Kommerzialisiert sich das Wacken kaputt?

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Niko191270

Newbie
4 Aug. 2019
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Liebe Metalheads,

ich verdanke dem Duo Jensen und Hübner eine Menge unvergesslicher Metal-Momente auf dem Holy Ground, für die ich sehr dankbar bin, stelle mir aber nach dem weitgehenden Ausverkauf ihrer Anteile an Investoren immer mehr die Frage, ob die "Weltmarke Wacken" wirklich noch ein Festival für begeisterte Metal-Fans aus aller Welt oder ein kommerzialisiertes Profit-Center für Investoren ist.

Mit einem regulären Harder-Ticket (und das stellt für mich immer noch den Kern der Wacken-Community dar!) kriegt man mit Pech inzwischen unabhängig vom Anreisetag Campingplätze mit unterirdisch langen und schlecht beleuchteten Wegen zum Infield zugewiesen. Das "First come - first served" - Prinzip, das ich vollkommen nachvollziehen kann, weil es -unabhängig vom Geldbeutel-chancengleich und gerecht für alle Metalheads wäre, wurde inzwischen komplett durch ein kommerzialisiertes "who pays most, gets the best places and best comfort" ersetzt.

Ehrlich: Da haben kleinere Festivals wie das "Rock Harz" oder das "Relaoad" an Charme, Preisgestaltungspolitik und Fannähe mit den Bands das Wacken inziwschen um Längen überholt!

Dazu kommt, dass inzwischen wohl rein auf die Zugkraft der "Weltmarke Wacken" als Erfolgsgarant spekuliert wird: Für die letzten Jahre gab es in den Vorankündigungen immer Bands mit richtigem Wow-Faktor und Zugkraft: Sabaton, Slayer, Slipnot, Iron Maiden, Megadeth, Amon Amarth etc. Aber für 2025: Welll... who???

Ich freue mich zugegeben auf ein paar angekündigte Bands, sehe in Machine Head als bisher einziger Band, die irgendwie in die Nähet eines richtigen Headliners kommen könnte, aber auch nicht wirkich ein Zugpferd mit Wow-Effekt.

Deshalb hoffe ich wirklich, dass der schleppende Ticketverkauf für das nächste Wacken einen Denkanstoß gibt: Soll das Wacken immer mehr zu einem Schicki-Micki-Festival für zahlungskräftige Fans mutieren oder wieder ein Festival für alle begeisterten Metalheads werden?
 
Zuletzt bearbeitet:

Dev85

Newbie
4 Aug. 2024
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Für die letzten Jahre gab es in den Vorankündigungen immer Bands mit richtigem Wow-Faktor und Zugkraft
Und es gab auch immer späte Ankündigungen von geilen Bands. Dieses Jahr z.B. Korn und die Architects (und Feuerschwanz sowie Behemoth, sofern man die zu den Headlinern zählen will) erst im Dezember.
Das Jahr davor wurden Anthrax, Killswitch Engage und Uriah Heep (und natürlich auch die wahren Headliner Doro und Jenny) auch erst später angekündigt und nicht zum Verkaufsstart.

Ja, Wacken lebt von seinem Namen. Denn beim Kauf des Tickets ist jedem klar, dass die zu dem Zeitpunkt bekannten ~30 Bands nur ein Bruchteil des späteren Line-Ups sind. Da spielt also ganz klar die Erwartungshaltung mit rein, dass noch einiges dazu kommt. Wie gut oder schlecht das Line-Up ist, sieht man erst kurz vor dem Festival. Statt also jetzt das Line-Up für 2025 zu bewerten, kannst du ehrlich gesagt nur in die Vergangenheit gucken und die Line-Ups der letzten Jahre bewerten - denn die sind vollständig. Da siehst du also wirklich, was du für dein Ticket bekommst.
Waren die gut genug, dass du für so ein Line-Up ein Ticket kaufen würdest? Wenn du die Frage mit Ja beantwortest, dann quasi blind für 2025 kaufen.
Klar. Das Line-Up 2025 kann scheiße werden und das ist für Wacken für das Jahr kein Problem. Denn bis man das merkt, hat man das Ticket ja schon gekauft. Wenn das aber öfter vorkommt, geht es schnell bergab mit Wacken.

Ich hatte dieses Jahr mehr Bands auf meiner Liste als ich realistisch schaffen konnte.

Machine Head sehe ich übrigens als gelungenen Headliner. Einzige Kritik ist, dass die nächstes Jahr quasi überall spielen, was sie etwas weniger exklusiv macht - schlechter wird die Band dadurch aber nicht.

Ansonsten sind deine Kritikpunkte nachvollziehbar. Unser Weg vom Camp zu den Bühnen war auch etwas weiter. Aber sieh es positiv: Das ganze Geld, das Wacken über die Zusatzangebote verdient, hält den normalen Ticketpreis auf einem immer noch akzeptablen Level. Überleg dir mal, was ein Ticket kosten würde, wenn die ganzen Zusatzangebote wegfallen und der Ticketpreis so angehoben wird, dass die Einnahmen konstant bleiben.

Den "langsamen" Ticketverkauf finde ich auch nicht wirklich schlimm. Das gab es die Jahre zuvor immer mal. Einzig die letzten Jahre waren da eher speziell. Nachholbedarf durch Corona, reservierte Tickets für die Opfer des Anreisestopps.
 

Fayelander

Member
11 Juli 2022
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Alles eine Sache des Geschmacks. Zugegeben, 2025 ist bis jetzt, für mich, keine wirklich große Band mit „Wow-Effekt“ dabei. Von einem richtigen Headliner kann man aktuell nicht sprechen. Ich bezweifle auch dass da noch was richtig gutes/großes kommt. Trotzdem freue ich mich tierisch auf das kommende Wacken.
Die weiten Wege sind schon krass. Der Vorteil wenn man weit weg steht, man kommt am Ende schnell vom Gelände!😀
 
21 Juli 2016
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Ich kann die Aussage Wacken ist noch nicht ausverkauft nicht mehr hören. Ein Blick in die Historie zeigt, dass schnelle Ausverkäufe eher selten waren, oder sich plausibel begründen lassen. (nach Cororna, nach Schlammjahr, etc.) Ausserdem sind nun weit mehr Tickets im Handel wie früher.

Quelle: Wikipedia

Ein Festival in dieser Grössenordnung ohne Kommerzialisierung geht nicht. Schaut euch um: Bei RaR zahlt man sogar für den Zugang der ersten beiden Wellenbrecher.
Glampingangebote sind gefragt. Das Publikum wird (mit dem Festival) älter und es werden sich Annehmlichkeiten gewünscht.

PS: Das genannte Beispiel Reload: Das ist ja stark mit dem W:O:A verbandelt und auch da findet eine schleichende Kommerzialisierung statt. Dieses Jahr gab es erste Kritiken, dass es immer grösser wird und bitte nicht mehr wachsen soll.
 

Bloodtrain

W:O:A Metalhead
1 Nov. 2012
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PS: Das genannte Beispiel Reload: Das ist ja stark mit dem W:O:A verbandelt und auch da findet eine schleichende Kommerzialisierung statt. Dieses Jahr gab es erste Kritiken, dass es immer grösser wird und bitte nicht mehr wachsen soll.

Der Fairness halber, die haben sich nicht vergrößert sondern waren ausnahmsweise mal ausverkauft.