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METALPOPE667

W:O:A Metalmaster
19 Mai 2002
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34 Jahre lang narrten zwei Briten die Fachwelt mit dieser skurrilen Krankheit. Mehr als drei Jahrzehnte später lösten sie den Spuk endgültig auf.

Ein Cello ist ein Musikinstrument. Der Hoden, auch das Skrotum genannt, gehört zu den sensibelsten Geschlechtsbereichen des männlichen Körpers - soweit alles klar. Aber was verbindet diese zwei grundunterschiedlichsten Dinge miteinander? Ganz einfach: Ein Cellist spielt so intensiv sein Instrument, bis er einen entzündeten Hoden davon bekommt. Ein Phänomen, das von Medizinern und Fachleuten heiß diskutiert wurde: Der Cello-Hoden eben! Das hört sich nicht nur wie eine skurrile Geschichte an, es ist auch eine - zudem eine erfundene.

Es begann alles im Jahr 1974. In einem Zuschrift an die medizinische Fachzeitschrift "British Medical Journal" hieß es: "Gitarren Nippel. Ich habe kürzlich drei Patientinnen mit einer einseitigen traumatischen (akuten) Brustdrüsenentzündung behandelt." Allen drei Damen gemeinsam: Sie lernten das Gitarrenspiel, so der Arztbrief. Dem behandelnden Arzt schien es nahe liegend: So befindet sich die Gitarre beim Spiel nun wohl ja auch genau auf "Nippel"-Höhe. Hat denn jemand ähnliche Erfahrung gemacht?, zeigte sich der Doktor wissbegierig.

"Zu unserer Überraschung wurde der Brief veröffentlicht"

Kurz darauf ging ein weiterer Brief bei der englischen Fachzeitschrift ein. Der Nicht-Mediziner John Murphy wusste von einem Fall zu berichten, indem ein Cellist eine Hodenentzündung bekommen hatte - aufgrund seiner "Liebe" zur Musik, vielmehr zu seinem Instrument. Was niemand ahnte: Ein "Till Eulenspiegel" war der Verfasser des Briefes. Der Autor und seine Ehefrau, Alzheimer-Expertin Elaine Murphy, hatten sich einfach nur einen Jux erlaubt. Jetzt, nach mehr als 34 Jahren, kam das Geständnis: Alles nur gefaked! "Wir hielten das (damals) für einen Ulk und beschlossen die Sache weiter zu treiben", erklären die Murphys heute: "Zu unserer Überraschung wurde der Brief veröffentlicht." Denn, dass diese "fantastische" Erkrankung eigentlich nur erfunden sein kann, hielt das Paar für logisch und unbezweifelbar. So muss man sich einen Cellisten nur einmal beim Spielen ansehen: Das Gerät berührt nicht im Entferntesten seine Männlichkeit!

Den damaligen Redakteuren schien das nicht aufgefallen zu sein. Sie fielen auf die Ente hinein. Und viele Generationen nach ihnen ebenfalls, denn der Leserbrief wurde noch häufig zitiert. Ob hingegen die Gitarren-Nippel existiert haben oder auch nicht, bleibt abzuwarten!

:D:D