Ich weiß was anekdotische Evidenz ist, ich glaube nur das ist in dem Kontext eine reichlich unsinnige Kritik.
Welches Interview soll denn nicht auf anekdotischer Evidenz basieren? Nur weil irgendwer irgendwas in Interviewform aufschreibt, bedeutet das doch nicht, dass das weniger anekdotisch ist.
Generell geht es bei anekdotischer Evidenz darum, eine Aussage über zum Beispiel ganze Gruppen durch eine Anekdote treffen zu wollen. Wir befinden uns hier aber in einem Bereich in dem es sowieso nur um Aussagen einzelner Personen geht. Nach deiner Logik müsstest du das ursprüngliche Asagraum Interview, indem die kritischen Aussagen gefallen sind, genauso anzweifeln.
Das ist nämlich auch nichts anderes als irgendein Dude, den du in dem Fall nicht mal kennst, der behauptet er habe ein Interview geführt und dabei ist folgende Aussage passiert...
Wo ist das jetzt etwas anderes als anekdotische Evidenz? Nur weil jemand etwas auf einer Seite schreibt, die er Metal-Webzine nennt, oder das ganze nicht in eine typische Interview "Name XY:... Form" gebracht hat?
Für mich macht es schon einen Unterschied, ob jemand etwas öffentlich, z.B. in einem Interview, sagt, oder im privaten Rahmen.
Gerade in dem Fall, sie hatte ja noch als das Thema aufkam und jemand das auf Facebook angesprochen hatte (ohne Vorwurf, er wollte nur drauf hinweisen, dass sie sich drauf einstellen muss, dass da was kommen könnte, weil das hier im Forum erwähnt wurde) behauptet, sich nicht erinnern zu können, je solche Aussagen (Eugenik etc.) getätigt zu haben, der Kommentar und ihre Antwort war kurz darauf dann auch gelöscht.
Da stehen also ein öffentliches Interview und eine öffentliche Leugnung, sich jemals derart geäußert zu haben, einer, egal wie glaubhaften, nicht-öffentlichen Distanzierung gegenüber. Warum distanziert man sich dann nicht auch einfach mal öffentlich?
Mir wäre es, wenn ich in irgendeiner Weise in der Öffentlichkeit stünde, unfassbar wichtig, nicht mit solchem Dreck in Verbindung gebracht zu werden, besonders, wenn ich daran selber Schuld bin, weil ich mich mal in dieser Richtung geäußert habe, und niemand es einfach als Schmutzkampagne abtun kann.
Klar, schön, wenn mir jemand sagt, dass sie da heute anders zu steht, aber warum sie es dann leugnet, wo es doch für jeden leicht zu finden ist, anstatt einfach mal klar zu sagen, dass das Scheiße war und sie das heute nicht mehr sagen würde, verstehe ich einfach nicht.
Steckt da irgendein dämliches "im Black Metal darf man sich nicht für seine Dummheiten entschuldigen" dahinter? Das Gefühl hab ich ja manchmal.
Oder gibt es einen guten Grund, Fehler, die ohnehin schon bekannt sind, einzugestehen und sich zu entschuldigen?