Tragischer Todesfall bei Manilla Road

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retroactive

Member
12 Apr. 2009
49
3
53
Höki
Wäre schön gewesen wenn ihr im Nachruf statt "nach einem Auftritt" "nach seinem Auftritt beim Headbangers Open Air" geschrieben hättet - viele HOA-Besucher werden sich auch aufs WOA gehen...

Und der Aufruf Geld einzusammeln soll - zumindest nach Zeitungsbericht in der BZ - von den Fans ausgegangen sein

Herzinfarkt nach Metal-Konzert

Tragischer Vorfall beim Headbangers Open Air: Mark Shelton von der US-Band Manilla Road stirbt im Elmshorner Klinikum

Ulf Marek Brande-Hörnerkirchen Ein Schock für die etwa 1000 Metal–Fans beim 21. „Headbangers Open Air“-Festival (H. O. A.) in Brande-Hörnerkirchen: Kurz nach dem Auftritt der amerikanischen Epic-Metal-Band Manilla Road brach deren Gitarrist und Gründungsmitglied Mark „The Shark“ Shelton (60) in seinem Hotelzimmer zusammen. Er erlitt einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er nach raschem Transport ins Elmshorner Klinikum noch in derselben Nacht starb.

„Wir können es kaum fassen. Ein bedauerlicher und trauriger Vorfall“, sagte H. O. A.-Organisator Thomas Tegelhütter, der die Fans vor Beginn des Musikprogramms des zweiten Festivaltag am gestrigen Mittag darüber informierte und diese zu einer Gedenkpause im weiteren Verlauf des Nachmittags vor die Bühne bat. Diese erfolgte dann zwischen dem Soundcheck und dem Auftritt der deutschen Heavy-Metal-Gruppe „Trance“. Auffallend viele Festivalbesucher fanden sich dann ein, als Gerald Warnecke, ehemaliges Mitglied der Metal-Band „Running Wild“ und Pastor, das Mikrofon ergriff und eine kleine Ansprache hielt. In nur wenigen Sätzen – auf englisch und auf deutsch - würdigte er den verstorbenen Musiker sowohl als Menschen als auch einen Musiker, der etwas aus dem Rahmen fiel. Seine Art Gitarre zu spielen, sei einzigartig gewesen – nichts von der Stange, sondern kreativ und lebhaft. Und als Mensch? „Wir haben gestern Abend innerhalb einer Minute Freundschaft geschlossen“, so Warnecke.

Spontan wurde auf dem H. O. A.-Veranstaltungsgelände eine Spendenaktion gestartet, um die Überführung des Verstorbenen zu finanzieren und dessen Familie zu entlasten. „Das ist schon ein herber Schlag. Erst liefert die Band bei diesen tropischen Temperaturen einen wirklich sehens- und hörenswerten Gig – und kurz danach passiert so etwas. Unfassbar – ich bin tief erschüttert“, erklärte Ralph Michels (58), bekennender Manilla Road-Fan seit den frühen 1980er-Jahren – und natürlich nach der Reunion zu Beginn der 2000er-Jahre. „Wenn die Band auch nie in der ersten Liga spielte, aber die Metal-Fans kennen sie alle.“

R.I.P. Mark
 

Wacken-Jasper

Administrator
Teammitglied
18 Jan. 2012
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6.513
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www.wacken.com
Man kann es halt mit mehr oder weniger Empathie ausdrücken
Was hat es denn mit Empathie zu tun, auf welchem Festival er gespielt hat?

Davon ab: Der Nachruf wäre früher gekommen und länger gewesen, wenn der Zeitpunkt nicht so unfassbar ungünstig gewesen wäre. Wofür ja niemand was kann. Das wir aktuell aber genügend andere Themen auf dem Tisch haben, dürfte auf der Hand liegen, oder?

Wir stehen übrigens im Kontakt mit dem Festival, dessen Namen ich sträflicherweise nicht genannt habe, und die Kollegen haben sich über die fehlende Nennung nicht beschwert - sondern sie sind dankbar für unsere Hilfe.
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
49.766
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130
Nachdem ich gestern so unglaublich wütend auf alle WOAler war, geb ich meinen Senf mal dazu:
Das Statement ist ok, eigentlich genau das, was ich erwartet habe. Etwas spät zwar, aber “mehr“ wäre im Falle des WOA schlichtweg Heuchelei gewesen. Hier geht es zwar um eine der wichtigsten Musiker und Menschen im Epic Metal, der dieses Genre wie kaum ein zweiter geprägt und daneben noch allerhand (auch große!) Bands von Heavy über Doom bis hin zu Black Metal maßgeblich beeinflusst hat, um einen herzensguten Kerl, aber jetzt bspw. im Gegenzug zu Lemmy gab es zum WOA keine persönliche Bindung. Der Hinweis auf die Spendenkampagne ist richtig super. Es ist scheißegal, wer sie ins Leben gerufen hat. Und die verbleibenden Bandmitglieder sind interessanterweise in erster Linie auch erstmal Fans. Die einen engen Freund verloren haben. Sich da über solche Kleinigkeiten zu beschweren, ist einfach nur daneben. Gerade bei einer Band wie Manilla Road, die so bodenständig, so ehrlich, so von ganzem Herzen einen kauzigen, verschrobenen, echten Metal wie wenige Bands sonst gespielt hat und sowohl nach als auch vor Auftritten immer Zeit für ihre Fans hatte. Die sich ehrlich gefreut haben, wenn eine Band einen Song von ihnen gecovert hat (ich denke nur daran, wie stolz Mark Shelton in Würzburg war, als er Marta Gabriel von Crystal Viper auf die Bühne zu Flaming Metal Systems geholt und mit ihr den Song gezockt hat!) und die Band als Inspiration genannt hat. Wer hat den Längsten, wer ist der Geilste? Fuck it! Es ist überwältigend, zu was der metallische Untergrund fähig ist. Das macht mich auch ein bisschen stolz, mich dazuzählen zu dürfen. Woran Manilla Road nicht ganz unschuldig sind. Nach “mainstreamigeren“ US-Bands wie Savatage hat mich das Genre eher weniger interessiert. Dann hab ich aber angefangen, in Würzburg zu studieren. Ich bin wie ich bin, etwas verschroben, verschlossen, eigentlich eher der Typ, der sich lieber in seinem Zimmer eingeschlossen hat. Aber aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich Langeweile, hab ich mich dazu entschlossen, 2011 zum Hammer of Doom zu gehen. Alleine. Der Freitagshead waren Manilla Road. Da hab ich wenigstens schonmal den Namen gehört, den Rest kannte ich nicht. Egal, ich hab als erstes in Manilla Road reingehört. Dreams of Eschaton. Die Band hat ja üblicherweise den Ruf, unzugänglich zu sein, ihre Musik mehrere Durchläufr braucht, um zu zünden. Nicht so hier. Das hatte mich auf Anhieb. Ein epischer Song der Extraklasse! Der wurde gesuchtet und gesuchtet, auf den Gig immer mehr hingefiebert! Mein allererstes Konzert von vielen, die da kommen sollten, in der Posthalle stand dann endlich an und ich hibbelte freudestrahlend Dreams of Eschaton entgegen. Ein Herr mittleren Alters war ob meines Amorphis-Leibchens wohl etwas irritiert und fragte mich, warum ich eigentlich hier sei. Ich antwortete Manilla Road. Glücklicherweise fragte er mich nur nach meinem Lieblingssong der Band, was ich natürlich mit Dreams of Eschaton quittierte. Daraufhin wurde es bizarr. Er ging zu seinem Kumpel, tuschelte mit ihm, der kam freudestrahlend auf mich zu und sagte “Alter, du kennst Manilla Road?! Geil! Hier haste n Bier!“ und drückte mir sein frisches Bier in die Hand, holte sich selbst ein neues und erzählte mir, wie stark er es findet, dass auch junge Leute endlich die Genialität von Manilla Road erkennen. Das war dann der Punkt, an dem ich zum ersten Mal auf Konzerten etwas aufgetaut bin. Diese Typen waren zum Großteil einfach tolle Leute, mit denen man sich über Gott und die Welt unterhalten kann, ohne gleich wegen eines etwas schrägen Themas gleich der Spacko zu sein. Da fühlte ich mich wohl. Irgendwann haben auch Manilla Road dann endlich gespielt. Und es war geil. Dreams of Eschaton haben sie nicht gespielt. Dafür aber Songs, die mich danach nie wieder losgelassen haben. Warum der Shark allerdings so eine arschlangen Soundcheck gebraucht hat um dann seine Gitarre SO klingen zu lassen - weiß der Geier! Als hätte er dem Mischer nach der perfekten Einstellung gesagt, “Jetzt hau einfach alle Regler durcheinander, dreh die Höhen nach oben, damit meine Gitarre klingt, als würde ich eine Kreissäge bedienen!“ Das war dann wirklich befremdlich. Aber irgendwie geil. Und jedes Mal, wenn ich die Band gesehen habe, war es immer derselbe, ureigene Sound, der immer etwas komisch, aber immer total geil klang. So auch am Metal Aussault. Ein Abend, den ich für zwei Dinge niemals vergessen werde: Zum einen wurden die Meisterwerke Crystal Logic und Open the Gates ins Gänze dargeboten. Und wie! Zum Niederknien. So viel Epik, so viel Pathos, so viel Kauz! Zum anderen, weil ich da wohl meinen epischsten Fehltritt bei der Damenwelt begangen habe. Ich hab mich wirklich gut mit einer netten, attraktiven Damr unterhalten. Über alles Mögliche, doch einige Zeit lang. Als aber die ersten Töne des Intros erklangen und die Dame einfach weiterplapperte, keifte ich ihr einfach nur “Jetzt halt endlich deiner Fresse, ich will Manilla Road hören!“ entgegen. Ich gab sie danach nie wieder gesehen. Aber wie gesagt, das war es wert. Sie haben dort auch endlich mal den Song gespielt, den ich zwei Jahre vorher unbedingt hören wollte. Ich war glücklich. Bis sie dann auf einmal Cage of Mirrors anstimmten. Ich kannte nichts vor Crystal Logic. Umso mehr haute mich das aus den Latschen. Unagefochten auf Platz 1 verweist diese Übernummer sowohl Bridge of Death als auch Chaos Rising in Sachen Epik auf die Ränge. Unglaublich, was ich da geschlagene 3 Stunden erleben durfte. Wow. Und dabei war die Band die komplette Zeit über dankbar, froh, dass sie vom Publikum so abgefeiert wurden. Nachts um 1 sind sie von der Bühne. Nicht ohne sich eine Million Mal zu bedanken. Und das kam von Herzen. Eine grundsympathische Band um einen grundsympathischen Kerl. Eine Legende, die viel zu früh von uns gegangen ist. May the lords of light be with you... Up the hammers and down the nails!
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
105.787
6.616
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Wäre schön gewesen wenn ihr im Nachruf statt "nach einem Auftritt" "nach seinem Auftritt beim Headbangers Open Air" geschrieben hättet - viele HOA-Besucher werden sich auch aufs WOA gehen...

Und der Aufruf Geld einzusammeln soll - zumindest nach Zeitungsbericht in der BZ - von den Fans ausgegangen sein

Et alors? Je m'en fous!
Dat is nu genau dat, wat wir in NL nennen: "spijkers op laag water zoeken".


OT:

R.I.P. Mark Shelton.
Drink er een met de andere helden.
 

Waldi

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
49.457
12.663
128
42
München - auf der richtigen Isar Seite
Nachdem ich gestern so unglaublich wütend auf alle WOAler war, geb ich meinen Senf mal dazu:
Das Statement ist ok, eigentlich genau das, was ich erwartet habe. Etwas spät zwar, aber “mehr“ wäre im Falle des WOA schlichtweg Heuchelei gewesen. Hier geht es zwar um eine der wichtigsten Musiker und Menschen im Epic Metal, der dieses Genre wie kaum ein zweiter geprägt und daneben noch allerhand (auch große!) Bands von Heavy über Doom bis hin zu Black Metal maßgeblich beeinflusst hat, um einen herzensguten Kerl, aber jetzt bspw. im Gegenzug zu Lemmy gab es zum WOA keine persönliche Bindung. Der Hinweis auf die Spendenkampagne ist richtig super. Es ist scheißegal, wer sie ins Leben gerufen hat. Und die verbleibenden Bandmitglieder sind interessanterweise in erster Linie auch erstmal Fans. Die einen engen Freund verloren haben. Sich da über solche Kleinigkeiten zu beschweren, ist einfach nur daneben. Gerade bei einer Band wie Manilla Road, die so bodenständig, so ehrlich, so von ganzem Herzen einen kauzigen, verschrobenen, echten Metal wie wenige Bands sonst gespielt hat und sowohl nach als auch vor Auftritten immer Zeit für ihre Fans hatte. Die sich ehrlich gefreut haben, wenn eine Band einen Song von ihnen gecovert hat (ich denke nur daran, wie stolz Mark Shelton in Würzburg war, als er Marta Gabriel von Crystal Viper auf die Bühne zu Flaming Metal Systems geholt und mit ihr den Song gezockt hat!) und die Band als Inspiration genannt hat. Wer hat den Längsten, wer ist der Geilste? Fuck it! Es ist überwältigend, zu was der metallische Untergrund fähig ist. Das macht mich auch ein bisschen stolz, mich dazuzählen zu dürfen. Woran Manilla Road nicht ganz unschuldig sind. Nach “mainstreamigeren“ US-Bands wie Savatage hat mich das Genre eher weniger interessiert. Dann hab ich aber angefangen, in Würzburg zu studieren. Ich bin wie ich bin, etwas verschroben, verschlossen, eigentlich eher der Typ, der sich lieber in seinem Zimmer eingeschlossen hat. Aber aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich Langeweile, hab ich mich dazu entschlossen, 2011 zum Hammer of Doom zu gehen. Alleine. Der Freitagshead waren Manilla Road. Da hab ich wenigstens schonmal den Namen gehört, den Rest kannte ich nicht. Egal, ich hab als erstes in Manilla Road reingehört. Dreams of Eschaton. Die Band hat ja üblicherweise den Ruf, unzugänglich zu sein, ihre Musik mehrere Durchläufr braucht, um zu zünden. Nicht so hier. Das hatte mich auf Anhieb. Ein epischer Song der Extraklasse! Der wurde gesuchtet und gesuchtet, auf den Gig immer mehr hingefiebert! Mein allererstes Konzert von vielen, die da kommen sollten, in der Posthalle stand dann endlich an und ich hibbelte freudestrahlend Dreams of Eschaton entgegen. Ein Herr mittleren Alters war ob meines Amorphis-Leibchens wohl etwas irritiert und fragte mich, warum ich eigentlich hier sei. Ich antwortete Manilla Road. Glücklicherweise fragte er mich nur nach meinem Lieblingssong der Band, was ich natürlich mit Dreams of Eschaton quittierte. Daraufhin wurde es bizarr. Er ging zu seinem Kumpel, tuschelte mit ihm, der kam freudestrahlend auf mich zu und sagte “Alter, du kennst Manilla Road?! Geil! Hier haste n Bier!“ und drückte mir sein frisches Bier in die Hand, holte sich selbst ein neues und erzählte mir, wie stark er es findet, dass auch junge Leute endlich die Genialität von Manilla Road erkennen. Das war dann der Punkt, an dem ich zum ersten Mal auf Konzerten etwas aufgetaut bin. Diese Typen waren zum Großteil einfach tolle Leute, mit denen man sich über Gott und die Welt unterhalten kann, ohne gleich wegen eines etwas schrägen Themas gleich der Spacko zu sein. Da fühlte ich mich wohl. Irgendwann haben auch Manilla Road dann endlich gespielt. Und es war geil. Dreams of Eschaton haben sie nicht gespielt. Dafür aber Songs, die mich danach nie wieder losgelassen haben. Warum der Shark allerdings so eine arschlangen Soundcheck gebraucht hat um dann seine Gitarre SO klingen zu lassen - weiß der Geier! Als hätte er dem Mischer nach der perfekten Einstellung gesagt, “Jetzt hau einfach alle Regler durcheinander, dreh die Höhen nach oben, damit meine Gitarre klingt, als würde ich eine Kreissäge bedienen!“ Das war dann wirklich befremdlich. Aber irgendwie geil. Und jedes Mal, wenn ich die Band gesehen habe, war es immer derselbe, ureigene Sound, der immer etwas komisch, aber immer total geil klang. So auch am Metal Aussault. Ein Abend, den ich für zwei Dinge niemals vergessen werde: Zum einen wurden die Meisterwerke Crystal Logic und Open the Gates ins Gänze dargeboten. Und wie! Zum Niederknien. So viel Epik, so viel Pathos, so viel Kauz! Zum anderen, weil ich da wohl meinen epischsten Fehltritt bei der Damenwelt begangen habe. Ich hab mich wirklich gut mit einer netten, attraktiven Damr unterhalten. Über alles Mögliche, doch einige Zeit lang. Als aber die ersten Töne des Intros erklangen und die Dame einfach weiterplapperte, keifte ich ihr einfach nur “Jetzt halt endlich deiner Fresse, ich will Manilla Road hören!“ entgegen. Ich gab sie danach nie wieder gesehen. Aber wie gesagt, das war es wert. Sie haben dort auch endlich mal den Song gespielt, den ich zwei Jahre vorher unbedingt hören wollte. Ich war glücklich. Bis sie dann auf einmal Cage of Mirrors anstimmten. Ich kannte nichts vor Crystal Logic. Umso mehr haute mich das aus den Latschen. Unagefochten auf Platz 1 verweist diese Übernummer sowohl Bridge of Death als auch Chaos Rising in Sachen Epik auf die Ränge. Unglaublich, was ich da geschlagene 3 Stunden erleben durfte. Wow. Und dabei war die Band die komplette Zeit über dankbar, froh, dass sie vom Publikum so abgefeiert wurden. Nachts um 1 sind sie von der Bühne. Nicht ohne sich eine Million Mal zu bedanken. Und das kam von Herzen. Eine grundsympathische Band um einen grundsympathischen Kerl. Eine Legende, die viel zu früh von uns gegangen ist. May the lords of light be with you... Up the hammers and down the nails!

Sehr schön geschrieben. :)
 
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Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
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Vielleicht noch drei Anekdoten zu Necropolis: Metal Assault, besagter epischer Gig, der erste Refrain, plötzlich lag mir ein wildfremder Typ, der sich, wie sich später herausstellte, extra aus Italien angereist war, in den Armen und gröhlte mit mir zusammen “Lost in Necropoooliiiiiis!“.
Manilla Road Festival, wenige Jahre später, Dittigheim. Mark Shelton holt den Organisator Oliver Weinsheimer, seines Zeichens auch Sänger der längst aufgelösten Band Shadows of Iga, auf die Bühne, um mit ihm Necropolis zu singen. Herr Weinsheimer verscheißt den Refrain auf härteste Weise. Das Publikum ist textsicher. Alle findens trotzdem geil. Shark lacht sich nen Ast, während er seinen Kumpel auf der Bühne im Arm hält.
Wieder später, wieder Metal Assault, Manilla Road spielen gar nicht. @MasterChu19155 und ich sitzen zwischen 3 und 5 Uhr morgens (ich weiß die Zeit echt nicht mehr) rübenrund auf dem Boden meiner Studentenbude und liefern die wohl beschissenste Karaokeversion des Songs aller Zeiten, während @Tomatentöter mit Einmannsynchronspringen mein Pressspanbett endgültig zerstörte und @Frankenstolz irgendwas machte.
Necropolis regelt.
 

Reiður Loki

VIP-Saufziege
7 Juli 2018
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Trier
Klingt nach wirklich schönen Erinnerungen, und ich muss loswerden, dass es mir sehr leid tut.
Meinem Mann ging es ähnlich, als Lemmy starb. Das tat ihm damals ziemlich dicke. Er hatte ihn vor Jahren mal in Emden kennengelernt, als ein Konzert eigentlich abgesagt worden war, aber dann doch 300 Leute dort waren und sie dann doch spielten.
Danach gab´s ein Betrinknis im Tourbus, und Lemmy kniff meinen Mann in die Wange und meinte, er würde ihn an sich selbst im jungen Alter erinnern.
Die Lederjacke mit Autogramm ist ein Heiligtum bis heute.
 
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SAVA

W:O:A Metalgod
4 Aug. 2014
85.460
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Hansestadt
Nachdem ich gestern so unglaublich wütend auf alle WOAler war, geb ich meinen Senf mal dazu:
Das Statement ist ok, eigentlich genau das, was ich erwartet habe. Etwas spät zwar, aber “mehr“ wäre im Falle des WOA schlichtweg Heuchelei gewesen. Hier geht es zwar um eine der wichtigsten Musiker und Menschen im Epic Metal, der dieses Genre wie kaum ein zweiter geprägt und daneben noch allerhand (auch große!) Bands von Heavy über Doom bis hin zu Black Metal maßgeblich beeinflusst hat, um einen herzensguten Kerl, aber jetzt bspw. im Gegenzug zu Lemmy gab es zum WOA keine persönliche Bindung. Der Hinweis auf die Spendenkampagne ist richtig super. Es ist scheißegal, wer sie ins Leben gerufen hat. Und die verbleibenden Bandmitglieder sind interessanterweise in erster Linie auch erstmal Fans. Die einen engen Freund verloren haben. Sich da über solche Kleinigkeiten zu beschweren, ist einfach nur daneben. Gerade bei einer Band wie Manilla Road, die so bodenständig, so ehrlich, so von ganzem Herzen einen kauzigen, verschrobenen, echten Metal wie wenige Bands sonst gespielt hat und sowohl nach als auch vor Auftritten immer Zeit für ihre Fans hatte. Die sich ehrlich gefreut haben, wenn eine Band einen Song von ihnen gecovert hat (ich denke nur daran, wie stolz Mark Shelton in Würzburg war, als er Marta Gabriel von Crystal Viper auf die Bühne zu Flaming Metal Systems geholt und mit ihr den Song gezockt hat!) und die Band als Inspiration genannt hat. Wer hat den Längsten, wer ist der Geilste? Fuck it! Es ist überwältigend, zu was der metallische Untergrund fähig ist. Das macht mich auch ein bisschen stolz, mich dazuzählen zu dürfen. Woran Manilla Road nicht ganz unschuldig sind. Nach “mainstreamigeren“ US-Bands wie Savatage hat mich das Genre eher weniger interessiert. Dann hab ich aber angefangen, in Würzburg zu studieren. Ich bin wie ich bin, etwas verschroben, verschlossen, eigentlich eher der Typ, der sich lieber in seinem Zimmer eingeschlossen hat. Aber aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich Langeweile, hab ich mich dazu entschlossen, 2011 zum Hammer of Doom zu gehen. Alleine. Der Freitagshead waren Manilla Road. Da hab ich wenigstens schonmal den Namen gehört, den Rest kannte ich nicht. Egal, ich hab als erstes in Manilla Road reingehört. Dreams of Eschaton. Die Band hat ja üblicherweise den Ruf, unzugänglich zu sein, ihre Musik mehrere Durchläufr braucht, um zu zünden. Nicht so hier. Das hatte mich auf Anhieb. Ein epischer Song der Extraklasse! Der wurde gesuchtet und gesuchtet, auf den Gig immer mehr hingefiebert! Mein allererstes Konzert von vielen, die da kommen sollten, in der Posthalle stand dann endlich an und ich hibbelte freudestrahlend Dreams of Eschaton entgegen. Ein Herr mittleren Alters war ob meines Amorphis-Leibchens wohl etwas irritiert und fragte mich, warum ich eigentlich hier sei. Ich antwortete Manilla Road. Glücklicherweise fragte er mich nur nach meinem Lieblingssong der Band, was ich natürlich mit Dreams of Eschaton quittierte. Daraufhin wurde es bizarr. Er ging zu seinem Kumpel, tuschelte mit ihm, der kam freudestrahlend auf mich zu und sagte “Alter, du kennst Manilla Road?! Geil! Hier haste n Bier!“ und drückte mir sein frisches Bier in die Hand, holte sich selbst ein neues und erzählte mir, wie stark er es findet, dass auch junge Leute endlich die Genialität von Manilla Road erkennen. Das war dann der Punkt, an dem ich zum ersten Mal auf Konzerten etwas aufgetaut bin. Diese Typen waren zum Großteil einfach tolle Leute, mit denen man sich über Gott und die Welt unterhalten kann, ohne gleich wegen eines etwas schrägen Themas gleich der Spacko zu sein. Da fühlte ich mich wohl. Irgendwann haben auch Manilla Road dann endlich gespielt. Und es war geil. Dreams of Eschaton haben sie nicht gespielt. Dafür aber Songs, die mich danach nie wieder losgelassen haben. Warum der Shark allerdings so eine arschlangen Soundcheck gebraucht hat um dann seine Gitarre SO klingen zu lassen - weiß der Geier! Als hätte er dem Mischer nach der perfekten Einstellung gesagt, “Jetzt hau einfach alle Regler durcheinander, dreh die Höhen nach oben, damit meine Gitarre klingt, als würde ich eine Kreissäge bedienen!“ Das war dann wirklich befremdlich. Aber irgendwie geil. Und jedes Mal, wenn ich die Band gesehen habe, war es immer derselbe, ureigene Sound, der immer etwas komisch, aber immer total geil klang. So auch am Metal Aussault. Ein Abend, den ich für zwei Dinge niemals vergessen werde: Zum einen wurden die Meisterwerke Crystal Logic und Open the Gates ins Gänze dargeboten. Und wie! Zum Niederknien. So viel Epik, so viel Pathos, so viel Kauz! Zum anderen, weil ich da wohl meinen epischsten Fehltritt bei der Damenwelt begangen habe. Ich hab mich wirklich gut mit einer netten, attraktiven Damr unterhalten. Über alles Mögliche, doch einige Zeit lang. Als aber die ersten Töne des Intros erklangen und die Dame einfach weiterplapperte, keifte ich ihr einfach nur “Jetzt halt endlich deiner Fresse, ich will Manilla Road hören!“ entgegen. Ich gab sie danach nie wieder gesehen. Aber wie gesagt, das war es wert. Sie haben dort auch endlich mal den Song gespielt, den ich zwei Jahre vorher unbedingt hören wollte. Ich war glücklich. Bis sie dann auf einmal Cage of Mirrors anstimmten. Ich kannte nichts vor Crystal Logic. Umso mehr haute mich das aus den Latschen. Unagefochten auf Platz 1 verweist diese Übernummer sowohl Bridge of Death als auch Chaos Rising in Sachen Epik auf die Ränge. Unglaublich, was ich da geschlagene 3 Stunden erleben durfte. Wow. Und dabei war die Band die komplette Zeit über dankbar, froh, dass sie vom Publikum so abgefeiert wurden. Nachts um 1 sind sie von der Bühne. Nicht ohne sich eine Million Mal zu bedanken. Und das kam von Herzen. Eine grundsympathische Band um einen grundsympathischen Kerl. Eine Legende, die viel zu früh von uns gegangen ist. May the lords of light be with you... Up the hammers and down the nails!
Da kann ich mich Waldi nur anschließen, das hast Du sehr schön geschrieben, zumal ich ja weiß, welch großer Manilla Road Fan Du bis.
Wozu eine paar warme Worte in den News, wenn ein echter Fan so gut ausdrücken kann, was Musik, in diesem Falle MR, Menschen bdeuten kann.:)
War schon sehr unwirklich als GoS Samstag Morgen aus dem Zelt kam und meinte, Mark sei nachts verstorben. Kurz vorher hatte ich die Band noch live gesehen und dann sowas...
Rest in Peace!:(