Ich muss jetzt einmal eine Lanze für Wacken brechen.
1. Ich habe noch nie ein friedlicheres Festival erlebt, wie Wacken.
2. Musik verändert sich. Ich, inzwischen 50, kann nicht erwarten, dass die Musik sich nicht entwickelt und daher auch das Publikum jünger wird. Ich höre bei den ganzen Kommentaren auch ein bisschen einen Generationenkonflikt heraus.
3. Zu einem Popfestival, wie hier schon angedeutet, wird es sicher nicht, denn Wacken wird sich immer Heavy Metal nennen, denn das ist die Niesche die den Erfolg bringt und sie von anderen Veranstaltungen abgrenzt.
4. Die Teilnahme der Bevölkerung ist hier einmalig. Ich denke viele Metalheads wie ich haben inzwischen gute Verbindungen geknüpft und es ist immer wieder schön, Bekannte/Freunde wieder zu treffen. Ich habe dieses Jahr keine Karte für 2014 mehr bekommen (bisher), werde aber auf jeden Fall vorort sein.
5. Zum Kommerz: Wie scheinheilig muss man sein, um zu erwarten, dass ein solches Festival aus reiner Nächstenliebe durchgeführt wird.
Vom Beginn bis zum Erfolg heute waren existenzielle Risiken notwendig, um aus einem "Dorffest" so ein Event zu machen. Von den Jungs, die zuerst begannen, sind zwei übrig geblieben, die das Risiko auf sich genommen haben und mit Rückschlägen es bis heute durchgezogen haben.
150 x 75000 Besucher ergibt 11.250.000 € Einnahmen durch Eintrittskarten.
Daraus müssen Security, Angestellte, Bands (nicht billig), Material usw. bezahlt werden und das Gelände gibt es auch nicht umsonst. Viel bleibt bei Wacken zum Schluss nicht mehr übrig, davon gehe ich aus.
Keiner arbeitet heute noch umsonst, wer ein Risiko eingeht, hat den Erfolg auch verdient.
6. Deshalb werde ich dem Dorf, seinen Bewohnern und dem Heavy Metal weiterhin die Treue halten. Und akzeptiert auch die Veränderung. Sonst
landen wir irgendwann im Musikantenstadl.