Also die netten kleinen Betreuerinnen und Betreuer waren, bin da leider nicht so firm, meines Wissens Rettungsassistenten. "Behandelt" und letzendlich seine Unterschrift auf den Behandlungsbogen setztend war ein Arzt, in meinem Fall sogar eine Frau Dr.. Mir geht es nicht darum einen Not-OP-Saal vor Ort zu haben. Aber ein gewisses Grundsortiment an Behandlungsbesteck, wie eben so ein "Ohrgerät", könnte durchaus dabei sein. Vorallem vor dem Hintergrund, dass evtl bei einem Trommelfellschaden (zu lauten Musikkonsum) sofort Kochsalzlösung usw gegeben werden sollte/müsste...
Wie gesagt, die Sanis machen nen super Job und haben nix vom Festival. Mir gings nur um einen kleine Verbesserung.
In diesem Sinne. Geruhsame Nacht und bis nächstes Jahr...
Also ehrlich gesagt bin ich erstaut über solche Forderungen.
Vielleicht sollte man erst einmal klären, warum es bestimmte Gerätschaften auf Konzerten/Festivals eben nicht gibt.
Ich habe es zwar noch nicht ausgetestet, da normalerweise solche Untersuchungen in ruhiger Umgebung laufen, aber es könnte sicherlich sein, dass lauter Umgebung das Trommelfell schön zum schwingen bringt und das dies vielleicht eine Untersuchung schon etwas problematisch gestalten könnte. Darüber hinaus frage ich mich auch, was dies für Vorteile bringen würde einen Ohrenspiegel vor Ort zu haben.
Ich war über Jahre auf Festivals im Rettungsdienstbereich tätig und mir ist kein einziger Fall von Hörschädigung vor Ort in Erinnerung bzw. das wir jemals einen Ohrspiegel benötigt hätten. Gegen Hörschädigungen gibt es Gehörschutzstopfen (werden sogar von den Veranstaltern jedem Besucher geschenkt) und wenn man die nicht nutzt, ist man ehrlich gesagt selber schuld.
Kochsalzlösungen haben darüber hinaus bei einer Hörschädigung (Hörsturz/ Tinitus) eigentlich keine Wirkung und mal eben prophylaktisch ein durchblutungsförderndes Medikament zu geben ist erst recht nicht angebracht.
Eine Hörschädigung bedarf einer eingehenden Untersuchung die bei der lauten Umgebung auf einem Festival so sicherlich nicht möglich ist und darüber hinaus ist der Vorrat an Medikamenten im Akutversorgungsbereich auch etwas eingeschränkt und in der Regel auf lebensbedrohliche Notfälle ausgelegt.
Auch wenn man vor Ort eine Otitis festgestellt hätte, hättest Du dennoch zu einem HNO-Arzt oder Allgemeinmediziner gehen müssen, der dann dementsprechende Medis verschreibt, da ein Notarzt oder eine Sanitätsstation dies gar nicht darf.
Somit ist eine Vorortuntersuchung mit Ohrenspiegel eigentlich überflüssig, da man Dich egal was dabei herausgekommen wäre, eh weiterverwiesen hätten.
Auf Festivals wird (erweiterte) "Erste Hilfe" geleistet und alles was darüber hinausgeht ist Sache von niedergelassenen Ärzten oder dem Krankenhaus.
Ohrenspiegel gehören meines Wissens nach nicht zur Grundausstattung einer Sanitätsstation.
An dieser Stelle möchte ich ein riesen Lob an all die Sanis, Rettungsdienstler und Ärzte, die sich ebenfalls durch den Schlamm wühlen (ob nun mit Rettungswagen oder zu Fuß) müßten, hinterlassen.