Nach der Meldung vor zwei Tagen, dass Lemmy verstorben ist, habe natürlich auch ich mir Gedanken gemacht. Darüber, welchen Stellenwert er und seine Band bei mir haben. Welchen Wert er für die Szene hat, welchen für die Musikwelt an sich.
Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, wie er das sehen würde! Was würde er bspw. über die vielen Änderungen des Profilbildes hier auf FB sagen. Und um letzteres vorweg zu nehmen: Ich glaube, er würde den Kopf schütteln. Und den Orangensaft, um sich einen Wodka-O zu mixen.
Vielleicht war das auch Teil der Legende Lemmy, dass es ihn so eigentlich gar nicht juckte, wie die Leute ihn sahen. We are Motörhead and we play Rock’n’Roll – das ist Aussage genug. Oder wie es Overkill, die sich bekanntermaßen nach dem gleichnamigen Motörhead Song benannt haben sagen würden: We don’t care what you say.
Man hatte nie das Gefühl, dass Lemm wegen der Kohle auf der Bühne steht! Keine Allüren àla Stones, Crüe & Co. die nur noch über Anwälte miteinander kommunizieren. Keine MTV Show die zeigte, wie er wo mit wem sich zoffte. Lemm war sich Allüre genug.
Dennoch, das kann alleine nicht der Grund sein, warum er ein standing wie kein Zweiter in der Szene hat. Und ich denke, dass es neben der eigentlichen Person Ian Fraser Kilmister und seines Werdegangs vom Pristersohn zum Rockstar tatsächlich an seinem künstlerischen Schaffen lag!
Wie kaum eine andere Band waren Motörhead genreübergreifend. Sie waren der gemeinsame Nenner einer immer weiter auseinanderdriftenden Szene. „God is dead“ posteten Heaven Shall Burn hier auf FB. Motorjesus, Sepultura, Ensiferum, Metallica und In Flames – Bands unterschiedlicher Genres und Herkunft ehrten Lemmy in den letzten Tagen. Im nachhinein betrachtet waren Motörhead das Band, dass die faserige Roulade Metal zusammenhielt, die Sonne, um die alle anderen Planten kreisen.
Sicher, Maiden haben schon immer mehr musikalische Spuren hinterlassen. Sicher, AC/DC füllt die fetten Arenen. Sicher, Metallica ist einer der größten Acts dieses Planeten. Und sicher, der Tod Ronnie James Dios ging mir noch um ein einiges näher.
Doch wichtiger für unsere Szene an sich war glaube ich Lemmy, der über allen und allem thronte und der einfach der gemeinsame Nenner unseres musikalischen Universum war. Als solcher wird er fehlen wie kein zweiter.
Auch wenn auf der Summerbreeze Seite unterm dem Nachruf jemand fragte, ob jetzt Slayer den freien Platz für Motörhead übernehmen könnten – und der Spack dafür auch noch Likes bekam! Mögen Dir auf offener Straße die Klöten abfallen und im Gulli verschwinden! Du hast nichts verstanden! Denn we all are Motörhead! Naja, bis auf Dich halt…