"Spiegel" beleidigt Heavy Metal - schreibt Leserbriefe

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Thordis V.

W:O:A Metalgod
25 Nov. 2001
51.157
0
121
42
Linz und Bern
www.myspace.com
An alle Heavy Metal Fans!

In dem "SPIEGEL" (16/2007) vom 16.04.2007 steht ein kleiner Artikel mit dem Titel "HOCHBEGABTE: Krach für die Schlauen".
Hier geht es um eine Studie brittischer Psychologen der Universität Warwick, die festgestellt hat, dass gut ein drittel aller hochbegabten Kinder zwischen 11 und 19 Jahren Heavy Metal als Libelingsmusik haben. So weit so gut. Für mich persöhnlich war das nicht überraschend, da vieles in dieser Richtung viel bietet an Tiefe, Komplexität und Kreativität - ideal für Leute, die sich mit Musik auseinandersetzen und länger beschäftigen als nur die Zeit, in der sie ein Lied hören.
Der Artikel beginnt jedoch wörtlich äußerst unverschämt: "Sie lösen die kompliziertesten Rätsel, [...] - nur beim Musikhören schätzen sie den simplen Krach: Schüler mit einem IQ von mehr als 130 entwickeln überdurchschnittlich oft eine Vorliebe für Heavy Metal - eine Musik also, [Achtung, jetzt kommt es!] unter deren Fans man eigentlich eher die einfachen Geister vermutet."

Eine unverblümte Beleidigung. Haltlos, unsachlich und einfach falsch wird hier Heavy Metal als simpel und anspruchslos diffamiert. Fan Seiten des Metals titelten zurecht, "Metal macht schlau" (klar, Hardcore oder Grindcore natürlich nicht, aber das zähl ich auch nicht zum Metal). Das sei laut den Psychologen eine Fehleinschätzung, Metal diene den hochbegabten Aussenseitern als Ventil um ihre Aggressionen loszuwerden...

Sicher kann Metal, eine Richtung die ohne Zweifel oft recht aggressiv rüberkommt, auch dazu dienen. Doch das trifft erstens nicht, bei weitem nicht auf alle Bands oder Subgenres zu. Es gibt Kompositionen im Metal, die klassiche Kompositionen locker an die Wand stellen (ja, ich höre auch leidenschaftlich gerne klassiche Musik), nehmen wir nur mal Bands wie Dream Theater, Opeth, Wintersun, Iron Maiden oder Nevermore. Teschnische Perfektion, Vielfalt (sowohl stilistisch als auch melodisch) und Innovation sind Kennzeichen dieser Musiker, nicht primär Aggression. Oder das Beispiel Soilwork: Eine Band, die auch mittels ihrer Texte eine unglaubliche Tiefe bietet und deren Lieder teils viel, sehr viel Zeit zum vollen Verständnis brauchen - so habe ich z.B. Structure Divine von Soilwork auf 4 einhalb Seiten Interpretiert, bezüglich des Textes und wie Instrumente und Stimme diesen untermauern, vertiefen und vollenden. Es hätte bezüglich technischer Finessen und Kompositionselementen noch länger werden können.

So, und nun scheren die das alles über einen Kamm und nennen es simplen Krach... für einfache Geister...
Das ist zu viel.

Ich habe bereits einen Leserbrief an den "Spiegel" geschickt, doch ich befürchte, einer wird schnell untergehen und nicht beachtet werden, deshalb rufe ich alle hier auf, ebenfalls ihre Meinung dazu dem Spiegel zu schreiben.

Per email gehts an folgende Addr.:
leserbriefe@spiegel.de
In der email muss man Name, Anschrift und Telefonnr. angeben.

Schreibt ein paar nette Zeilen, wäre klasse wenn der Spiegel bald darauf reagiert, man kann es ja versuchen!

Auf in den Kampf ;)

MfG

Nils

Wo ist das Problem? "eine Musik also, [Achtung, jetzt kommt es!] unter deren Fans man eigentlich eher die einfachen Geister vermutet." ist doch klar als eine Vermutung gekennzeichnet und nicht als ein Faktum.
Hier wird lediglich eine Meinung innerhalb der Gesellschaft aufgegriffen und mehr nicht. Vielleicht sollte man nicht wie bei den Zeugen Jehovas einzelne Zeilen herausgreifen sondern den Artikel als Ganzes lesen und sich überlegen, was die Kernaussage ist. Und die ist sicherlich nicht jene, daß Metal eine einfachgestrickte Musik für minderbegabte Menschen ist.

Abgesehen davon ist der Artikel nicht als ganzes hier gepostet und grundsätzlich sind die Studien selbst interessanter - dann kann man immer noch Leserbriefe schreiben wenn ein Medium die Ergebnisse ad absurdum führt. Nur im diesem Fall sehe ich keinen Grund, eine Vermutung, die irgendwo in der Gesellschaft herumkursiert, mit einen Leserbrief zu bedenken.
 

Thordis V.

W:O:A Metalgod
25 Nov. 2001
51.157
0
121
42
Linz und Bern
www.myspace.com
Richtig. Es ist die, dass es eine einfach gestrickte Musik (simpler Krach) ist bei der sich hochbegabte Außenseiter abreagieren.

Erstmal lesen wir die Studie, dann können wir weiterdiskutieren. Und schon mal überlegt, wie so ein Forschungsdesign aussehen könnte, damit eine Studie auch sinnvoll durchgeführt werden kann?

Und erst dann kann man sagen, was Spiegel daraus gemacht hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst wenn das ne Beleidung wäre - als wenn das nicht schrecklich egal wäre.

Alle, die Metal hören um Gesellschaftlich anerkannt zu sein, bitte mal kurz den Finger heben!

Alle, die es interessiert, wenn nicht-Metaller Metal primitiv finden, aber Roger C. vom GrandPrix als Krönung der Musikalischen Schöpfung sehen, bitte aufstehen!


Und???

Mich interssiert es nicht. Nicht die Bohne.
 

Schopf

W:O:A Metalhead
23 Dez. 2006
2.820
0
61
34
Nähe Osnabrück
An alle Heavy Metal Fans!

In dem "SPIEGEL" (16/2007) vom 16.04.2007 steht ein kleiner Artikel mit dem Titel "HOCHBEGABTE: Krach für die Schlauen".
Hier geht es um eine Studie brittischer Psychologen der Universität Warwick, die festgestellt hat, dass gut ein drittel aller hochbegabten Kinder zwischen 11 und 19 Jahren Heavy Metal als Libelingsmusik haben. So weit so gut. Für mich persöhnlich war das nicht überraschend, da vieles in dieser Richtung viel bietet an Tiefe, Komplexität und Kreativität - ideal für Leute, die sich mit Musik auseinandersetzen und länger beschäftigen als nur die Zeit, in der sie ein Lied hören.
Der Artikel beginnt jedoch wörtlich äußerst unverschämt: "Sie lösen die kompliziertesten Rätsel, [...] - nur beim Musikhören schätzen sie den simplen Krach: Schüler mit einem IQ von mehr als 130 entwickeln überdurchschnittlich oft eine Vorliebe für Heavy Metal - eine Musik also, [Achtung, jetzt kommt es!] unter deren Fans man eigentlich eher die einfachen Geister vermutet."

Eine unverblümte Beleidigung. Haltlos, unsachlich und einfach falsch wird hier Heavy Metal als simpel und anspruchslos diffamiert. Fan Seiten des Metals titelten zurecht, "Metal macht schlau" (klar, Hardcore oder Grindcore natürlich nicht, aber das zähl ich auch nicht zum Metal). Das sei laut den Psychologen eine Fehleinschätzung, Metal diene den hochbegabten Aussenseitern als Ventil um ihre Aggressionen loszuwerden...

Sicher kann Metal, eine Richtung die ohne Zweifel oft recht aggressiv rüberkommt, auch dazu dienen. Doch das trifft erstens nicht, bei weitem nicht auf alle Bands oder Subgenres zu. Es gibt Kompositionen im Metal, die klassiche Kompositionen locker an die Wand stellen (ja, ich höre auch leidenschaftlich gerne klassiche Musik), nehmen wir nur mal Bands wie Dream Theater, Opeth, Wintersun, Iron Maiden oder Nevermore. Teschnische Perfektion, Vielfalt (sowohl stilistisch als auch melodisch) und Innovation sind Kennzeichen dieser Musiker, nicht primär Aggression. Oder das Beispiel Soilwork: Eine Band, die auch mittels ihrer Texte eine unglaubliche Tiefe bietet und deren Lieder teils viel, sehr viel Zeit zum vollen Verständnis brauchen - so habe ich z.B. Structure Divine von Soilwork auf 4 einhalb Seiten Interpretiert, bezüglich des Textes und wie Instrumente und Stimme diesen untermauern, vertiefen und vollenden. Es hätte bezüglich technischer Finessen und Kompositionselementen noch länger werden können.

So, und nun scheren die das alles über einen Kamm und nennen es simplen Krach... für einfache Geister...
Das ist zu viel.

Ich habe bereits einen Leserbrief an den "Spiegel" geschickt, doch ich befürchte, einer wird schnell untergehen und nicht beachtet werden, deshalb rufe ich alle hier auf, ebenfalls ihre Meinung dazu dem Spiegel zu schreiben.

Per email gehts an folgende Addr.:
leserbriefe@spiegel.de
In der email muss man Name, Anschrift und Telefonnr. angeben.

Schreibt ein paar nette Zeilen, wäre klasse wenn der Spiegel bald darauf reagiert, man kann es ja versuchen!

Auf in den Kampf ;)

MfG

Nils

lass sie doch :rolleyes: :D :D :D :D :D

mir ist das scheiß egal...:D
 

G. Hirn

Member
11 Mai 2007
51
0
51
Lübeck
www.hirn-page.de
[...] nur beim Musikhören schätzen sie den simplen Krach

Spricht mich an :D Ich schätze durchaus simplen Krach...

Schüler mit einem IQ von mehr als 130 entwickeln überdurchschnittlich oft eine Vorliebe für Heavy Metal - eine Musik also, [Achtung, jetzt kommt es!] unter deren Fans man eigentlich eher die einfachen Geister vermutet."

Also ich denke mal, wer unter dieser Musikrichtung einfache Geister vermutet ist entweder selbst einer, oder einfach zu faul sich zu informieren...
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine mehrheitliche Meinung ist! Vielleicht halten einige unwissende diese Musikszene für verrückt oder gefährlich, aber keinesfalls dumm... schwer vorstellbar....
 

Axel2

W:O:A Metalmaster
26 Apr. 2003
7.918
4
83
Emscher-Castle
Website besuchen
Spricht mich an :D Ich schätze durchaus simplen Krach...



Also ich denke mal, wer unter dieser Musikrichtung einfache Geister vermutet ist entweder selbst einer, oder einfach zu faul sich zu informieren...
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine mehrheitliche Meinung ist! Vielleicht halten einige unwissende diese Musikszene für verrückt oder gefährlich, aber keinesfalls dumm... schwer vorstellbar....

So falsch ist dieses Bild nicht. Ich habe auch jahrelang - durch Schulfernsehsendungen, Aufklärungskampagnen der Eltern etc. - geglaubt, daß Heavy Metal und seine Fans böse, dumm, stupide, gewalttätig, primitiv usw. sind. Erst am Ende der Pubertät habe ich mich näher damit beschäftigt und ein differenziertes Bild vom Metal bekommen. ;)

Allerdings: Wer sich durch den Spiegelbericht tatsächlich angegriffen fühlt, der sollte heulen gehn und dazu Emo hörn! :p