben in der schule gewettet wer gewinnt!
ich hab auf bush gesetzt die haben sich die gesetzte schon zurecht gedreht!
*kopfschüttel*
 

Geisteskrank

W:O:A Metalmaster
17 Juli 2002
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Provinz Starkenburg
Tja...so schlecht find ich das Wahlsystem gar nicht mal, abgesehen von den nötigen gigantischen Summen und dem Nichtvorhandensein kleinerer Parteien. Selbst Nader kriegt nicht mehr als 2%.

Im Übrigen: Bevor wir lästern, sollten wir lieber mal schauen, wie wir unseren Präsi "wählen"....
 

Schweinchen

W:O:A Metalmaster
20 März 2004
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Karsten schrieb:
Unser Präsi is ´n Grüßaugust und das Verfahren ist transparenter als bei dem Amis... :rolleyes:
Hab ich auch grad gedacht... Wir wählen ja nicht den Oberbefehlshaber über 500 Stomraketen sondern ne Fassade... Beziehungsweise wählen nicht...

edit: ich mein Atomraketen! :rolleyes:
 

DerWolf

Member
18 Okt. 2004
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Mich erinnert das ganze an ne Bananenrepublik. Mal schauen ob Kuba wieder Wahlbeobachter anbietet wie 2000 *grins*
 

Schweinchen

W:O:A Metalmaster
20 März 2004
7.987
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Geisteskrank schrieb:
Mir ging´s nicht um das Amt, sondern um die Wahl-Gegebenheiten...und wo ist das transparenter als bei den Amis. Das find ich kein Stück...
Bundestag und ernannte Vertreter des Bundesrates in gleicher Stärke. Mehrheitsprinzip der Deligierten dieser "Bundesversammlung"

Find ich übersichtlicher als Wahlmännergesetze in jedem Staat...
 

DerWolf

Member
18 Okt. 2004
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Schweinchen schrieb:
Bundestag und ernannte Vertreter des Bundesrates in gleicher Stärke. Mehrheitsprinzip der Deligierten dieser "Bundesversammlung"

Find ich übersichtlicher als Wahlmännergesetze in jedem Staat...

Ich finds vor allem gerechter... Wo gibts denn sowas das die gegenstimmen einfach unter den Tisch fallen? Meine Landsleute haben schon nen Hau...
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
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Karsten schrieb:
Ja gut. Bleibt die Frage warum man zwei Wahlprozesse miteinander vergleichen sollte wo die Ämter gerademal gleiche Namen haben aber sonst nicht wirklich was miteinander zu tun haben.
Dann nimm unseren Kanzler (der am ehesten an den Amerikanischen Präsidenten rankommt, vom Amt her):

Den wählen wir (als Volk) gar nicht! Aber wir behaupten das auch nicht. Wir wählen das Parlament im Verhältniswahlverfahren. Das Parlament wählt dann den Kanzler. In gewisser Weise haben wir also ein ähnliches Verfahren wie die Amis, nur das bei uns die "Wahlmänner" in der gesamten Legislaturperiode mitsprechen dürfen.
 

Karsten

W:O:A Metalgod
Fyodor schrieb:
Dann nimm unseren Kanzler (der am ehesten an den Amerikanischen Präsidenten rankommt, vom Amt her):

Den wählen wir (als Volk) gar nicht! Aber wir behaupten das auch nicht. Wir wählen das Parlament im Verhältniswahlverfahren. Das Parlament wählt dann den Kanzler. In gewisser Weise haben wir also ein ähnliches Verfahren wie die Amis, nur das bei uns die "Wahlmänner" in der gesamten Legislaturperiode mitsprechen dürfen.
Und daß sie proportional zu den Stimmen verteilt werden. Präsidiale und parlamentarissche Demokratie.
 

Heimdoki

W:O:A Metalmaster
14 Juni 2004
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Bleischt aus Hesse
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Schweinchen schrieb:
Hab ich auch grad gedacht... Wir wählen ja nicht den Oberbefehlshaber über 500 Stomraketen sondern ne Fassade... Beziehungsweise wählen nicht...

edit: ich mein Atomraketen! :rolleyes:

Ich dachte schon, was für fiese Geheimwaffen die Amis jetzt schon wieder auf die Menschheit hetzen möchte... :D:D

Zum Thema "Wahlmänner sind ungerecht, weil das Volk anders gewählt hätte" :
Bush hat bei dieser Wahl prozentual mehr Stimmen erhalten, als der Demokrat Kerry. ;)

Leg den Amis einen Zettel vor die Nase, wo draufsteht:
Kerry als Präsi wählen? Ja Nein

Es würde immer noch Bush gewinnen... :rolleyes: