Zwar schon im Talk geschrieben, aber ich teile hier nochmal meine Eindrücke, nachdem ich alles etwas habe sacken lassen:
So, ich habe mich lange genug darum gedrückt diesen Konzert/Festivalbericht zu schreiben, da es eine ganze Menge wird, ich versuche mich aber kurz zu fassen. Denn ich war nach 5 Jahren mal wieder auf dem Graspop Metal Meeting. Bei diesem Line-Up konnte ich einfach nicht nein sagen. Nicht nein zur relativ langen Anreise, nicht nein zum nervigen Geschleppe, weil Campen und Parken getrennt sind, nicht nein zum Leben ohne jeglichen Luxus wie kaltes Bier, da man sich ja nicht tot schleppen will, nicht nein zum alleine hinfahren (was zum Glück kurz vor Ausverkauf dadurch behoben wurde, dass mein bester Kumpel sich doch noch der alten Zeiten Willen ein Ticket geholt hat (wir waren zusammen bereits auf 6 GMMs)).
Nachdem die Nacht vorm Anreisetag (Mittwoch) durch die Vorfreude recht kurz ausfiel und ich glücklicherweise noch eine Powerbank von einer Freundin bekam, ging es leicht verspätet gegen halb 12 Richtung Dessel, wo wir dann auch letztlich gegen halb 7 auf den Parkplatz rollten (Ticket für 15€ musste man im Vorfeld kaufen, das war früher nicht so). Mir graute schön Übles, da man weiter als sonst weg stand, aber durch eine Umstrukturierung des Geländes kam es etwa aufs Gleiche raus; trotzdem fuckt es einen ab, die Kacke bei der Hitze durch den Staub zu schleppen und keine Hand fürs Bier frei zu haben. Das nächste mal steige ich auch auf Sackkarre um, bin ja keine 20 mehr.

Nachdem wir dann gegen 2030(?!) endlich unser Zelt aufgebaut hatten, stieg die Stimmung wieder. Und wie es der Zufall wollte, wir hatten wieder deutsche Nachbarn. Also sich gleich mal vorgestellt/eingenistet und Spoiler: das war eine echt super Truppe, die sich auch nur über FB gefunden hatte, aber alles an Equipment hatte; also doch kein warmes Bier und kalte Dosenravioli fürs gesamte Festival, juhu!
Bändchenausgabe war losgelöst vom Einlass, was definitiv die ganze Sache entzerrt hat, das war früher auch richtig nervig mit dem ganzen Kram in der Warteschlange zu stehen. Dafür gabs an der Bändchenschlange halt ewig Wartezeit, aber ich war entspannt, weil ja nicht wie in den Vorjahren Bands am Abend spielten, die ich zu verpassen drohte. Im VVK gekaufte Tokens konnte man da auch gleich drauf laden lassen, also alles easy. Dann kurz an den Merchstand geschaut und Überraschung: das Shirt kostet nur 25€. Am Breakfaststand auch mal die Preise angeschaut, es war jetzt alles in 0.1 Schritten von Skullies unterteilt dadurch, dass alles elektronisch ist. Preise wie immer saftig, aber ich hätte fast mit mehr gerechnet. Pommes mit Sauce 2.2 Sk, 0.25 Bier 1 Sk, Chickenburger 2.2 Sk, Pad Thai 4.3 Sk, Leffe Blond 0.33 1.5 Sk (und das bekommt man in einer deutschen Bar nicht billiger, habe mich fast nur davon ernährt).
Da wir nicht ewig anstehen wollten, ging es zurück ins Camp und wir cremten uns ordentlich den Helm ein.
Donnerstag:
Beast In Black: schon vollkommen breit um 12 ins Infield gesteuert, Kumpel getroffen und BiB geschaut, ist nicht so meins, ging aber.
Orbit Culture: das ist schon eher mein Geschmack, als Vorband von IF letztes Jahr schon mal gesehen, holten sie mich jetzt noch mehr ab
Butcher Babies: ja ich bin ehrlich, ich bin nur zum Gucken hingegangen, aber mit meinem Pegel hat das echt Bock gemacht und ich war sogar im Pit
Tom Morello: hatte auf ein paar RATM-Lieder gehofft, aber außer einem Medley und Killing In The Name wurde ich größtenteils gelangweilt
Marduk: nein, nur Marduk, verdammte Scheiße, aber es gab kaltes Bier von einem Kumpel. musste nach der guten Hälfte aber weiter zu
Unearth: ja, das war ganz gut, aber ich habe leicht lückenhafte Erinnerungen, der Pegel wurde zu hoch, sodass ich mich an
SepticFlesh: so gut wie gar nicht erinnere, aber ich war laut Bildern da, aber auch nur die Hälfte, denn es ging weiter zu
Agnostic Front: und hier ging richtig die Post ab, ich war (unfreiwillig) die ganze Zeit im Pit, aber bestimmt besser für mich als weiter Bier zu trinken. Auf den Zahn habe ich auch eins bekommen. Gotta Go!
Symphony X: erstmal in den falschen Eingang gesteuert und mich gewundert, warum es nicht los ging, bis ich mal gefragt habe und doch noch ankam (5 min zu spät) und ein solides Konzert genoss.
Ghost: dann wieder mit Kumpels beim Ghost getroffen und einen soliden Gig mit Bier genossen
Guns N' Roses: ich hatte schon wieder einen sitzen und habe meine Kumpels nach Ghost nicht wieder gefunden, bin aber iwie in die dritte Reihe bei den Gunners gesteuert. Alle haben sich iwie über Axl beschwert, ich hatte meinen Spaß, bis auf die ganzen Cover, die ja üblich sind, ein echt geiler Auftritt für meinen Geschmack, aber da war bestimmt auch das Bier mit für verantwortlich.
Dann steuerte ich doch nochmal zum Merchstand, bei dem man nur mit Karte bezahlen konnte, ich hatte meine aber im Auto. Zum Glück hat jemand mein Bargeld genommen und für mich bezahlt. Zurück im Camp konnten die anderen mich anscheinend erstmal nicht verstehen, weil ich so voll war. Naja, was solls, war ein solider Auftakt.
Freitag:
Black Mirrors: wieder breit ins Infield gesteuert, dieses mal sogar noch etwas früher und einen echt soliden Auftritt erlebt, die hatten sichtlich Bock
Vanaheim: als Ersatz für Saltatio Mortis eingesprungen, wo ich eig Thundermother gucken wollte, aber mein Vater hätte mir echt übel genommen, wenn ich mir Vanaheim nicht angeschut hätte. Und was ein Brett! Da bin ich sogar trotz schmerzendem Zahn zur morgentlichen Gymnastik ins Pit gegangen.
Pro-Pain: hier war wenig los, sodass ich auch wieder in der dritten Reihe war, mit Leffe Blond natürlich!
Crowbar: hier noch die zweite Hälfte mitgenommen, war auch wieder solide, aber das Bier schmeckte schon wieder zu gut.
Heidevolk: nach 11 Jahren habe ich es endlich mal wieder geschafft, wurde fast nur neues Zeug gespielt, zum Glück habe ich das neue Album gehört, was mir auch gefiel
Airbourne: etwas gechillter von weiter hinten mit Bier geschaut, da weiß man ja aber, was man bekommt
Hatebreed: und jetzt wurde es scharf, meinen Kumpel in der zweiten Reihe gesucht, gefunden und ab Sekunde 1 permanent Knochen im Rücken gehabt. das halbe energiegeladene Set habe ich mir das gefallen lassen, dann bin ich doch ein paar Meter weiter seitlich gegangen und hatte immensviel mehr Lebensqualität. Bisher der beste Gig des Festivals.
Orange Goblin: die kurze Pause legte ich mich auf den Boden und snorkelte kurz ein, bis ich von einer netten Dame mit einer Flasche Wasser geweckt wurde und den Worten "you cant sleep in front of the stage

". Flasche durfte ich behalten, die ab dort fleißig nachgefüllt wurde, damit man nicht immer nur Bier trinkt. OG an sich waren besser als erwartet; musste aber ein Lied vor Schluss abhauen, denn es spielten
Amon Amarth: eine meiner absoluten Lieblingsbands, aber halt auch schon sehr oft gesehen, deshalb etwas weiter hinten geblieben und einen soliden Gig erlebt, grölen war noch drin

Disturbed: nach Ewigkeiten endlich mal gesehen, und so kommt es, dass ich die Rede von David Draiman (die er anscheinend öfters verwendet) zum ersten Mal hörte und sie mich sehr mitnahm und mich an die Dämonen der Vergangenheit etwas einholten. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen, aber das war mein emotionaler Höhepunkt des Festivals. Zur Musik: live echt wesentlich besser als erwartet, ich habe mich aber auch nie großartig mit Disturbed beschäftigt. Vielleicht wird das jetzt anders.
Gojira: Mit dem letzten Album sind die bei mir echt durchgestartet, obwohl ich sie seit über 10 Jahren mal hier und da etwas angehört habe. Und die Setlist war auch sehr Fortitude-lastig, was mir natürlich in die Karten spielte. Kaum Show außer etwas Laser und Konfetti, aber das war ganz großes Kino.
Machine Head: Ich rang noch mit mir, ob ich doch zu Meshuggah gehen sollte, aber ich war iwie zu faul mich noch zu bewegen und den guten Platz von Gojira aufzugeben, von dem ich auch einen guten Blick auf MH hatte. War jetzt zwar mein 8. Mal, aber die Jungs liefern einfach immer ab. Sehr guter Ausklang des Festivaltages. Ich machte mich dann zum Camp zurück, wo ich aber der einzige war, die anderen waren wohl noch im Metal Dome feiern, so ging es früh ins Bett.