Koppi, schönen Dank erstmal für die Analyse, sie ist detailreich und in vielen Punkten zutreffend. Mir fehhlt allerdings der emotionale Aspekt. Was das Dorf betrifft, teile ich eher ie Befürchtungen von bestesbrot, die Beschränkungen haben mehrere Gründe. Das Festival-Touristen herausgehalten werden sollen, halte ich für einen willkommenen Grund, die Aktivitäten im Dorf zu reduzieren, erkennbar auch daran, dass der Weg ins Dorf deutlich länger geworden ist, offenbar sollen die Besucher ihr Geld nicht im Dorf lassen, sondern auf dem Festival-Gelände ausgeben. Selbst Kolbe hat es in diesem Jahr nicht ins Dorf geschafft, ich war ebenfalls nur ein mal in Muttis Biergarten. Von bestimmten Standbetreibern höre ich, dass deutlich weniger Metalheads an den Ständen und in den Biergärten gewesen sind, dafür aber deutlich mehr Kirmes-Touris, die, gewandet in das neueste Globetrotter-Outfitmit, als Topping eine Kutte aus dem Internet, wo die Patches schon drauf waren, mit Bussen aus ganz Norddeutschland herangekarrt wurden. Folge: Es gab Belästigungen, Beleidigungen, Pöbeleien wegen des eingeschränkten Angebots (man stelle sich das vor, die waren eingeschnappt, dass es keine Schnitzel und keinen Kuchen bei Mutti gab und keinen Kaffee in Kännchen
). Es gab Prügeleien und Scherben, die Secus waren machtlos, so dass die Polizei für Ruhe sorgen musste. So etwas war noch vor einigen Jahren völlig undenkbar! Auch auf dem Festival- Gelände ist diese Sorte Metalhead in deutlich höherer Anzahl rumgelaufen und hat sich rücksichtlos benommen. Ich hab mich manchmal gefühlt wie im Zoo, man wurde begafft und ungefragt fotografiert etc. Diese Klientel wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen und den Festivalcharacter völlig verändern.
Das, Was du als positiv siehst, Koppi, ist das, was ich beklage. Die Vergrößerung aller Bühnenbereiche ist imho die Vorbereitung auf eine Vergrößerung des Festivals, Dieses Jahr war der Testlauf, cashless payment ist nur ein Baustein dazu. Wir werden in den nächsten Jahren sicherlich Besucherzahlen deutlich größer 100.000 zu sehen bekommen mit einem Line up, dass sich immer mehr dem RaR annähern wird. Providence / Superstuct ist nicht zum Spaß eingestiegen.
Es geht Richtung "Rock auf'm Acker" ohne Dorf. Welchen aalglatten "Equity Partners" du dein Geld demnächst in den Rachen wirfst, kannst du dir auf der
Providence- Seite ansehen. Da finde ich kein bekanntes Gesicht aus Wacken. Ebenso fraglich ist, was mit der Full Metal Army wird, denen wurde in diesem Jahr schon ein Controler vor die Nase gesetzt, der ganz andere Ziele verfolgt.
Zu guter Letzt: was ichh hier schreibe, ist nicht meine Einzelmeinung, sondern von 60 ASC-lern! Die Alten Säcke haben sich deshalb entschieden, das WOA nicht mehr zu besuchen, sondern sich kleineren Festivals zuzuwenden. Im nächsten Jahr werden wir das Rock Harz mit unserem Biercontest aufmischen
. Evtl. machen wir auch noch ein kleines eigenes Einladungs- Metal meeting, da bist du natürlich schon mal eingeladen ( da muss S. auch keine Angst um Ihre Kleine haben
)
Apropos Biercontest: Ich bestätige euch beiden selbsverständlich auch offiziell, dass ihr beide teilgenommen habt.
c u bei den Alten Säcken - rain 'r shine, Motto: wir sind der Headliner!