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Nergal1444

W:O:A Metalhead
16 Sep. 2016
2.234
2.353
108
Hab das nicht weiter verfolgt mit den Shirts... dachte ihr habt vorne den Einzelnamen und hinten nur das "line up" gedruckt?
Aber mal schauen, was bekomme ich wenn ich dich finde? :D

Wie wäre es mit einem Bier (oder ähnlichem - ich trinke keines wegen Gluten)?

Die Shirts sind tatsächlich ohne individuellem Namen.
 

Wackentom

W:O:A Metalmaster
5 Apr. 2005
33.360
823
120
zuhause in Niedersachsen
Wie wäre es mit einem Bier (oder ähnlichem - ich trinke keines wegen Gluten)?

Die Shirts sind tatsächlich ohne individuellem Namen.
Bier ist akzeptiert! :D
Ernsthafte Frage zum Thema Glutenunverträglichkeiten, letztens hab ich irgendwo gelesen, dass es wahrscheinlich gar nicht das Gluten wäre, sondern wahrscheinlich die Glyphosatrückstände ?! Weisst du als "betroffener" mehr dazu ?
 

Nergal1444

W:O:A Metalhead
16 Sep. 2016
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Bier ist akzeptiert! :D
Ernsthafte Frage zum Thema Glutenunverträglichkeiten, letztens hab ich irgendwo gelesen, dass es wahrscheinlich gar nicht das Gluten wäre, sondern wahrscheinlich die Glyphosatrückstände ?! Weisst du als "betroffener" mehr dazu ?

Es gibt sicher auch Allergien gegen Glyphosat, da es Allergien gegen quasi alles gibt. Hat aber nach meinem Wissensstand nichts mit Gluten zu tun. Bei der „Glutenunverträglichkeit“ gibt es drei Formen:
-Zöliakie
-Allergie
-und die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS)

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird. Die Allergie wird klassisch wie andere Allergien über Antikörper vermittlet (IgE), die gegen verschiedene Weizenproteine gebildet werden können. Und dann gibt es eben noch die NZWS, die ausgelöst wird durch spezielle Proteine des Weizens (α-Amylase-Trypsin- Inhibitoren), die den Weizen gegen Schädlinge schützen. Andere Patienten reagieren auf Oligo-Disaccharid-Monosaccharide (FODMAPs) des Weizens.

Es gibt aber kaum meßbare Marker im Blut, und auch eine Darmbiopsie ist oft negativ oder zeigt nur unspezifische Zellinfiltrate der Schleimhaut - was die Diagnose erschwert. Man geht inzwischen aber davon aus, dass ca 10% der Bevölkerung davon betroffen ist, die meisten merken davon aber nur wenig oder laufen mit der Diagnose Reizdarm herum. War bei mir nicht anders, ich galt über Jahrzehnte als „Reizdarmpatient“, ich bin letztlich dahinter gekommen weil mein jüngerer Sohn eine ausgeprägte NZWS hat - das hat trotz wirklich schwer wiegender Symptomatik (massive Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit die soweit ging dass er tagelang nichtmals mehr Fernsehen konnte - er lag phasenweise nur apathisch im Bett) 2 Jahre gedauert bis zur Diagnose - ein guter Kindergastroenterologe hat das ganze letztlich diagnostiziert. Das war ein übler Ritt... Da ich ähnliche Symptome wie mein Sohn (nur ungleich milder) hatte, habe ich bei mir eine Suchdiät gemacht - auch bei mir waren Blutmarker etc. negativ.

Jedenfalls hat die „Belastung“ mit diesen Schutzproteinen des Weizens in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da er eben besser und resistenter wächst, und entsprechend gezüchtet wird („Superweizen“). Von daher ist die moderne Landwirtschaft schon vermutlich anteilig mitschuldig, aber es gibt auch Theorien die besagen dass Weizen evolutionsbiologisch noch zu jung auf dem menschlichen Speiseplan steht, und daher wir als Spezies noch nicht komplett darauf eingerichtet sind. Das paßt ja bei den Menschen die nicht auf die ATIs reagieren sondern auf die FODMAPs. Die Frage bei so schwer greifbaren Krankheitsbildern ist aber natürlcih auch immer inwieweit eine vermeintliche Zunahme letztlich nur darauf beruht, dass die Aufmerksamkeit auch der Ärzte zunimmt und dadurch einfach mehr Patienten entdeckt werden.

Das war jetzt vermutlich zu ausführlich - aber das Thema beschäftigt mich halt sehr... Das mit dem Bier geht jeden falls klar, wenn du mich findest :ugly:
 
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Wackentom

W:O:A Metalmaster
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Es gibt sicher auch Allergien gegen Glyphosat, da es Allergien gegen quasi alles gibt. Hat aber nach meinem Wissensstand nichts mit Gluten zu tun. Bei der „Glutenunverträglichkeit“ gibt es drei Formen:
-Zöliakie
-Allergie
-und die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS)

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird. Die Allergie wird klassisch wie andere Allergien über Antikörper vermittlet (IgE), die gegen verschiedene Weizenproteine gebildet werden können. Und dann gibt es eben noch die NZWS, die ausgelöst wird durch spezielle Proteine des Weizens (α-Amylase-Trypsin- Inhibitoren), die den Weizen gegen Schädlinge schützen. Andere Patienten reagieren auf Oligo-Disaccharid-Monosaccharide (FODMAPs) des Weizens.

Es gibt aber kaum meßbare Marker im Blut, und auch eine Darmbiopsie ist oft negativ oder zeigt nur unspezifische Zellinfiltrate der Schleimhaut - was die Diagnose erschwert. Man geht inzwischen aber davon aus, dass ca 10% der Bevölkerung davon betroffen ist, die meisten merken davon aber nur wenig oder laufen mit der Diagnose Reizdarm herum. War bei mir nicht anders, ich galt über Jahrzehnte als „Reizdarmpatient“, ich bin letztlich dahinter gekommen weil mein jüngerer Sohn eine ausgeprägte NZWS hat - das hat trotz wirklich schwer wiegender Symptomatik (massive Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit die soweit ging dass er tagelang nichtmals mehr Fernsehen konnte - er lag phasenweise nur apathisch im Bett) 2 Jahre gedauert bis zur Diagnose - ein guter Kindergastroenterologe hat das ganze letztlich diagnostiziert. Das war ein übler Ritt... Da ich ähnliche Symptome wie mein Sohn (nur ungleich milder) hatte, habe ich bei mir eine Suchdiät gemacht - auch bei mir waren Blutmarker etc. negativ.

Jedenfalls hat die „Belastung“ mit diesen Schutzproteinen des Weizens in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da er eben besser und resistenter wächst, und entsprechend gezüchtet wird („Superweizen“). Von daher ist die moderne Landwirtschaft schon vermutlich anteilig mitschuldig, aber es gibt auch Theorien die besagen dass Weizen evolutionsbiologisch noch zu jung auf dem menschlichen Speiseplan steht, und daher wir als Spezies noch nicht komplett darauf eingerichtet sind. Das paßt ja bei den Menschen die nicht auf die ATIs reagieren sondern auf die FODMAPs. Die Frage bei so schwer greifbaren Krankheitsbildern ist aber natürlcih auch immer inwieweit eine vermeintliche Zunahme letztlich nur darauf beruht, dass die Aufmerksamkeit auch der Ärzte zunimmt und dadurch einfach mehr Patienten entdeckt werden.

Das war jetzt vermutlich zu ausführlich - aber das Thema beschäftigt mich halt sehr... Das mit dem Bier geht jeden falls klar, wenn du mich findest :ugly:
Danke für die Infos!
Und ja, wenn ich es zum Treffen schaffe, dann finde ich dich! ;)
 
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Reiður Loki

VIP-Saufziege
7 Juli 2018
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Trier
Das war jetzt vermutlich zu ausführlich
Nein, ich fand das sehr interessant. Hab mich nämlich noch nicht wirklich damit beschäftigt.
Ich hätte da ein paar Fragen an Dich, wenn's recht ist. Werd Dich dann auch finden :)


Zum Thema:
Nein. Erstens halte ich mal so überhaupt nix von Gleichschaltung in jeglicher Hinsicht, und zweitens mag ich nicht irgendwas aufgedrückt bekommen. Es sollte doch jeder bzw. jede Gruppe individuell entscheiden dürfen, mit was sie den Nachbarn auf den Sack geht.
 

Wackentom

W:O:A Metalmaster
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Nein, ich fand das sehr interessant. Hab mich nämlich noch nicht wirklich damit beschäftigt.
Ich hätte da ein paar Fragen an Dich, wenn's recht ist. Werd Dich dann auch finden :)


Zum Thema:
Nein. Erstens halte ich mal so überhaupt nix von Gleichschaltung in jeglicher Hinsicht, und zweitens mag ich nicht irgendwas aufgedrückt bekommen. Es sollte doch jeder bzw. jede Gruppe individuell entscheiden dürfen, mit was sie den Nachbarn auf den Sack geht.
Dich erkennt man am Finger im Antilopenhintern oder? :D
 

waachepitte

W:O:A Metalhead
20 Feb. 2013
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Ahrtal
Es gibt sicher auch Allergien gegen Glyphosat, da es Allergien gegen quasi alles gibt. Hat aber nach meinem Wissensstand nichts mit Gluten zu tun. Bei der „Glutenunverträglichkeit“ gibt es drei Formen:
-Zöliakie
-Allergie
-und die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS)

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird. Die Allergie wird klassisch wie andere Allergien über Antikörper vermittlet (IgE), die gegen verschiedene Weizenproteine gebildet werden können. Und dann gibt es eben noch die NZWS, die ausgelöst wird durch spezielle Proteine des Weizens (α-Amylase-Trypsin- Inhibitoren), die den Weizen gegen Schädlinge schützen. Andere Patienten reagieren auf Oligo-Disaccharid-Monosaccharide (FODMAPs) des Weizens.

Es gibt aber kaum meßbare Marker im Blut, und auch eine Darmbiopsie ist oft negativ oder zeigt nur unspezifische Zellinfiltrate der Schleimhaut - was die Diagnose erschwert. Man geht inzwischen aber davon aus, dass ca 10% der Bevölkerung davon betroffen ist, die meisten merken davon aber nur wenig oder laufen mit der Diagnose Reizdarm herum. War bei mir nicht anders, ich galt über Jahrzehnte als „Reizdarmpatient“, ich bin letztlich dahinter gekommen weil mein jüngerer Sohn eine ausgeprägte NZWS hat - das hat trotz wirklich schwer wiegender Symptomatik (massive Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit die soweit ging dass er tagelang nichtmals mehr Fernsehen konnte - er lag phasenweise nur apathisch im Bett) 2 Jahre gedauert bis zur Diagnose - ein guter Kindergastroenterologe hat das ganze letztlich diagnostiziert. Das war ein übler Ritt... Da ich ähnliche Symptome wie mein Sohn (nur ungleich milder) hatte, habe ich bei mir eine Suchdiät gemacht - auch bei mir waren Blutmarker etc. negativ.

Jedenfalls hat die „Belastung“ mit diesen Schutzproteinen des Weizens in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da er eben besser und resistenter wächst, und entsprechend gezüchtet wird („Superweizen“). Von daher ist die moderne Landwirtschaft schon vermutlich anteilig mitschuldig, aber es gibt auch Theorien die besagen dass Weizen evolutionsbiologisch noch zu jung auf dem menschlichen Speiseplan steht, und daher wir als Spezies noch nicht komplett darauf eingerichtet sind. Das paßt ja bei den Menschen die nicht auf die ATIs reagieren sondern auf die FODMAPs. Die Frage bei so schwer greifbaren Krankheitsbildern ist aber natürlcih auch immer inwieweit eine vermeintliche Zunahme letztlich nur darauf beruht, dass die Aufmerksamkeit auch der Ärzte zunimmt und dadurch einfach mehr Patienten entdeckt werden.

Das war jetzt vermutlich zu ausführlich - aber das Thema beschäftigt mich halt sehr... Das mit dem Bier geht jeden falls klar, wenn du mich findest :ugly:

Die beste Erklärung seit langem. Danke dafür.

Obwohl du die "lady gaga macht das auch daher verzichte ich auch auf gluten" leute vergessen hast.

Weißt du schon das bitburger ein glutenfreies bier rausbringt. Wird gerade gestestet und ist daher nur in ausgewählten Geschäften erhältlich. Schmeckt aber wirklich gut ist auch nicht zu teuer.
 

Nergal1444

W:O:A Metalhead
16 Sep. 2016
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Die beste Erklärung seit langem. Danke dafür.

Obwohl du die "lady gaga macht das auch daher verzichte ich auch auf gluten" leute vergessen hast.

Weißt du schon das bitburger ein glutenfreies bier rausbringt. Wird gerade gestestet und ist daher nur in ausgewählten Geschäften erhältlich. Schmeckt aber wirklich gut ist auch nicht zu teuer.

Auf der einen Seite finde ich es natürlich sehr gut, dass Nahrungsmittel gekennzeichnet werden müssen, andererseits führt die Lady-Gaga-macht-das-auch Fraktion leider dazu, dass man nicht immer ernst genommen wird. Aber inzwischen haben wir das ganze eigentlich ziemlich gut im Griff. Bei mir ist es auch nicht so dramatisch wenn ich mal etwas mit Gluten erwische, aber für meinen Sohn ist das ein echtes Problem.

Ich habe bereits das eine oder andere glutenfreie Bier probiert, wirklich überzeugt haben die mich noch nicht. Das Bitburger werde ich dann aber sicher auch mal testen, danke für den Tipp. Ich bin ansonsten auf Cider/Wein/Whisky umgestiegen, und fahre damit auch ganz gut :ugly: