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Fish & Chips
"Es gibt zwei Dinge auf der Welt, die riechen nach Fisch. Eins davon ist Fisch!" Da ich auf Festivals bisher noch nie Fischstände gesehen habe, bringt uns diese Binsenweisheit zu einer durchaus prekären Problematik. Hygiene und Reinlichkeit auf Open Air Festival Geländen. Meine Recherchen und Tips haben unbegrenzte Haltbarkeit und werden sicher auch nicht anfangen zu stinken. Zunächst finde ich es natürlich immer wieder lustig, daß so vehement nach besseren hygienischen Bedingungen geschrieen wird. Aber wie sollten die aussehen? Die einzige wirkungsvolle Maßnahme wäre ein 24 Stunden Bodyguard für JEDEN, denn mal ehrlich, zugesoffen und zugedröhnt ist doch allen egal, wie und worauf man uriniert und stuhlgangisiert. Bei 3,8 im Kessel scheiße ich doch, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Reinlichkeitsangebote jeder Art. Selbst wenn es 10000 Dixis auf einem Festival geben sollte (abgesehen davon, daß die Firma Dixi nur 5000 mobile Klos besitzt), wäre keines von Ihnen 24 Stunden später noch im Rennen um den hygienischen Pulitzerpreis dabei. Da es nur unnötig teuer wäre, 10000 Dixis (eingesaut und besudelt, also schweineekelhaft) nach einem Festival zu entsorgen, gibt es eben pro Festival nur 4 Dixi Klos, jeweils eins für Männer und Frauen im öffentlichen Bereich und jeweils eins im V.I.P. Backstage Bereich. Natürlich erscheint es auf den ersten Blick ungerecht, daß die Musiker und V.I.P.s die gleich Ration zugeteilt bekommen, wie die gesamte Festivalmeute, aber laßt Euch gesagt sein, Musiker und Journalisten sind Schweine. Wer das Risiko auf sich nimmt, von den Security "No Brain" Pitbulls beim überklettern des Backstagezaunes erschossen zu werden, nur um auf ein vermeintlich saubereres VIP Klo zu scheißen, stirbt umsonst. Es heißt also, so gut es geht, mit den Bedingungen vor Ort klarzukommen. Und vor allem mit den eigenen Bedürfnissen abzustimmen. Ich habe mal einen Scan über die Festivalbesucher laufen lassen, dabei haben sich 4 Grundtypen herauskristallisiert.
1. Der brüllende, verschwitzte Metalalkoholiker.
Er säuft Bier den ganzen Tag. Er hat keine Sonnencreme mit und sein Gesicht ist knallrot. Er hat einen kleinen Beutel mit einer Wechselbuxe und einem Ersatz Metalshirt dabei. Er pißt, wenn er besoffen ist (was er immer ist) natürlich auch aufs Weiber Dixi. Er zählt zu den Leuten, die sich trauen, sich in Dixis auch hinzusetzten. Auf den Gedanken, in irgendeiner Form mit Sex während des Wochenendes in Berührung zu kommen, kommt er gar nicht.
2. Der körperbewußte, modische Musikfan
Er ist generell hin und hergerissen, überhaupt auf solche Mega Events zu fahren. Letztendlich treibt ihn seine Leidenschaft für die Musik nach Wacken & Co., aber an die Dixis und den grauenhaften Gestank denkt er schon eine Woche vorher. Er ißt vor dem Festival eine Woche lang nur leichte Kost, damit er in gar keinem Fall auf dem Festival kacken muß. Er hat seine gesamte Armada an Wässerchen und Cremchen mitgebracht. Sogar zwei Flaschen stilles Wasser, damit er sich früh's die Zähne putzen kann. Er steht bei jeder Band gut 20 Meter von der Bühne entfernt, versucht Körperkontakt mit den, seiner Meinung nach stinkenden Schweinen, zu vermeiden und blickst sehr verächtlich, wenn er dennoch mal von einem solchen berührt oder geschubst wird.
3. Die zugedröhnte, gräßlich tätowierte und immer peinliche Metal Schlampe
Im Grunde wie Punkt 1, bloß daß sie es durchaus aufs Ficken abgesehen hat.
4. Die aufgedonnerte Tussi, mit dem skeptischen Blick
Sie fährt eigentlich nur mit, weil Ihr Freund Metal hört. Aber ansonsten findet sie alles einfach nur ekelhaft, die Leute, die Musik, einfach alles. Aus Frust beschließt sie, irgendwann anzufangen, mächtig einen zu saufen und wird dann, hübsch aber wehrlos, wie sie nun mal ist, oft zum Opfer der Gruppen 1, 2 und 3. Ihren unterdrückten Wunsch, hemmungslosen, dreckigen Sex mit einem Unbekannten zu haben, setzt sie auf Festivals, meist aus Rache an ihrem Macker, oftmals in die Tat um. Sie trifft dabei meist auf Männer der Kategorie 1, was für Verwunderung und Erstauen in beiden Lagern sorgt.
Mit diesem Wissen, ist es natürlich etwas leicht, auf Festivals klarzukommen und zu überleben. Eine hübsche, aber sturzbetrunkene Frau, ist nicht nur frustriert, nein, sie sucht auch Sex! Ich weiß, das hast Du Dir schon immer gedacht. Nun weißt Du auch.... ES STIMMT. Aber laß Dich bitte nicht nur von Deinen tierischen Trieben leiten. Du mußt kacken, aber das Papier ist alle?? Such in einem Radius von 20 Metern vor der Bühne nach sehr gepflegt aussehenden Herren und Damen, die sich scheinbar nur für die Musik interessieren, nicht betrunken sind und Dich ganz verächtlich anschauen. Sie haben das ganz große Paket an Festival Wellness im Zelt. Wenn Du höflich fragst, werden sie dir sicher (wenn die Band fertig gespielt hat) ein Stücken Klopapier überreichen. Und wenn Du ganz besonders nett warst, sogar noch ein oder zwei Erfrischungstücher, die sie scheinbar gebunkert haben müssen. Natürlich kann man dies jetzt endlos fortsetzen.
Ich möchte dennoch am Ende nicht versäumen, noch eine neue Tendenz der Festivalkultur zu beleuchten. Sie wurde von der holländischen Fetisch Organisation "Kaviar el Grande" ins Leben gerufen und sieht folgendermaßen aus. Ein Kleinbus fährt, vollgepackt mit Bedürftigen in einen Wald. Zunächst erfolgt gemeinschaftliche Darmentleerung in den Büschen, danach geht es weiter zu einem See, wo gemeinschaftlich gebadet wird. Danach wiederum hat man noch 30 Minuten Zeit für einen entspannenden, hygienisch unbedenklichen Fick. Das gemeinschaftliche Durchleben von Spiel, Spaß und Notwendigkeit ist ein guter Ansatz, aus dieser stumpfsinnigen Pseudoabhängigkeit nach Mobiltoiletten herauszukommen. Es könnte die Festivalhygiene radikal reformieren. Es könnten neue Möglichkeiten für Jungunternehmer entstehen. Es könnte aber auch alles so bleiben, wie es ist. Darin sind wir ja Weltmeister - Deutschland, Deutschland über alles!
(Volk-Man) Juli 2001
Fish & Chips
"Es gibt zwei Dinge auf der Welt, die riechen nach Fisch. Eins davon ist Fisch!" Da ich auf Festivals bisher noch nie Fischstände gesehen habe, bringt uns diese Binsenweisheit zu einer durchaus prekären Problematik. Hygiene und Reinlichkeit auf Open Air Festival Geländen. Meine Recherchen und Tips haben unbegrenzte Haltbarkeit und werden sicher auch nicht anfangen zu stinken. Zunächst finde ich es natürlich immer wieder lustig, daß so vehement nach besseren hygienischen Bedingungen geschrieen wird. Aber wie sollten die aussehen? Die einzige wirkungsvolle Maßnahme wäre ein 24 Stunden Bodyguard für JEDEN, denn mal ehrlich, zugesoffen und zugedröhnt ist doch allen egal, wie und worauf man uriniert und stuhlgangisiert. Bei 3,8 im Kessel scheiße ich doch, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Reinlichkeitsangebote jeder Art. Selbst wenn es 10000 Dixis auf einem Festival geben sollte (abgesehen davon, daß die Firma Dixi nur 5000 mobile Klos besitzt), wäre keines von Ihnen 24 Stunden später noch im Rennen um den hygienischen Pulitzerpreis dabei. Da es nur unnötig teuer wäre, 10000 Dixis (eingesaut und besudelt, also schweineekelhaft) nach einem Festival zu entsorgen, gibt es eben pro Festival nur 4 Dixi Klos, jeweils eins für Männer und Frauen im öffentlichen Bereich und jeweils eins im V.I.P. Backstage Bereich. Natürlich erscheint es auf den ersten Blick ungerecht, daß die Musiker und V.I.P.s die gleich Ration zugeteilt bekommen, wie die gesamte Festivalmeute, aber laßt Euch gesagt sein, Musiker und Journalisten sind Schweine. Wer das Risiko auf sich nimmt, von den Security "No Brain" Pitbulls beim überklettern des Backstagezaunes erschossen zu werden, nur um auf ein vermeintlich saubereres VIP Klo zu scheißen, stirbt umsonst. Es heißt also, so gut es geht, mit den Bedingungen vor Ort klarzukommen. Und vor allem mit den eigenen Bedürfnissen abzustimmen. Ich habe mal einen Scan über die Festivalbesucher laufen lassen, dabei haben sich 4 Grundtypen herauskristallisiert.
1. Der brüllende, verschwitzte Metalalkoholiker.
Er säuft Bier den ganzen Tag. Er hat keine Sonnencreme mit und sein Gesicht ist knallrot. Er hat einen kleinen Beutel mit einer Wechselbuxe und einem Ersatz Metalshirt dabei. Er pißt, wenn er besoffen ist (was er immer ist) natürlich auch aufs Weiber Dixi. Er zählt zu den Leuten, die sich trauen, sich in Dixis auch hinzusetzten. Auf den Gedanken, in irgendeiner Form mit Sex während des Wochenendes in Berührung zu kommen, kommt er gar nicht.
2. Der körperbewußte, modische Musikfan
Er ist generell hin und hergerissen, überhaupt auf solche Mega Events zu fahren. Letztendlich treibt ihn seine Leidenschaft für die Musik nach Wacken & Co., aber an die Dixis und den grauenhaften Gestank denkt er schon eine Woche vorher. Er ißt vor dem Festival eine Woche lang nur leichte Kost, damit er in gar keinem Fall auf dem Festival kacken muß. Er hat seine gesamte Armada an Wässerchen und Cremchen mitgebracht. Sogar zwei Flaschen stilles Wasser, damit er sich früh's die Zähne putzen kann. Er steht bei jeder Band gut 20 Meter von der Bühne entfernt, versucht Körperkontakt mit den, seiner Meinung nach stinkenden Schweinen, zu vermeiden und blickst sehr verächtlich, wenn er dennoch mal von einem solchen berührt oder geschubst wird.
3. Die zugedröhnte, gräßlich tätowierte und immer peinliche Metal Schlampe
Im Grunde wie Punkt 1, bloß daß sie es durchaus aufs Ficken abgesehen hat.
4. Die aufgedonnerte Tussi, mit dem skeptischen Blick
Sie fährt eigentlich nur mit, weil Ihr Freund Metal hört. Aber ansonsten findet sie alles einfach nur ekelhaft, die Leute, die Musik, einfach alles. Aus Frust beschließt sie, irgendwann anzufangen, mächtig einen zu saufen und wird dann, hübsch aber wehrlos, wie sie nun mal ist, oft zum Opfer der Gruppen 1, 2 und 3. Ihren unterdrückten Wunsch, hemmungslosen, dreckigen Sex mit einem Unbekannten zu haben, setzt sie auf Festivals, meist aus Rache an ihrem Macker, oftmals in die Tat um. Sie trifft dabei meist auf Männer der Kategorie 1, was für Verwunderung und Erstauen in beiden Lagern sorgt.
Mit diesem Wissen, ist es natürlich etwas leicht, auf Festivals klarzukommen und zu überleben. Eine hübsche, aber sturzbetrunkene Frau, ist nicht nur frustriert, nein, sie sucht auch Sex! Ich weiß, das hast Du Dir schon immer gedacht. Nun weißt Du auch.... ES STIMMT. Aber laß Dich bitte nicht nur von Deinen tierischen Trieben leiten. Du mußt kacken, aber das Papier ist alle?? Such in einem Radius von 20 Metern vor der Bühne nach sehr gepflegt aussehenden Herren und Damen, die sich scheinbar nur für die Musik interessieren, nicht betrunken sind und Dich ganz verächtlich anschauen. Sie haben das ganz große Paket an Festival Wellness im Zelt. Wenn Du höflich fragst, werden sie dir sicher (wenn die Band fertig gespielt hat) ein Stücken Klopapier überreichen. Und wenn Du ganz besonders nett warst, sogar noch ein oder zwei Erfrischungstücher, die sie scheinbar gebunkert haben müssen. Natürlich kann man dies jetzt endlos fortsetzen.
Ich möchte dennoch am Ende nicht versäumen, noch eine neue Tendenz der Festivalkultur zu beleuchten. Sie wurde von der holländischen Fetisch Organisation "Kaviar el Grande" ins Leben gerufen und sieht folgendermaßen aus. Ein Kleinbus fährt, vollgepackt mit Bedürftigen in einen Wald. Zunächst erfolgt gemeinschaftliche Darmentleerung in den Büschen, danach geht es weiter zu einem See, wo gemeinschaftlich gebadet wird. Danach wiederum hat man noch 30 Minuten Zeit für einen entspannenden, hygienisch unbedenklichen Fick. Das gemeinschaftliche Durchleben von Spiel, Spaß und Notwendigkeit ist ein guter Ansatz, aus dieser stumpfsinnigen Pseudoabhängigkeit nach Mobiltoiletten herauszukommen. Es könnte die Festivalhygiene radikal reformieren. Es könnten neue Möglichkeiten für Jungunternehmer entstehen. Es könnte aber auch alles so bleiben, wie es ist. Darin sind wir ja Weltmeister - Deutschland, Deutschland über alles!
(Volk-Man) Juli 2001