Es gibt sicher auch Allergien gegen Glyphosat, da es Allergien gegen quasi alles gibt. Hat aber nach meinem Wissensstand nichts mit Gluten zu tun. Bei der „Glutenunverträglichkeit“ gibt es drei Formen:
-Zöliakie
-Allergie
-und die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS)
Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird. Die Allergie wird klassisch wie andere Allergien über Antikörper vermittlet (IgE), die gegen verschiedene Weizenproteine gebildet werden können. Und dann gibt es eben noch die NZWS, die ausgelöst wird durch spezielle Proteine des Weizens (α-Amylase-Trypsin- Inhibitoren), die den Weizen gegen Schädlinge schützen. Andere Patienten reagieren auf Oligo-Disaccharid-Monosaccharide (FODMAPs) des Weizens.
Es gibt aber kaum meßbare Marker im Blut, und auch eine Darmbiopsie ist oft negativ oder zeigt nur unspezifische Zellinfiltrate der Schleimhaut - was die Diagnose erschwert. Man geht inzwischen aber davon aus, dass ca 10% der Bevölkerung davon betroffen ist, die meisten merken davon aber nur wenig oder laufen mit der Diagnose Reizdarm herum. War bei mir nicht anders, ich galt über Jahrzehnte als „Reizdarmpatient“, ich bin letztlich dahinter gekommen weil mein jüngerer Sohn eine ausgeprägte NZWS hat - das hat trotz wirklich schwer wiegender Symptomatik (massive Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit die soweit ging dass er tagelang nichtmals mehr Fernsehen konnte - er lag phasenweise nur apathisch im Bett) 2 Jahre gedauert bis zur Diagnose - ein guter Kindergastroenterologe hat das ganze letztlich diagnostiziert. Das war ein übler Ritt... Da ich ähnliche Symptome wie mein Sohn (nur ungleich milder) hatte, habe ich bei mir eine Suchdiät gemacht - auch bei mir waren Blutmarker etc. negativ.
Jedenfalls hat die „Belastung“ mit diesen Schutzproteinen des Weizens in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da er eben besser und resistenter wächst, und entsprechend gezüchtet wird („Superweizen“). Von daher ist die moderne Landwirtschaft schon vermutlich anteilig mitschuldig, aber es gibt auch Theorien die besagen dass Weizen evolutionsbiologisch noch zu jung auf dem menschlichen Speiseplan steht, und daher wir als Spezies noch nicht komplett darauf eingerichtet sind. Das paßt ja bei den Menschen die nicht auf die ATIs reagieren sondern auf die FODMAPs. Die Frage bei so schwer greifbaren Krankheitsbildern ist aber natürlcih auch immer inwieweit eine vermeintliche Zunahme letztlich nur darauf beruht, dass die Aufmerksamkeit auch der Ärzte zunimmt und dadurch einfach mehr Patienten entdeckt werden.
Das war jetzt vermutlich zu ausführlich - aber das Thema beschäftigt mich halt sehr... Das mit dem Bier geht jeden falls klar, wenn du mich findest