Hm. Zu sowas habe ich ein leicht gestörtes Verhältnis. Wir hatten auf der Wohnebene einen Kameraden mit schwarzer Hautfarbe. Feldjäger. So latent rassistische Äußerungen haben vor allem einige "übliche Verdächtige" immer gern angebracht. "Da ist ja wieder unser Feldneger" und so.
Äußerlich hat er immer mitgezogen, natürlich immer schlagfertig geantwortet und die derben Witzchen gekontert. Ich bin mir aber nicht sicher, ich meine, manchmal bemerkt zu haben, dass er darauf manchmal gern verzichten würde.
Wobei ich solche Stories schon oft zu Ohren bekommen habe und das auch durchaus plausibel finde. Wenn Ihr innerhalb der Gruppe über Euch gegenseitig Eure Witzchen macht, dann dürfen die auch so lange gemacht werden, wie Eure eigenen Konventionen das zulassen. Unter Euch. Da will ich jetzt nicht negativ drüber urteilen, weil das eine persönliche Sache zwischen Euch ist.
Nach außen hin ist das wieder was anderes, aber das sagtest Du schon, dass Du da quasi neu sensibilisiert wurdest? Wenn ich das richtig verstehe?
Ja, ich habe jetzt verstanden, dass es einige andere stören könnte, wenn man so übereinander in der Öffentlichkeit redet. (Dass ich zu Fremden oder Leuten, die ich kaum kenne sowas sage wie "ey, da kommt ja wieder unser Quotenschlitzauge", sollte klar sein)
Habe ich in der Vergangenheit nie drüber nachgedacht, weil es ja für uns immer okay war. Und ob mich Person x in Bar y evtl für rassistisch hält, war mir immer egal, sehe ich sie ja im Leben höchstwahrscheinlich nie wieder.
Aber ganz ehrlich, wenn ich mit den Jungs was unternehme, nehme ich mich nicht wegen Person x zurück, weil sie ja was Schlechtes denken könnte. Wenn ich jetzt nun aber darauf angesprochen werden würde, dann würde ich das alles auch genau so erklären.
(Hier kommt mir gerade eine Stelle aus Malcolm mittendrin ins Gedächtnis, der einen Rollstuhlfahrer als Freund hat)