Ich sehe hier viele kritische Stimmen. Natürlich schreibt man eher, wenn es einem nicht gefallen hat, als umgekehrt. Für mich war es mehr als ein Event. Es war eine Seelenreinigung.
Ich habe zum ersten Mal 2006 von Wacken gehört. Bin aber nie gewesen. Als Studentin konnte ich es mir nicht leisten, später haben mir die Leute gefehlt und als ich Kinder hatte, dachte ich, dass der Zug abgefahren sei. Bis meine beste Freundin letztes Jahr gesagt hat, dass sie mit ihrem Partner hingehen wird. Ich wusste, dass es kompliziert wird mit der Ferienplanung, aber wir haben es trotzdem gemacht. Wir waren zu viert, meine Freundin und ihr Partner im Wohnwagen, mein Mann und ich im Zelt.
Ich habe mir vorab die Bands alle angehört. Die App mit der Favoritenliste und der Anzeige, welche Konzerte wann wo sind, hat supergut geklappt. Meine Gummistiefel gingen leider nur bis zum Knöchel, aber ich hatte Plastiksäcke und Panzertape dabei, damit blieben die Füsse fast bis zum Ende trocken. Vor Wacken ging es mir ehrlich gesagt nicht so gut. Es war mir alles zuviel. Dann dieses Gefühl in Wacken: Hier trifft man auf die menschliche Essenz. So viel, tiefe, echte Gefühle. Alle sind hilfsbereit. Man spürt die realen Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, und nicht nur die 27 darüber gepackten Schichten. Man wird nur rumgeschupft, wenn man es wirklich möchte, und wenn man stürzt, wird man sofort von starken Armen wieder aufgehoben. Meinem Mann sind die Schuhe kaputt gegangen. Es hat 5min gedauert, bis er Gummistiefel in seiner Grösse geschenkt bekommen hat. Überall fühlt man sich willkommen, egal wie komisch man sich verhält. Ich habe täglich mehrmals geweint, weil es so schön war und ich mich Teil von einer Bewegung gefühlt hatte, in der man sich selbst sein kann. Wo auch die Seiten ok sind, die eben in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wacken hat damit irgendwie den untersten Layer meiner Identität berührt (klingt jetzt sehr Möchtegern-poetisch, aber so war es einfach!)
Zur ganzen Organisation: 85'000 Menschen und es gab kaum Stau, alles verteilte sich, es gab immer zu Essen und zu trinken, man musste kaum anstehen, alles war grossartig ausgeschildert. Jedes Konzert hat pünktlich begonnen und so pünktlich geendet, dass man jedesmal noch Lust auf mehr hatte. Ich hatte auf meiner Liste 30 Bands, davon 20 gehört und 18 davon waren grandios! (Zugegebenermassen waren die 2 nicht so guten auf der Hauptbühne. Aber die kleineren Bühnen sind eh viel geiler, da näher und metalliger). Ein paar Bands sind wirkliche Perlen, die all den Stress aus der Seele geklopft hatten. Es gibt Leute, die sich über den Schlamm beklagen. Verstehe ich, aber bitte, macht Wacken nicht schlammfrei! Er ist so entschleunigend. Natürlich hat man erst etwas Angst vor diesem Schmutz. Erst wenn man einmal längs reinfällt, merkt man: hey, das bringt mich nicht um! Es ist nicht mal schlimm! Ich bin so krass! Jetzt ist WIRKLICH alles scheissegal! Niemand beurteilt einen. Jegliche Angst verschwindet. Und das Gefühl ist so befreiend! Und dann gab's sogar noch einen Gratis-Abschleppdienst am Morgen, danke euch fleissigen Helfern, die ihr unermüdlich alle aus dem Schlamm gezogen habt! Und hey, die Klos! Sie wurden so oft geleert und geputzt, ich bin tatsächlich kein einziges Mal in einer unbenutzbaren Toilette gewesen!
Also grosses Lob an das Team, die Organisation, die Menschen, die Musiker, es war einfach phantastisch!!!!
Vielleicht doch noch eine Mini-kritische Anmerkung: Lieber Payton Parrish, es ist schön, wenn du Jesus für dich gefunden hast, aber Wacken ist definitiv der falsche Ort, um die Leute zu konvertieren! Versteh mich nicht falsch, ich hab nichts gegen Götter und ähnliche Verehrungsobjekte, Odin, Satan, Hephaistos, Spaghettimonster, ich verehre die ja alle auch. Und ich habe irgendwo zwischen den Menschen auch einen Jesus gesehen, den ich toll fand
Aber seriously, just don't do it.
Ich habe zum ersten Mal 2006 von Wacken gehört. Bin aber nie gewesen. Als Studentin konnte ich es mir nicht leisten, später haben mir die Leute gefehlt und als ich Kinder hatte, dachte ich, dass der Zug abgefahren sei. Bis meine beste Freundin letztes Jahr gesagt hat, dass sie mit ihrem Partner hingehen wird. Ich wusste, dass es kompliziert wird mit der Ferienplanung, aber wir haben es trotzdem gemacht. Wir waren zu viert, meine Freundin und ihr Partner im Wohnwagen, mein Mann und ich im Zelt.
Ich habe mir vorab die Bands alle angehört. Die App mit der Favoritenliste und der Anzeige, welche Konzerte wann wo sind, hat supergut geklappt. Meine Gummistiefel gingen leider nur bis zum Knöchel, aber ich hatte Plastiksäcke und Panzertape dabei, damit blieben die Füsse fast bis zum Ende trocken. Vor Wacken ging es mir ehrlich gesagt nicht so gut. Es war mir alles zuviel. Dann dieses Gefühl in Wacken: Hier trifft man auf die menschliche Essenz. So viel, tiefe, echte Gefühle. Alle sind hilfsbereit. Man spürt die realen Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, und nicht nur die 27 darüber gepackten Schichten. Man wird nur rumgeschupft, wenn man es wirklich möchte, und wenn man stürzt, wird man sofort von starken Armen wieder aufgehoben. Meinem Mann sind die Schuhe kaputt gegangen. Es hat 5min gedauert, bis er Gummistiefel in seiner Grösse geschenkt bekommen hat. Überall fühlt man sich willkommen, egal wie komisch man sich verhält. Ich habe täglich mehrmals geweint, weil es so schön war und ich mich Teil von einer Bewegung gefühlt hatte, in der man sich selbst sein kann. Wo auch die Seiten ok sind, die eben in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wacken hat damit irgendwie den untersten Layer meiner Identität berührt (klingt jetzt sehr Möchtegern-poetisch, aber so war es einfach!)
Zur ganzen Organisation: 85'000 Menschen und es gab kaum Stau, alles verteilte sich, es gab immer zu Essen und zu trinken, man musste kaum anstehen, alles war grossartig ausgeschildert. Jedes Konzert hat pünktlich begonnen und so pünktlich geendet, dass man jedesmal noch Lust auf mehr hatte. Ich hatte auf meiner Liste 30 Bands, davon 20 gehört und 18 davon waren grandios! (Zugegebenermassen waren die 2 nicht so guten auf der Hauptbühne. Aber die kleineren Bühnen sind eh viel geiler, da näher und metalliger). Ein paar Bands sind wirkliche Perlen, die all den Stress aus der Seele geklopft hatten. Es gibt Leute, die sich über den Schlamm beklagen. Verstehe ich, aber bitte, macht Wacken nicht schlammfrei! Er ist so entschleunigend. Natürlich hat man erst etwas Angst vor diesem Schmutz. Erst wenn man einmal längs reinfällt, merkt man: hey, das bringt mich nicht um! Es ist nicht mal schlimm! Ich bin so krass! Jetzt ist WIRKLICH alles scheissegal! Niemand beurteilt einen. Jegliche Angst verschwindet. Und das Gefühl ist so befreiend! Und dann gab's sogar noch einen Gratis-Abschleppdienst am Morgen, danke euch fleissigen Helfern, die ihr unermüdlich alle aus dem Schlamm gezogen habt! Und hey, die Klos! Sie wurden so oft geleert und geputzt, ich bin tatsächlich kein einziges Mal in einer unbenutzbaren Toilette gewesen!
Also grosses Lob an das Team, die Organisation, die Menschen, die Musiker, es war einfach phantastisch!!!!
Vielleicht doch noch eine Mini-kritische Anmerkung: Lieber Payton Parrish, es ist schön, wenn du Jesus für dich gefunden hast, aber Wacken ist definitiv der falsche Ort, um die Leute zu konvertieren! Versteh mich nicht falsch, ich hab nichts gegen Götter und ähnliche Verehrungsobjekte, Odin, Satan, Hephaistos, Spaghettimonster, ich verehre die ja alle auch. Und ich habe irgendwo zwischen den Menschen auch einen Jesus gesehen, den ich toll fand
