Wenn das ma gut geht, ich fürchte nich.
Die HdR-Filme fand ich großartig, sie haben genau den Kern der Bücher getroffen, so wie ich sie verstehe: Episch, pathetisch, mit einer bis ins letzte Detail ausgeklügelten Fantasywelt, jedoch ohne eine unnötig komplizierte Handlung.
Der Hobbit spielt zwar in derselben Welt und verwendet z.T. die selben Figuren, ist aber in meinen Augen ein völlig anderes Genre und ganz anders geschrieben.
Es ist ein Kinderbuch, das zwar zwischendurch ziemlich blutrünstig und furchteinflößend ist, aber dennoch ist es wie ein Kinderbuch geschrieben.
Die Welt entfaltet sich wie in einem Märchen: geheimnisvoll, vage und viele Details werden nur angedeutet, Hintergründe zu einigen Elementen (z.B. warum der Düsterwald so düster ist, woher die Riesenspinnen kommen usw.) werden eben nicht erklärt. Es gibt keine tausend Anhänge mit Erklärungen, Stammbäumen usw., sondern erlebt das Abenteuer direkt aus der Sichtweise unseres Meisterdiebs (und die ist ja bekanntlich nur wenige Fuß über dem Erdboden
).
Außerdem ist der Hobbit lustig, schelmisch. Man denke allein an die Anfangsszene mit dem Frühstück und dem Besooch von Gandalf und später von den Zwergen ("Vom Blitz getroffen, vom Blitz getroffen!"), an die Begegnung mit den Trollen, an die geschickte Strategie Gandalfs bei Beorn oder an Bilbos Lied bei den Spinnen.
Wenn dieser Humor in einem Erwachsenenfilm zum Einsatz kommt, dann wird es garantiert lächerlich: Eine Mischung aus HdR und Pippi Langstrumpf.
Ich denke, es kann nur dann funktionieren, wenn der Film von vornherein und komplett als Kinder-/Märchenfilm konzipiert wird, und das ist unwahrscheinlich.
Ich habe das Buch in der vierten Klasse gelesen, lange, bevor ich wußte, wer dieser Tolkien ist oder daß es den HdR gibt. Ich habe dieses Buch geliebt, weil es so fantasievoll war wie kein zweites das ich bis dahin gelesen habe. Dabei waren es die Rätsel und Abenteuer, die mich faszinierten, die Schlacht am Ende hat mich kaum interessiert.