Was ich hier überhaupt nicht mag sind "Grundsatzdiskussionen im Bereich Politik / Gesellschaft", das kann gerne woander diskutiert werden - aber ein Forum auf der WOA Hompage sollte sich gerne ums Festival drehen - freue mich jetzt schon wieder aufs nächste Jahr - W:O:A 2024 no Rain just Shine
Hm, schwierig, finde ich. Letztlich ist unsere Musik selbst ja auch nicht unpolitisch (auch nicht beim W:O:A) und Grundsatzthemen kommen oft vor. Klar, bei weitem nicht alle Bands haben in ihren Texten politische Inhalte, aber die, die das haben oder sich in Interviews entsprechend positionieren, sorgen eben teilweise für starke Kontroversen, siehe neulich die Diskussion um Asagraum.
Man könnte jetzt natürlich der reinen Lehre folgen und den Künstler vom Werk trennen. Das wurde, als ich noch studiert habe, in der Literaturwissenschaft zum Teil noch gerne so gemacht, um Beurteilungs-und Interpretationsneutralität zu erreichen, ist aber glaube ich mittlerweile nicht mehr so en vogue. Aber mal ehrlich, das ist eigentlich nicht zielführend und wird der Sache auch nicht gerecht.
Jeder Künstler WILL meiner Ansicht nach eine Botschaft transportieren, auch im Metal. Das reicht von Fantasy- und Nonsense-Texten bis hin zu harten, politischen Statements. Man kann aber davon ausgehen, dass hier meistens nichts zufällig entsteht, denn die Leute, die die Texte schreiben, denken sich ja was dabei. Zudem haben wir auch in der Vergangenheit Bands gehabt oder haben sie noch, die aufgrund ihrer Botschaften sehr kontrovers betrachtet wurden, ob das jetzt S.O.D. (wer sie noch kennt) mit "Speak English or die" waren oder das frühe Biohazard-Zeug. Oder nimm die erste Body Count-Scheibe, die sich zwar deutlich gegen Rassismus positioniert hat, aber textlich so drüber war, dass das teilweise auch schwer verdaulich war.
Ich kann mich als Kind der 70er noch daran erinnern, wie wir uns in den späten 80ern / frühen 90ern als Jungspunde gefetzt haben, weil Biohazard auf ihrem Debüt Positionen rechtsaußen vertreten haben. Oder so schräge Typen wie Ted Nugent. Klar, der spielt in der Szene keine Rolle mehr (bzw. hat sie nie wirklich gespielt), ist aber seit den 90ern auch völlig nach rechtsaußen abgedreht. Da könnte man jetzt noch weiter ausholen und Beispiele bis in die heutige Zeit rauskramen. Das Problem zieht sich durch.
Ich sage jetzt nicht, Metal muss per se links sein, aber wenn jemand rechtsgerichtete, rechtsextreme oder menschenverachtende Positionen vertritt oder für die Abschaffung der Demokratie eintritt, hat das im Metal nichts verloren. Wer sich mit dieser Einstellung aber dennoch als Teil der Metal-Szene sieht, der muss damit rechnen, dass es auf den Deckel gibt, denn da hört der Spaß auf. Andernfalls können wir uns die Beteuerungen, wir seien eine große, tolerante Familie aus Metalheads, auch sparen.
Insofern: Ja, das MUSS in der Szene diskutiert werden, auch wenn die Fetzen fliegen. Und wo sollte man das denn bitte diskutieren, wenn nicht in einem Metal-Forum? Man ist ja auch als Metalhead nicht plötzlich unpolitisch, sobald man ein Festival oder Konzert betritt. Ist aber nur meine Meinung.
Nein, alles gut, mit mir kommt man normalerweise rum und der Frust ist jetzt auch verraucht. Mein Tonfall war ja auch nicht gerade optimal, aber wir wissen ja wenigstens, wo es herkam. Ich schwanke bezüglich 2024 sowieso, wegen Amon Amarth usw. Passt schon. 
