so sieht das nämlich aus.
Anteilnahme: Nicht aufgeben, das Gute siegt!
Eine Kolumne von Sibylle Berg
Anteilnahme muss man sich erlauben können. Selbstlos kann nur derjenige sein, der kein Bluffer ist. Die Welt ist verblüffend voll mit guten Menschen. Ihr Leben ist anstrengender. Macht aber entschieden mehr Spaß.
http://www.spiegel.de/kultur/gesell...ylle-berg-ueber-selbstlosigkeit-a-939565.html
...Jetzt aber gibt es das Video von Bartons Hilfsaktion, aufgenommen von einer Überwachungskamera. Die klatschenden Leute im Bus, die Rührung, hervorgerufen durch die kurze kollektive Idee, dass es das Gute gibt. Und dass es siegt, so wie wir es alle von diversen Märchen und Religionen gelernt haben.
Diese erstaunlichen Momente, in denen Menschen selbstlos handeln, erschüttern so fundamental, weil sie wie eine Fata Morgana sind. Etwas, das sein könnte. Es rührt mich bereits, wenn Menschen in Chören singen, einfach so, und in Fußgängerpassagen Blasmusik spielen, ohne etwas zu erwarten. Einfach, weil es ihnen gute Laune macht, die sie an andere weitergeben wollen. Im Chor singende Menschen, die über sich wachsen, ein vollkommen aus der Zeit gefallenes Phänomen, fast so wie hilfsbereite Menschen. Die sich vor andere stellen, ihnen auf die Beine helfen, die handeln, ohne zuerst an sich zu denken oder an den Nutzen, den sie aus etwas ziehen können.
Die Welt ist voll von ihnen. Jeder ein fleischgewordenes "Nicht aufgeben", das er anderen zuflüstert. Statt zu beschimpfen und zu hassen. Etwas Freundliches sagen. Es ist anstrengender, als einen Tunnelblick einzustellen, nichts zu sehen außer der eigenen Behauptung. Es ist anstrengender, macht aber entschieden mehr Spaß. Das war mein Wort zum Sonntag. Jetzt Sie."