Für Metal-Head´s jenseits der 50, die tatsächlich aufs Gelände kommen, um Bands hautnah zu sehen, ist die Zeit abgelaufen, man wird als Stromplatzbucher auf die weit entfernte Peripherie verlagert und hat bis zu 60 min Fußweg einfach, bei schwerem Matsch auf für Junge eine Challange. Sich dann den ganzen Tag auf dem Infield aufzuhalten ist schwierig, man findet nicht wirklich einen Sitzplatz, die Preise für Essen und vor allem Getränke sind extrem gestiegen, man steht mit seinem Essen irgendwo im Menschengewimmel, macht nicht wirklich Spaß, zurück zur Parzelle? Schafft man oft nicht, bei den langen Wegstrecken. Will man nahe am Geschehen sein, kann man ja Moshtel buchen und da wird man mit Verpflegung ein Vermögen los, Frühstück für 25 Euro? Braucht man das? Es ist nicht ersichtlich, ob man sich im Moshtel auch selbst verpflegen kann, hat man außer einer Lampe auch einen Stromanschluss? Darf man im Moshtel kochen, ich glaube nicht...., also das Catering in Anspruch nehmen....
Wir waren seit 2011 jedes Jahr in Wacken und haben instinktiv für dieses Jahr keine Karten gekauft, war die richtige Entscheidung, unser Abschlusswacken 2023 war bombastisch, wir hatten einen guten Standplatz, da man zu diesem Zeitpunkt auch noch krankheitsbedingt etwas "Nähe" dazubuchen konnte, außerdem waren (leider - sorry für die armen Tröpfe, die nicht mehr aufs Gelände durften) weniger Leute da, also nicht diese extreme Enge wie sonst die Jahre.
Mein Fazit: Wacken wird zur reinen Geldmaschine, Leute, an denen man wenig verdient (vor allem Selbstversorger mit Stromplatz) werden abgedrängt, mit Moshtel und Co lässt sich ordentlich Reibach machen, der Wind dreht sich, der Kommerz kommt ganz nach vorne, Wacken verkommt zum "Place to Be" für Hipster und Techno-Jünger und manchen ist es das dann finanziell auch wert. Wir, mein Mann und ich, danken ab und wenden uns den "kleinen" Festivals zu, wo alles (noch) überschaubar und bezahlbar ist.
Dennoch, Wacken war für uns eine Bereicherung des Lebens, wir haben es genossen, nun hat es für uns seinen Zauber verloren, wir machen den "Neuen" Platz.