8. Dezember 2005 Der ehemalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog ist im Jemen mit seiner Frau und seinen drei erwachsenen Söhnen Opfer einer Entführung geworden. Das Auswärtige Amt bestätigte am Mittwoch abend die Geiselnahme, ohne Einzelheiten mitzuteilen. Wie das jemenitische Innenministerium mitteilte, war die Familie in der Provinz Schabwa, rund 460 Kilometer östlich von Sanaa, entführt worden.
Offenkundig bereiste Chrobog, der vor einem Dreivierteljahr in den Ruhestand gewechselt war, den Jemen mit seiner Familie seit Heiligabend auf eine private Einladung des stellvertretenden jemenitischen Außenministers hin.Ihr Leben ist nicht in Gefahr”
Trotz aller Gefahren: der Jemen reizt Touristen
In Berlin wird darauf hingewiesen, daß Wegelagerer und Stammeskrieger in dem Land immer wieder Entführungen als Mittel nutzen, um Forderungen an die Regierung zu stellen. Es hieß aus Sanaa, die Entführer Chrobogs hätten die Forderung nach der Freilassung eines von der Regierung inhaftierten Stammesmitglieds erhoben. Die Verschleppung Chrobogs und seiner Familie wurde in Berlin als „Zufall” gewertet, eine gezielt gegen den ehemaligen hohen Beamten gerichtete Aktion wurde nicht vermutet.
Wie die mutmaßlichen Entführer der Nachrichtenagentur Reuters versicherten, sei die Familie nicht in Gefahr. „Die Geiseln sind in Sicherheit”, soll einer der Entführer des Stammes Al Abdullah der Agentur am Telefon gesagt haben. „Ihr Leben ist nicht in Gefahr, und sie sind Gäste unseres Stamms.” Mit der Entführung solle der Jemen dazu gebracht werden, fünf inhaftierte Stammesmitglieder freizulassen.om Krisenmanager zum Entführungsopfer
Nach dem Bekanntwerden der Entführung richtete das Auswärtige Amt in Berlin einen Krisenstab ein, um die Entführten „so schnell wie möglich wieder in Sicherheit zu bringen”. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, die Reiseagentur, die das Fahrzeug und die Reiseroute der Familie organisierte, habe über das Verschwinden ihrer Klienten die deutsche Botschaft in Sanaa informiert, die wiederum das Auswärtige Amt in Kenntnis gesetzt habe. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt stehe in Kontakt mit allen relevanten Stellen und unternehme alle Anstrengungen. Die Leitung des Krisenstabes hat Staatssekretär Boomgaarden, der vor neun Monaten seine Position im Auswärtigen Amt von Chrobog übernahm.
Chrobog leitete in seiner früheren Funktion selbst mehrfach die Bemühungen um eine Befreiung deutscher Geiseln; zuletzt war er vor zwei Jahren Chef des Krisenstabes, der die Entführung deutscher Motorradtouristen in Algerien beendete, die schließlich zu Freilassungen im benachbarten Mali geführt hatte. (Siehe auch: Im Jemen entführt: Jürgen Chrobog) Nach der Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoffs hatte Chrobog, mittlerweile schon im Ruhestand, das „Sozialversicherungsdenken” mancher Deutscher im Ausland kritisiert. Wer sich in Gefahr begebe, müsse das Risiko kennen, sagte Chrobog damals dem Bayerischen Rundfunk. „Man erwartet ja immer eine Rundumversicherung des Staates, aber Wunder können wir nicht bewirken.”
Im Jemen gibt es immer wieder Entführungen westlicher Ausländer. In der vergangenen Woche waren zwei Österreicher in dem Land entführt und wieder freigelassen worden. Das Auswärtige Amt warnt in seinem Reisehinweis für den Jemen, es bestehe ein allgemeines Risiko terroristischer Anschläge. Auch vor Entführungen sei man nicht sicher. In allen Fällen seien entführte Ausländer von einem Stamm festgehalten worden, um von der Regierung Gegenleistungen zu erpressen. (Siehe auch: Jemen: Das „glückliche Arabien” als Anziehungspunkt) . Ein Auszug der aktuellen FAZ - Gruß Fussel
Offenkundig bereiste Chrobog, der vor einem Dreivierteljahr in den Ruhestand gewechselt war, den Jemen mit seiner Familie seit Heiligabend auf eine private Einladung des stellvertretenden jemenitischen Außenministers hin.Ihr Leben ist nicht in Gefahr”
Trotz aller Gefahren: der Jemen reizt Touristen
In Berlin wird darauf hingewiesen, daß Wegelagerer und Stammeskrieger in dem Land immer wieder Entführungen als Mittel nutzen, um Forderungen an die Regierung zu stellen. Es hieß aus Sanaa, die Entführer Chrobogs hätten die Forderung nach der Freilassung eines von der Regierung inhaftierten Stammesmitglieds erhoben. Die Verschleppung Chrobogs und seiner Familie wurde in Berlin als „Zufall” gewertet, eine gezielt gegen den ehemaligen hohen Beamten gerichtete Aktion wurde nicht vermutet.
Wie die mutmaßlichen Entführer der Nachrichtenagentur Reuters versicherten, sei die Familie nicht in Gefahr. „Die Geiseln sind in Sicherheit”, soll einer der Entführer des Stammes Al Abdullah der Agentur am Telefon gesagt haben. „Ihr Leben ist nicht in Gefahr, und sie sind Gäste unseres Stamms.” Mit der Entführung solle der Jemen dazu gebracht werden, fünf inhaftierte Stammesmitglieder freizulassen.om Krisenmanager zum Entführungsopfer
Nach dem Bekanntwerden der Entführung richtete das Auswärtige Amt in Berlin einen Krisenstab ein, um die Entführten „so schnell wie möglich wieder in Sicherheit zu bringen”. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, die Reiseagentur, die das Fahrzeug und die Reiseroute der Familie organisierte, habe über das Verschwinden ihrer Klienten die deutsche Botschaft in Sanaa informiert, die wiederum das Auswärtige Amt in Kenntnis gesetzt habe. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt stehe in Kontakt mit allen relevanten Stellen und unternehme alle Anstrengungen. Die Leitung des Krisenstabes hat Staatssekretär Boomgaarden, der vor neun Monaten seine Position im Auswärtigen Amt von Chrobog übernahm.
Chrobog leitete in seiner früheren Funktion selbst mehrfach die Bemühungen um eine Befreiung deutscher Geiseln; zuletzt war er vor zwei Jahren Chef des Krisenstabes, der die Entführung deutscher Motorradtouristen in Algerien beendete, die schließlich zu Freilassungen im benachbarten Mali geführt hatte. (Siehe auch: Im Jemen entführt: Jürgen Chrobog) Nach der Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoffs hatte Chrobog, mittlerweile schon im Ruhestand, das „Sozialversicherungsdenken” mancher Deutscher im Ausland kritisiert. Wer sich in Gefahr begebe, müsse das Risiko kennen, sagte Chrobog damals dem Bayerischen Rundfunk. „Man erwartet ja immer eine Rundumversicherung des Staates, aber Wunder können wir nicht bewirken.”
Im Jemen gibt es immer wieder Entführungen westlicher Ausländer. In der vergangenen Woche waren zwei Österreicher in dem Land entführt und wieder freigelassen worden. Das Auswärtige Amt warnt in seinem Reisehinweis für den Jemen, es bestehe ein allgemeines Risiko terroristischer Anschläge. Auch vor Entführungen sei man nicht sicher. In allen Fällen seien entführte Ausländer von einem Stamm festgehalten worden, um von der Regierung Gegenleistungen zu erpressen. (Siehe auch: Jemen: Das „glückliche Arabien” als Anziehungspunkt) . Ein Auszug der aktuellen FAZ - Gruß Fussel