Der "Was schaut ihr euch heut in der Glotze an und Warum? Thread"

  • Als neues Loginsystem benutzen wir die Wacken.ID. Damit du deinen jetzigen Account im Wacken Forum mit der Wacken.ID verknüpfen kannst, klicke bitte auf den Link und trage deine E-Mail Adresse ein, die du auch hier im Forum benutzt. Ein User mit deinem Benutzernamen und deiner E-Mail Adresse wird dann automatisch angelegt. Du bekommst dann eine E-Mail und musst deine Wacken.ID bestätigen.

    Sollte es Probleme geben, schreibt uns bitte.

    Klicke hier, um deinen Account in eine Wacken.ID zu migrireren.

Gyfu

W:O:A Metalmaster
26 Aug. 2003
18.515
0
81
45
eala frya fresena -HH-
Website besuchen
tump
Stammt vom gotischen Wort dumbs (stumm) ab. (englisch dumb, niederländ., schwed., dän. dum) Das Wort wird einem verlorenen verbum dimban, damb, dumbun zugeteilt. Im Althochdeutschen entsteht daraus tumb und wird im Mittelhochdeutschen durch Auslautverhärtung zu tump. Die anlautende tenuis bleibt im Neuhochdeutschen noch bis ins 18. Jahrhundert bestehen. Dann entsteht das heute noch vorhandene Wort dumm.
Die Grundbedeutung des Wortes ist stumpf an Sinnen. Auch im Althochdeutschen bedeutet tumb stumm und taub, aber schon hier geht die Richtung mehr zu unerfahren, unverständig, einfältig, ungelehrt.
Im Mittelhochdeutschen wandelt sich das Bedeutungsspektrum und vor allem der mitschwingende Unterton, der mit dem Wort tump verbunden war. Die bisher negativ besetzte Bedeutung von tump geht im Mittelhochdeutschen in eine andere Richtung. Hier wird tump vor allem im Zusammenhang mit jungen Leuten benutzt. Wer tump ist, hat noch nicht die nötige Erfahrung, um es besser zu wissen. Und so verliert das Wort im Mittelhochdeutschen seinen negativen Beigeschmack und bedeutet nun jungendlich unerfahren, unwissend. Im Nibelungenlied zum Beispiel wird es nur mit dieser Bedeutung benutzt: "die wîsen heten reht, daz sie den tumben dienten, als in was ê getân." Dieser Textauszug wird von Felix Genzmer folgendermaßen übersetzt: "Die Alten taten recht, dass sie den Jungen dienten, wie man ihnen einst getan;" Hier wird "wîsen" schlicht mit "die Alten" und "tumben" mit "den Jungen" übersetzt und so die Erfassung des Bedeutungsgehalts von "wîsen" im Sinne von erfahren und "tumben" im Sinne von unerfahren durch die Benutzung der Attribute alt und jung vom Leser vorrausgesetzt. Auch das folgende Textbeispiel aus dem Nibelungenlied weist auf dieselbe Bedeutung hin: " der sah man dâ vil, den ir tumbiu herze gâben hôhen muot:" (Man sah deren viel, deren jugendliche Herzen frohen Mutes waren).
Im Duden werden für das Mittelhochdeutsche neben der Bedeutung unerfahren für das Wort tump noch die Bedeutungen töricht "ich tumber gouch" (ich törichter Narr) und stumm "daz ich mîn leit verswîge sam ein tumber" (dass ich mein Leid verschweige gleich einem Stummen) angegeben, die auch schon im Althochdeutschen bestehen. Auch die Artikel von Lexer , Kluge und Schützeichel stimmen im wesentlichen mit diesem Bedeutungsspektrum überein. Im Neuhochdeutschen beschränkt sich die Bedeutung von tump allerdings auf töricht bzw. schwach an Verstand.

:D:D:D