Um euch einfach mal in Sachen "Preisverfall" aufzuklären (mein Vater ist Landwirt, von daher bin ich informiert) ... das Ding ist, das vor ca 20-25 Jahren 100 kg Getreide noch einen gegenwert von ca 56 Mark hatte ... grob umgerechnet also 27-28€ - und man muss bedenken, was die DM damals wert war (wohl gemerkt, ich rede in dem Falle noch von Westdeutschem Geld, nicht von der Ostmark) ...
Heute liegt der Preis für 100 Kg Weizen hingegen bei ca 9,5 € ... huch, was ist das denn ... ein Preisverfall auf nur noch knap mehr als einem Drittel des Wertes ... und das bei gestiegenen Lebenserhaltungskosten (Inflation genannt), gestiegenen Preisen für Pflanzenschutzmittel, im allgemeinen stark limitieren Einsatzmöglichkeiten von pflanzenschutzmitteln wegen Öko-Verordnungen (die nicht unbedingt schlecht sein müssen, das gebe ich zu) und auch deutlich höheren Energiepreisen - sogar ich erinnere mich an Zeiten, wo der Liter Diesel deutlich unter 1€ pro Liter wegging ... das heute nicht mehr so!
Naja, als "ausgleich" für ganz nebenher auf 35% gekürzte Einnahmen der Landwirte bei gestigenen Kosten kamen denn die Subventionen ... an sich nichts anderes also als reine Kostenumverteilung, wenn es nicht so wäre, dass die Agrarsubventionen u.a. auch in Dorferneuerungsprogramme geht. Ergebniss ist, das die Einkommen der Landwirte seit 1980 auf ca 40-45% eingedampft wurden ... mich wunderts nicht, dass man dagegen protestiert.
Das mit den Subventionen ist im übrigen wahr, dass man diese nochmals deutlich kürzen will ... Problem ist nur, dass man als Landwirt heutzutage mit dem, was dem was man "Verdient" gerade die Kosten wieder deckt und theoretisch von den Subventionen lebt. Erklärenb tut man das mit dem "Weltmarkt" von wegen woanders ist das Getreide noch günstiger und man konnte froh sein, dass es noch die Zölle usw gäbe, sonst wäre das Zeug noch billiger, aber woanders können die Menschen davon auch nicht leben (siehe USA, wo die meisten Landwirte nebenher noch einen Zweitjob brauchen)oder die ganzen armen Ländern, wo die Bauern auch nicht wirklich leben können, dennoch ihr Zeug aber hierher exportieren ... Naja, hier kann man aber bei den Preisen halt auch net leben ... zumindest nicht mehr ohne Subventionen ...
Aja, kleine Rechnung: Von dem, was in einem Brötchen heute kostenmäßig drinne steckt, sieht der Landwirt etwa einen Cent für das Rohmaterial. Würde man pro Brötchen einen Cent mehr bezahlen und das auch durchgeben bis unten hin bräuchte man keine Agrarsubventionen mehr und die Landwirte wären glücklich, auch mit dem Preis. Schade, das die Politik das offenbar nicht will (man hat ja mit dem Subventionen eine gewisse Abhängigkeit erzeugt hat ... und die aufgeben, ne das geht ja gar nicht)