Der (Band)Sammler
Für den Sammler gibt es nur einen einzigen Grund, Festivals zu besuchen: die Bands. Bereits Wochen vor dem Beginn des Festivals hört er sich jede Band bei Youtube, Myspace oder Facebook an und erstellt eine persönliche Running Order, die in der Regel jeden Tag um 10 Uhr morgens beginnt und um 3 Uhr nachts endet. Er schaut sich alle Top Acts an, freut sich aber auch über alle talentierten Newcomer. Er versucht, bei jedem Konzert eine Position im Publikum zu finden, in der das Verhältnis von Blickwinkel zur Bühne, Sound, Intensität des Moshpits und Entfernung zum nächsten Bierstand optimal sind. Nebensächlichkeiten wie Essen, Schlafen oder Duschen sind dem Sammler egal, die tägliche Nahrungsaufnahme beschränkt sich auf einige Müsliriegel zum Frühstück und Ravioli, die auf dem Weg zu den Bühnen kalt direkt aus der Dose gegessen werden. Das Trinken wird auf ein Mindestmaß reduziert, um keine wertvolle Zeit mit dem Pinkeln zu verschwenden. Annäherungsversuche seitens des anderen Geschlechts werden nicht wahrgenommen oder mit den Worten „Geh mir aus dem Weg, ich will Slayer sehen!“ unterbunden. Die Kommunikation mit den Campgenossen (falls vorhanden) findet größtenteils auf der Hin- und Rückfahrt statt, während des Festivals beschränkt sie sich auf „Guten Morgen!“ und „Bis Später!“, danach zieht der Sammler los und wundert sich über all die Menschen, die nur da sitzen, Bier trinken und sich unterhalten statt sich Bands anzusehen. Nach dem Festival schreibt der Sammler alle Bands, die er gesehen hatte, in seine „seen live“-Liste rein und stellt mal wieder fest, das das Wacken trotz der vielen Macken einfach das beste Bands-pro-Euro-Verhältnis hat.
Das, ungefähr, bin ich
Hehe so ähnlich mache ich es aber auch.
Vielleicht nicht ganz so extrem, aber ich habe eigentlich nie so viel Wert auf Camping-Party gelegt, sondern die meiste Zeit vor der Bühne verbracht. ^^
Entsprechend fertig ist man dann am Abend und kann gar nicht mehr bis 6 h feiern.
Ist aber auch eine Art Musikliebhaber...die kommen wegen der Musik und halten alles andere effizient.
Deswegen freue ich mich auch über gutes Essen beim Wackinger Village...muss man nämlich nicht mehr grillen und Zeit verplempern.