Und hier ein Artikel aus Matthias Herrs Heavy Metal Lexikon Vol 4 ueber SHADOW GALLERY'S erstes Album. Die anderen waren zu der Zeit noch nicht erschienen. Sie sind vielleicht technisch anspruchsvoller, leider tendieren sie dazu bei bestimmten Elementen Dream Theater nachzueifern. absichtlich oder zufaellig. Das Debut hingegen ist, trotz Debutsound, ein Meisterwerk an Atmosphaere, Story, Dichte ... ach hoert den Meister selbst:
SHADOW GALLERY
KAUFEN! - eigentlich müßte für dieses Kapitel ein Wort reichen. Denn: bevor du Shadow Gallerys selbstbetiteltest Debut auflegst, mach auf jeden Fall vorher deine Hausaufgaben, zahl die Miete ein und ruf deine Mutter noch mal an, weil anschliessend alles um dich versinkt. Hier sind fünf Zauberer am Werk, die dich verentführen und entführen, du begibst dich auf eine zauberhafte Reise durch die Wunderwelt des Klanges. Es ist der Göttersound von fünf extra-terrestrischen Elitemusikern, die hier auf der Erde eigentlich fehl am Platze sind , die Scheibe ist zu gut für normale Menschen. Denn: am siebenten Tag schuf Gott den Menschen, anschliessend legte er zwei Platten auf, eine hiess davon ''Shadow Gallery''.
Diese Magiere (unter deren Händen der berühmte Rubikwürfel in Sekunden zur Auflösung gelangt) verbinden hier die klangliche Opulenz und Pracht der ''Brandenburgischen Konzerte'' (Bach), der Concert Grossi des Barock mit den filigranen Details des Rokoko und seinen Serenaden, der Dramatik eines Bruckner und einem gesang, dessen melancholisches Timbre jenem ähnelt, mit dem die Indianer ihre Stammesmythen besungen haben.
Glaube mir, hätte Ludwig XIV. (der Sonnenkönig) Plattenspieler und diese Scheibe besessen, er hätte Versailles drum herumgebaut. Aufmerksamen Lesern dieser Buchreihe dürften die einleitenden Worte bekannt vor lkommen, ich habe sie mir qus meinem Dream Theater Kapitel in Vol. 2 ausgeliehen, denn mit ''Shadow Gallery'' liegt eine Fortsetzung von '' WhenDream and Day unite'' vor, die besagter Band mit '#images and words'# in dioeser formvollendeten Perfektion NICHT GELANG. Sie hätte in einer unglaublichen Weiterentwicklung so geklungen, wie das Debut der in diesem Kapitel besprochenen Formation. Shadow Gallery sind Mike Baker (v), Brendt Allman (g/v/violine), Carl Cadden-James (b/v/flute), Chris Ingles (key/piano) and Ben Timely (d) aus Lehigh Valley, Pennsylvania, die 1992 auf dem Progessive Rock-Label Magna Charta mit ihrem selbstbetitelten Album debutierten. Dieses einstündige Opus Monumentus stellt nun seinerseits ALLES IN DEN SCHATTEN, was zuvor in der Sparte Progressive Rock erschienen ist. es ist immer nur eine Frage der zeit und Chronologie, und angesichts der Kreisläufe des Lebens nebensächlich. Aber 1994 stehen stehen Shadow Gallery ALLEIN IN DER ARENA! Violinen, Streicher, Piano, Flöten, Gitarren, und wunderschöner mehrstimmiger Wechselgesang woben am Sound von sieben Sonwundern wahrhaft eternaler Dimension, die jeder für sich (zwischen 7 und 16 Minuten lang) Kunstwerke sind, die dich deiner worte berauben, und zu schweigender bewunderung zwingen. Die Texte stehen diesem MEISTERWERK DER NEUNZIGER in nichts nach. Das 92 Debut geriet eher unauffällug in hiesigen Breiten in den Handel. Ich wurde durch eine Rezension im Karlsruher H.M.-Magazin ''Mortal Sin'' auf Shadow Gallery aufmerksam: ''Sieben überlange Songs bieten eine stilistische Vielfalt, die ihresgleichen sucht und es zugleich unmöglich macht. die Gruppe irgendeiner Kategorie zuzuordnen. Ganz klar, das Wörtchen ''progressiv'' könnte verwendet werden, doch gerade wenn man Crimson Glory-Spuren (die alten, die guten versteht sich) ausmachen kann (,Mystified' über 7 Minuten) klingen plötzlich Def Leppard (!) durch (Chor bei ,Darktown' über 9 Minuten) und der Opener 'The dance of fools' läßt Kansas einflüsse deutlich werden. Dies alles wohlgemerkt, ohne in irgendeiner Art und weise auch nur annähernd zu kopieren. Über ideen verfügt die Band in einem Maß, welches geradezu unheimlich wirkt. Auch wenn die Keyboards einen breiten Raum beanspruchen, kommt die Gitarre nie zu kurz (so kann man 'Questions at hand' mit seinen fast 7 Minuten als fast speedigen Metal-Song beschreiben), während Sänger Mike Baker so ziemlich die gesamte Bandbreite draufhat, die bei solch erstklassiger Musik benötigt wird. Und wer meint, die Tull-ähnliche Querflöte sei ausschliesslich jenen und Psychotic Waltz vorbehalten, der kann sich hier vom Gegnteil überzeugen. Krönender Abschluß ist das 17minütige ,The Queen of the City of Ice', bei welchemgewaltige Chöre die Szenerie bestimmenund mehr als einmaldie Gedanken um die seligen Queen kreisen. Klasse und zeitlos gut. Hätte die Band die Möglichkeiten, die Dream Theater haben (Major Deal), so wären sie jetzt schon genauso bekannt. Mein Versprechen an alle Fans der jetzigen Stars: gebt Shadow Gallery die Chance und ihr werdet die Band ebenso vergoettern.'' (Frank Göhringer). Diese Jahrhundertscheibe ist wirklich wie eine gute Frau. Sie verbreitet immer Lust, ist immer gut aufgelegt (wenn du sie auflegst), verschafft dir umgehend gute Laune. Sie spendet dir Trost und richtet dich auf, wenn Du traurig bist. Sie verleiht Zuversicht, denn bei ihren musischen qualitäten erinnerst du dich, daß das Leben nicht so schlecht sit, wie es gelegentlich den Anschein hat. Sie ist stets geil, diese scheibe, und ich schwöre dir, wenn du sie kaufst, dann ghst du sogar mit ihr ins Bett (einLoch hat sie natürlich auch).
1992 LP ,,Shadow Gallery''
www.shadowgallery.com
Der Text haette von mir sein können. ich hätte allerdings nicht so untertrieben!