Hier mal wat zum lesen ......
SUBWAY TO SALLY Engelskrieger
Label/Vertrieb: Mercury
10xDynamite-Review aus Rock Hard Ausgabe 190
(45:20) SUBWAY TO SALLY steckten in einer Sackgasse. Mit dem letzten Longplayer "Herzblut" hatten sie das Maximum dessen erreicht, was ihr ursprünglicher Musikstil hergibt. Diese Platte konnten sie nicht mehr toppen. Sie hätten nun also versuchen können, ein stilistisch ähnlich gelagertes Album aufzunehmen und damit vermutlich sogar einen Großteil ihrer Fans zufrieden gestellt, auch wenn alle insgeheim der Überzeugung gewesen wären, dass "Herzblut" besser war. Weiter gebracht hätte das die Potsdamer allerdings keinen Millimeter. Also entschieden sich SUBWAY TO SALLY für einen etwas radikaleren Schritt und spinnen nun den musikalischen Faden weiter, den sie einst bei "Hochzeit" aufgenommen hatten. Modernes Riffing, leichte elektronische Einschübe und vor allen Dingen: sehr wenig altertümliche Instrumente und - vom ´Abendlied´ mal abgesehen - keine traumhaft schönen Balladen. Da muss man als STS-Fan erst mal schlucken - doch nach einer Weile gewöhnt man sich an die durchweg recht garstigen, harten, kalten und riffbetonten Songs. Zumal die Texte wieder ein absolut geistreicher Genuss sind (und diesmal einen sehr viel stärkeren aktuellen Bezug haben) und die Produktion internationalen Top-Standards entspricht. Und letztendlich sollte man auch anerkennen, dass STS mit ´Falscher Heiland´, ´Unsterblich´, ´Knochenschiff´ und ´2000 Meilen unterm Meer´ wieder ein paar erstklassige Ohrwürmer komponiert haben, die es locker in die Clubs der Nation schaffen können. Und mit den beiden Abschlusstracks ´Verloren´ und ´Abendland´ gibt´s dann letztlich doch noch die Versöhnung mit den alten Fans, denn diese zwei Tracks verkörpern sehr stark den "alten" Spirit der Band. Fazit: "Engelskrieger" ist ein schmerzhafter, aber ein wertvoller Schritt in die richtige Richtung.