Fand dazu den folgenden Artikel in `ner Zeitung (eigentlich ein Buchtipp):
Den Schweinehund zähmen
Strategie hilft dabei, den ärgsten Feind in uns zum Freund zu machen.
"Humor ist eine der stärksten Ressourcen im Umgang mit uns selbst" - davon ist der Motivationstrainer, Jurist und Autor Dr. Marco von Münchhausen überzeugt. Entsprechend launig hat er seinen Bestseller "So zähmen Sie ihren inneren Schweinehund! Vom ärgsten Feind zum besten Freund" geschrieben und mit Schweinehund-Illustrationen versehen lassen, die zuverlässig für Heiterkeit sorgen.
Alles Teil einer ausgetüfelten Strategie, bei der Marketing und Inhalt eine schlüssige Synthese eingehen. Von Münchhausen arbeitet mit dem Schweinehund als Teilpersönlichkeit, die vom eigentlichen "Ich" abgespalten zu sein scheint. Ich bins nicht selbst, es ist der Schweinehund, lautet seine Botschaft. So fühlt sich der Leser nicht schlecht, sein Selbstwertgefühl bleibt intakt, und er ist dennoch in der Lage, das Problem anzugehen.
Die Methode hat tiefe Wurzeln in der Ratgeber-Literatur. Schon der Hamburger Professor Friedemann Schulz von Thun arbeitet in seinem Klassiker "Miteinander reden" mit dem "inneren Team", das den verschiedenen Antriebskräften einer Person unterschiedliche Rollen zuweist.
Wer strategisch vorgeht, kann seinen inneren Schweinehund überlisten. Dabei geht es nicht darum, ihn zu bekämpfen, sondern seine Ansprüche in geregelte Bahnen zu lenken. Mehrere Methoden helfen bei der Selbstmotivation:
. Verhandeln Sie mit dem Schweinehund: Er will schließlich nur, dass Sie sich nicht zu sehr anstrengen. Was würde ihn zufrieden stellen? Ein erholsames Wochenende nach einer Prüfung? Buchen Sie Anreise und Hotel schon vor einer arbeitsintensiven Lernphase, malen Sie sich den Urlaub in Einzelheiten aus und freuen Sie sich auf Ihre Belohnung.
. Ihr Schweinehund ist der Ansicht, dass die Aufgabe, die Sie ins Auge gefasst haben, zu schwierig ist? Lassen Sie sich nicht verunsichern und teilen Sie sich ihren Weg in konkrete, zeitlich terminierte Etappen ein.
. Nutzen Sie die Macht der Gewohnheit: Wenn Sie joggen wollen, tun Sie es immer zur selben Zeit, möglichst am selben Ort mit denselben Sportsfreunden - Gruppendynamik motiviert.
. Vergessen Sie nicht: Das beste Mittel, seine Furcht zu überwinden, ist es, genau das zu tun, wovor man sich fürchtet.
. Stellen Sie sich genau vor, wie es sein wird, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben. Wie werden Freunde und Verwandte reagieren? Begeistert, mit Geschenken und Glückwünschen? Werden Ihre Kollegen Sie mit neuen Augen sehen? Welche Perspektiven bieten sich Ihnen, wie wirkt sich ihr Erfolg langfristig aus?
Müssen, müssen, müssen: Sie müssen abnehmen, müssen Englisch lernen, müssen die Prüfung zum Tischlermeister bestehen? Stimmt das wirklich? Niemand kann Sie zwingen, alles kann so bleiben, wie es ist. Sie haben die Wahl - stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn Sie nicht diese Möglichkeiten hätten.
Dass Herausforderung den entscheidenen Kick bringt, hat auch Lutz Wagner, Privatkundenberater bei der Dresdner Bank, erlebt. Er hat Ende 2001 eine einjährige Ausbildung zum Bankbetriebswirt abgeschlossen und dafür viel Arbeit und Freizeit investiert. Der 27-Jährige sagt: "Ein traumhaftes Gefühl! Sich der Herausforderung nicht zu stellen, ist keine Alternative."
Münchhausen, Marco von: So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund. Campus Verlag, 5. Auflage 2002, 19,90 Euro. Internet: vonmuenchhausen.de