Ich hab auch eine Umzugshistorie vorzuweisen.

Ich trenn das mal im Wesentlichen in 2 Abschnitte, Kindheit+Jugend und später:
Kindheit+Jugend:
Einerseits bin ich primär in Hamburg aufgewachsen, war allerdings für einige Jahre in einem Vorort einer Stadt in Ost-Europa.
Da war ich klein und es war ganz normal, dass Kinder bis 22 h abends herumlungerten und spielten, ohne dass die Erwachsenen genau wussten wo sie sind. Das ordne ich mal dem Stand-Land-Unterschied zu. Kulturelle Unterschiede ggü. Deutschland hauptsächlich die Gastfreundlichkeit in dem Sinne, dass man in slavischen Ländern grundsätzlich gefühlt alle 5 Minuten gefragt wird, ob man hunger hat, was essen oder trinken will etc. etc. etc.
In Deutschland musste ich manchmal selber sagen, dass ich gerade Durst habe und ob ich was zu trinken haben könnte.
später:
Bin nun seit ca. 3 Jahren in Berlin.


Also an sich von Großstadt zu Großstadt. Unterschiede merke ich teilweise deutlich. In Hamburg wirken die Menschen freundlicher und weniger "verbittert". Diese "Berliner Schnauze" wirkt für Außenstehende doch manchmal als plumpes Gepöbel.

Die Armut ist teilweise deutlich an Stadtteilen zu erkennen.
Es gibt allerdings auch gefühlt mehr Vielfalt. In Berlin scheint es vor allem mehr Extreme zu geben, die es auch nach außen zeigen.
Sprich Hipster sind übelst als solche zu erkennen. Verwahrloste sind deutlich verwahrloster und wohlhabende verstecken das auch nicht gerade.
In Hamburg wirkte hingegen vieles eher "moderat".
Hier wird man von günstigen und leckeren kulinatrischen Angeboten förmlich zugepflastert. Weggehen ist gegenüber Hamburg sehr billig, was nicht bedeutet, dass Berliner viel weggehen.
Großer Unterschied ist auch, dass in Hamburg die meisten Leute Richtung Kiez/Schanze ziehen, während in Berlin die Leute nur "in ihren Kiez" im die Ecke gehen und nicht gerade bereit sind viel durch die Stadt zu fahren. Der Begriff "Kiez" wird in Berlin auch anders verwendet. Hier ist jede Strasse mit 3 Cafes ein Kiez, was mich gelegentlich verwirrt.

Was Dialekte betrifft so habe ich Glück...die allermeisten Berliner, die ich kenne reden Hochdeutsch. Da gab es also keine große Umgewöhnung und mit einem Vokabelheft muss ich auch nicht herumrennen. ^^
Ach ja...diese Ossi-Wesse-Sache scheint hier in den Köpfen der Leute noch ziemlich präsent zu sein. In Hamburg hat kein Mensch diese Begriffe verwendet, auch wenn wir Leute kannten, die aus Ost-Deutschland kamen.
In Berlin...naja...gibt es immer noch einen nicht unrelevanten Anteil der Bevölkerung, der noch nie im anderen Teil der Stadt war. Auch unter Jüngeren kommt das Thema zumindest ab und an vor oder wird angerissen.
EDIT:
Und noch was: Die Metal-Szene in Berlin ist mehr als bescheiden.
