Unregelmäßger Gedichtthread für Starlight

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Roxy

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2002
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Irgendwo in MeckPom
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Ich schreib eher Prosa. Habe mich mal an Gedichten versucht, aber ist nicht mein Ding; kann ich nicht.

Lesen mag ich die meisten auch nicht, weil ich mich in 90% der Fälle frage: Und?! Was soll das jetzt?!

Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel und so gefällt mir das meiste, was ich hier bisher gelesen hab, recht gut; schon weil klar gesagt wird, um was es geht (ausser das Ding mit der Aster, da begreif ich den Sinn mal wieder nicht!).

Wobei ich zugeben muss, dass mein Englisch so eingerostet ist, dass ich das mit dem "Giftbaum" auch nicht so recht zu würdigen weiß ...

Rox
 

starlight

W:O:A Metalmaster
23 Juli 2002
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NRW / Germany
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Re: Mal was trauriges.....

mal 'ne doofe frage: wann ist denn etwas ein gedicht? ich dachte immer, es muß ich irgendwie wenigstens ein bischen reimen oder allerwenigstens einen gleichen rhythmus haben???

und:

... kann jemand mal was fröhliches schreiben????
 

GRRRR!!

W:O:A Metalmaster
4 Dez. 2001
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45
Bunt ist das Dasein! Und granatenstark!

Das mit dem Reimen wurde im Sturm und Drang ad acta gelegt, weil die Dichter sich gegen irgendwelche Regeln wehren und sich nicht in ein Schema pressen lassen wollten. Die gleichen übrigns, die sich während der Aufklärung FÜR die Regeln in der Dichtung ausgesprochen haben...
 
Original geschrieben von monochrom
Oder diese geile Teil von Gottfried Benn

Kleine Aster

Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt.
Irgendeiner hatte ihm eine dunkelhellila Aster zwischen die Zähne geklemmt.
Als ich von der Brust aus
unter der Haut
mit einem langen Messer
Zunge und Gaumen herausschnitt,
muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt
in das nebenliegende Gehirn.
Ich packt sie ihm in die Brusthöhle
zwischen die Holzwolle,
als man zunähte.
Trinke dich satt in deiner Vase!
Ruhe sanft,
kleine Aster!

Guten Appetit,
wünscht mono

Jaja ganz nett aber nicht wenn man ne Klausur darüber schreiben soll im Deutsch LK
 

Maschinenmann

W:O:A Metalhead
11 März 2002
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11
63
Auf dem Lande bei Ansbach
Mutti Mutti hol mich hier wech, ich kann datt schwatte nich mehr sehen!

Haue ha Gedichte habe ich immer schon gehasst!!

Wir können doch mal singen, so zur Abwechslung....und 123

Danke für Mamas Aphteke, Danke für Papas Bein aus Holz, Danke das ich den Dicksten habe, darauf bin ich Stolz.

Danke für mein schnelles Auto, Danke für jedes grünes Licht, Danke für jedes platte Tier , den ich Bremse nicht......!

u.s.w.
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
39.051
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Hamburg
DAS Gedicht hier ist grade so schön passend...

und mit hesse fährt man immer gut :)

September
 
Der Garten trauert,
kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
still seinem Ende entgegen.
 
Golden tropft Blatt um Blatt
nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
in den sterbenden Gartentraum.
 
Lange noch bei den Rosen
bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die großen
müdgewordnen Augen zu.
 

Necrocunt

W:O:A Metalhead
"Mann und Frau gehn durch die Krebsbaracke" von Gottfried Benn:

Der Mann: Hier diese Reihe sind zerfallene Schöße
und diese Reihe ist zerfallene Brust.
Bett stinkt bei Bett. Die Schwestern wechseln stündlich.

Komm, hebe ruhig diese Decke auf.
Sieh, dieser Klumpen Fett und faule Säfte,
das war einst irgendeinem Mann groß
und hieß auch Rausch und Heimat.

Komm, sieh auf diese Narbe an der Brust.
Fühlst du den Rosenkranz von weichen Knoten?
Fühl ruhig hin. Das Fleisch ist weich und schmerzt nicht.

Hier diese blutet wie aus dreißig Leibern.
Kein Mensch hat so viel Blut.
Hier dieser schnitt man
erst noch ein Kind aus dem verkrebsten Schoß.

Man läßt sie schlafen. Tag und Nacht. - Den Neuen
sagt man: Hier schläft man sich gesund. - Nur Sonntags für den Besuch läßt man sie etwas wacher.

Nahrung wird wenig noch verzehrt. Die Rücken
sind wund. Du siehst die Fliegen. Manchmal
wäscht sie die Schwester. Wie man Bänke wäscht.

Hier schwillt der Acker schon um jedes Bett.
Fleisch ebnet sich zu Land. Glut gibt sich fort.
Saft schickt sich an zu rinnen. Erde ruft.




Ich mag Gottfried Benn... :D
 

Roxy

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2002
335
0
61
Irgendwo in MeckPom
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@Starlight

Ich habe mich mal an Gedichten versucht, wie ich schon schrieb. Rausgekommen ist auch was ziemlich lustiges.

Da das aber für eine reale Person war und die Umstände der ganzen Sache hier niemand kennt, möchte ich´s wirklich ungern hier posten, weil das ganz schön schief aufgefasst werden könnte und dann womöglich ein schlechtes Licht auf die im Gedicht genannten Personen fällt (wenn´s auch nur die Nicks derjenigen welchen sind) ...

Ich hab auch gestern schon überlegt, es zu posten, mich aber aus o.g. Gründen dagegen entschieden.

Rox
 

starlight

W:O:A Metalmaster
23 Juli 2002
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Original geschrieben von Schlossvippach
@starlight: trotz meiner fröhlichen lebenseinstellung schreibe ich aus prinzip keine fröhlichen gedichte: DIE SIND VIEL ZU KOMMERZIELL ;-)
*bettel* aber ich hab' doch lieber gute laue, als schlechte. und wenn du mit deiner fröhlichen lebenseinstellung mal ein fröhliches gedicht schreiben würdest, würde meine gute laune sicher auch noch guter :D
(schönen deutsch mit starlight).
 
@starl.: tja, das problem an der sache ist nur, dass mir keine gedichte einfallen, wenn ich gute laune habe. ich brauche immer ein wenig melancholie als inspiration, dann fliessen die worte nur so aus mir raus... aber aufgrund der pos. lebenseinstellung bin ich so selten melancholisch, dass ich bis jetzt erst drei gedichte zustande gebracht habe.. aber mein zweites gedicht könnte dir gefallen, es ist wenigstens nicht traurig, das habe ich geschrieben, als ich frisch verliebt war ;-)

(*rumkram* ahh, da ist es ja: )


---------------------
Ich kenne nur dein Gesicht,
doch wer du bist, weiss ich noch nicht,
ich hörte nur wenige Worte von dir,
und dennoch brennt die Sehnsucht in mir,
dich wieder zu sehn,
die Nacht mit dir zu teilen,
mit dir die Endlichkeit verstehn,
und darin ewig zu verweilen.

Eine Gewissheit, die am an Anfang offen lag,
verschwand Schritt für Schritt und Tag für Tag,
ein Samenkorn, von dir ungewollt in mein Herz gepflanzt,
zerbricht nun die Mauern, hinter denen ich mich verschanzt´,
Gefühle, die ich nicht wollte,
sind nun Teil meines Lebens,
alles was ich nicht spüren sollte,
bekämpfe ich nun vergebens.

Doch brigst du die Antwort meiner Fragen,
lässt du von mir dich in den Himmel tragen?
Bist du die, die meiner Seele Ruhe gibt,
oder bin ich mal wieder unnötig verliebt,
in deiner Augen Schein -
die anderen können´s wieder nicht verstehen,
doch das kann mir doch egal sein,
ihr müsstet sie nur mal mit meinen Augens sehen.
-------------------------------

aber positiver gehts leider nicht... ;-)
 

Xenia

W:O:A Metalhead
6 Feb. 2002
1.636
0
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41
Köln
www.Die-Saufziegen.de
Schloss.: ...echt gut gelungen.....

hab´ auch mal versucht so was wie ein Gedicht zu schreiben...
aber meistens endet das bei mir immer in einem Gefühlschaos...
 
Einsam steht der Baum auf der Klippe

empfängt den Dolchstoß des Blitzes

verwaist bleibt die Stätte.

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So etwas nennt man ein HAIKU

Aber die Konventionen für solche Gedichte in einer sprache außerhalb des japanischen zu erfüllen ist sehr schwierig...

Nunja wahrscheinlich is es auch im japanischen nicht leicht da selbst dort Meister in dieser Diziplin jahre brauchen um ein Haiku zu verfassen ...
(es wäre wol besser wenn kein solcher Meister das obige leist...:D)
 
Zuletzt bearbeitet:

starlight

W:O:A Metalmaster
23 Juli 2002
28.264
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NRW / Germany
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Original geschrieben von Schlossvippach
@starl.: tja, das problem an der sache ist nur, dass mir keine gedichte einfallen, wenn ich gute laune habe. ich brauche immer ein wenig melancholie als inspiration, dann fliessen die worte nur so aus mir raus... aber aufgrund der pos. lebenseinstellung bin ich so selten melancholisch, dass ich bis jetzt erst drei gedichte zustande gebracht habe.. aber mein zweites gedicht könnte dir gefallen, es ist wenigstens nicht traurig, das habe ich geschrieben, als ich frisch verliebt war ;-)

(*rumkram* ahh, da ist es ja: ) ...
das war doch richtig schön! und viel positiver geht's ja kaum :)

*schwärm* ach, so das frisch-verliebt-gefühl hätt' ich auch nochmal gerne ...