Es ist in meinen Augen mehr als legitim, sich zu fragen, wo die Reise des WOA mit dem neuen Investor hingeht. Die Superstruct Entertainment Gruppe ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie eine Wohltätigkeitsorganisation sind, aber die werden sich die Milliarden wiederholen wollen. Und zwar mit Gewinn. Und wenn Jensen und Hübner erklärt haben, dass ihre Anteile in der Zukunft nur noch bei jeweils 5% liegen könnten, kann man sich denken, wieviel Mitsprache die Gründer in Zukunft haben werden. Trotz aller Beteuerungen.
Aber da das Festival seit ein paar Jahren zum reinen „Event“, wo man mal dagewesen sein muss mutiert ist, wird es immer noch Menschen geben, die für 500.- Euro oder mehr eine Eintrittskarte kaufen werden. Und es wird immer noch Leute geben, die für 0,4 Liter Becks irgendwann 8.- Euro und für eine Bratwurst im Brötchen 10.- Euro bezahlen werden.
Sollen sie.
PRESSE:
„Als weiteres Zeichen des drohenden Verfalls wird die Beteiligung von KRR am Axel-Springer-Verlag und am
Rüstungskonzern Hensoldt gewertet. Außerdem ist KKR einer der weltweit größten Investoren in fossile Projekte. Das alles sind natürlich valide Punkte. Eigentlich nämlich nimmt man von solchen Leuten kein Geld, sondern zeigt ihnen freundlich, aber bestimmt die Tür.
Aber dann natürlich: 1,3 Milliarden Dollar Verkaufspreis für den britischen Veranstalter des Wacken Open Airs, Superstruct Entertainment, der 80 weitere Festivals in Europa und Australien organisiert. Und es ist ja auch schon wieder ganz stimmig, wenn Firmen mit Waffenkonzernverbindung Geld in ein Metal-Festival pumpen. Weil das Genre selbst ja auch recht kriegsaffin ist. Man erinnere sich an „War Ensemble“ von Slayer („When victory’s a massacre / The final swing is not a drill / It’s how many people I can kill“), „One“ von Metallica („Now that the war is through with me / I’m waking up, I cannot see“) und Megadeths „Peace Sells … But Who’s Buying?“. Gute Frage. Eben, niemand.“
Quelle: TAZ