Die gute Angela scheint ja ziemlich Schiss vor'm Gerd zu haben...
Wahlkampf
Merkel hat „keine Zeit” fürs zweite Fernsehduell
30. Juli 2005 Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) will ungeachtet des großen Medien-Interesses weiter nur für ein TV-Duell mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Verfügung stehen.
Dies verlautete nach einem Treffen zwischen den Fernsehsendern ARD, ZDF, RTL und Pro Sieben/Sat.1 sowie Verhandlungsführern von Union und SPD am Samstag in Berlin. Das Gespräch sei dann auf Wunsch der Regierungsseite auf Mitte nächster Woche vertagt worden, hieß es bei der Union. Schröder hatte noch am Samstag im Wahlkampf in Bayern sein Angebot erneuert, wie schon 2002 für zwei TV-Duelle zur Verfügung zu stehen. „Zeit ist da”, sagte er in Amberg.
Als Grund für die Ablehnung eines zweiten Duells hieß es aus der Union, Merkel wolle in diesem kurzen Wahlkampf möglichst viele Formate abdecken. Das TV-Duell sei nur eine von vielen Möglichkeiten. Sie sei zum Beispiel bereit, an einer Fernseh-Runde der Spitzenkandidaten der Bundestags-Fraktionen teilzunehmen, hieß es. Dafür gebe es auch schon Anfragen von ARD und ZDF. CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann drohte damit, daß es überhaupt kein TV-Duell geben werde, wenn Schröder auf einem zweiten Termin beharren sollte.
„Keine Zeit”
Bei dem Treffen verwiesen die Sender nach dpa-Informationen auf die hohen Einschaltquoten der beiden TV-Duelle im Wahlkampf 2002 von Schröder und seinem damaligen Herausforderer, CSU-Chef Edmund Stoiber. Damals hätten jeweils 14 Millionen Menschen zugesehen.
Auch die ersatzweise von den Sendern ins Gespräch gebrachte Live-Gesprächsrunde mit den beiden Kandidaten und von den Sendern ausgewählten Bürgern lehnten Merkels Entsandte bei dem Treffen ab. Die Unionskandidatin wolle „höchstens” einmal gegen Schröder antreten. Für weitere Treffen habe sie „keine Zeit”, zitierten Teilnehmer die Unionsvertreter. Man könne aber über die Länge des einen TV-Duells diskutieren, sagte Merkels Sprecherin Eva Christiansen der dpa. Die Sendung könne auch länger als 60 Minuten gehen.
Anda wundert sich sehr
Seitens der Sender sei bei dem Treffen darauf verwiesen worden, daß alle Parteien an einer hohen Wahlbeteiligung interessiert sein müßten, damit die neue Bundesregierung über „ein starkes Mandat verfüge”. Mit solchen TV-Duellen könne sich der Bürger einen guten Einblick in die unterschiedlichen Positionen von Kanzler und Herausforderin verschaffen. hieß es weiter. Regierungssprecher Béla Anda sagte: „Ich wundere mich sehr. Offensichtlich will die Union einem Millionen-Publikum etwas verbergen.”
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Merkel vorgeworfen, die direkte Auseinandersetzung mit ihm zu scheuen. Auf dem Landesparteitag der bayerischen SPD in Amberg sagte Schröder: „Ich hab' schon Zeit in den nächsten Wochen, nicht nur für eine Fernsehdebatte, sondern für zwei”, sagte Schröder. Und: „Wenn man das aus anderen Gründen nicht will, sollte man das sagen.”
„Die Botschaft höre ich, allein mir fehlt der Glaube”
In der Außenpolitik griff Schröder Union und FDP ungewöhnlich scharf an. Die Opposition handle aus Wahlkampfgründen deutschen Interessen zuwider, indem sie offen gegen einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat auftrete. Es sei „erbärmlich”, sagte der Bundeskanzler, „in einer laufenden Diskussion in New York, wo es Spitz auf Knopf steht, der Bundesregierung und damit dem eigenen Land buchstäblich in den Rücken zu fallen.”
Dieses Verhalten zeige, was von der Opposition zu halten sei: „Parteipolitik und Wahlkampf gehen vor Verantwortung für Deutschland.” Schröder sagte, seine Regierung wolle mit dem Sicherheitsratssitz dafür sorgen, daß Deutschland „als Mittelmacht” stärker zur friedlichen Lösung von Konflikten beitragen könne.
Zu Äußerungen seiner Herausforderin Merkel, sie hätte als Kanzlerin auch keine Bundeswehr-Soldaten in den Irak-Krieg geschickt, sagte der Kanzler unter großem Beifall: „Die Botschaft höre ich, allein mir fehlt der Glaube.”
„Auf die Bayern können Sie sich verlassen”
Unterdessen will die CSU die Warnung vor einem rot-rot-grünen Bündnis zu einem zentralen Thema des siebenwöchigen Bundestagswahlkampfs bis zum 18. September machen. Deutschland stehe vor einer „Schicksalswahl”, betonten Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Edmund Stoiber am Samstag vor rund 600 Zuhörern in München. Stoiber sicherte Merkel die volle Unterstützung der CSU zu. „Liebe Frau Merkel, auf die Bayern können Sie sich verlassen”, sagte er.
Stoiber warnte die Union vor allzu großer Siegeszuversicht und forderte vollen Einsatz bis zum 18. September: „Die Wahl ist noch lange nicht gewonnen.” Eine rot-rot-grüne Allianz von SPD, Grünen und Linksbündnis wäre eine „absolute Katastrophe” für Deutschland, sagte Stoiber. „Wenn es geht für diese drei, dann wird es auch gemacht, um Frau Merkel und uns in Berlin zu verhindern.” Die Union müsse das Wählerpotential in der bürgerlichen Mitte „voll ausschöpfen”.
Merkel will „Kanzlerin aller Deutschen” sein
Merkel schloß einen Sonderwahlkampf der Union in den neuen Ländern aus. „Wir machen einen Wahlkampf für ein Land, in Nord und Süd und Ost und West”, sagte die CDU-Chefin. Sie wolle „Kanzlerin aller Deutschen” sein. „Nur wenn es ganz Deutschland wieder gut geht, kann der Aufbau im Osten gelingen.”
Die Unions-Kandidatin verteidigte die umstrittenen Pläne der Union zur Erhöhung der Mehrwertsteuer, um damit die Lohnnebenkosten zu senken. „Vorfahrt für Arbeit bedeutet Senkung der Zusatzkosten für Arbeit”, sagte Merkel. „Auch die Rente von morgen wird nicht sicher sein, wenn es in Deutschland keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse mehr gibt, sondern nur noch Mini-Jobs.” Ein „Weiter so” dürfe es nicht mehr geben. Deutschland verliere täglich 1.000 Arbeitsplätze.
(Quelle: FAZ.net)
Wahlkampf
Merkel hat „keine Zeit” fürs zweite Fernsehduell
30. Juli 2005 Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) will ungeachtet des großen Medien-Interesses weiter nur für ein TV-Duell mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Verfügung stehen.
Dies verlautete nach einem Treffen zwischen den Fernsehsendern ARD, ZDF, RTL und Pro Sieben/Sat.1 sowie Verhandlungsführern von Union und SPD am Samstag in Berlin. Das Gespräch sei dann auf Wunsch der Regierungsseite auf Mitte nächster Woche vertagt worden, hieß es bei der Union. Schröder hatte noch am Samstag im Wahlkampf in Bayern sein Angebot erneuert, wie schon 2002 für zwei TV-Duelle zur Verfügung zu stehen. „Zeit ist da”, sagte er in Amberg.
Als Grund für die Ablehnung eines zweiten Duells hieß es aus der Union, Merkel wolle in diesem kurzen Wahlkampf möglichst viele Formate abdecken. Das TV-Duell sei nur eine von vielen Möglichkeiten. Sie sei zum Beispiel bereit, an einer Fernseh-Runde der Spitzenkandidaten der Bundestags-Fraktionen teilzunehmen, hieß es. Dafür gebe es auch schon Anfragen von ARD und ZDF. CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann drohte damit, daß es überhaupt kein TV-Duell geben werde, wenn Schröder auf einem zweiten Termin beharren sollte.
„Keine Zeit”
Bei dem Treffen verwiesen die Sender nach dpa-Informationen auf die hohen Einschaltquoten der beiden TV-Duelle im Wahlkampf 2002 von Schröder und seinem damaligen Herausforderer, CSU-Chef Edmund Stoiber. Damals hätten jeweils 14 Millionen Menschen zugesehen.
Auch die ersatzweise von den Sendern ins Gespräch gebrachte Live-Gesprächsrunde mit den beiden Kandidaten und von den Sendern ausgewählten Bürgern lehnten Merkels Entsandte bei dem Treffen ab. Die Unionskandidatin wolle „höchstens” einmal gegen Schröder antreten. Für weitere Treffen habe sie „keine Zeit”, zitierten Teilnehmer die Unionsvertreter. Man könne aber über die Länge des einen TV-Duells diskutieren, sagte Merkels Sprecherin Eva Christiansen der dpa. Die Sendung könne auch länger als 60 Minuten gehen.
Anda wundert sich sehr
Seitens der Sender sei bei dem Treffen darauf verwiesen worden, daß alle Parteien an einer hohen Wahlbeteiligung interessiert sein müßten, damit die neue Bundesregierung über „ein starkes Mandat verfüge”. Mit solchen TV-Duellen könne sich der Bürger einen guten Einblick in die unterschiedlichen Positionen von Kanzler und Herausforderin verschaffen. hieß es weiter. Regierungssprecher Béla Anda sagte: „Ich wundere mich sehr. Offensichtlich will die Union einem Millionen-Publikum etwas verbergen.”
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Merkel vorgeworfen, die direkte Auseinandersetzung mit ihm zu scheuen. Auf dem Landesparteitag der bayerischen SPD in Amberg sagte Schröder: „Ich hab' schon Zeit in den nächsten Wochen, nicht nur für eine Fernsehdebatte, sondern für zwei”, sagte Schröder. Und: „Wenn man das aus anderen Gründen nicht will, sollte man das sagen.”
„Die Botschaft höre ich, allein mir fehlt der Glaube”
In der Außenpolitik griff Schröder Union und FDP ungewöhnlich scharf an. Die Opposition handle aus Wahlkampfgründen deutschen Interessen zuwider, indem sie offen gegen einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat auftrete. Es sei „erbärmlich”, sagte der Bundeskanzler, „in einer laufenden Diskussion in New York, wo es Spitz auf Knopf steht, der Bundesregierung und damit dem eigenen Land buchstäblich in den Rücken zu fallen.”
Dieses Verhalten zeige, was von der Opposition zu halten sei: „Parteipolitik und Wahlkampf gehen vor Verantwortung für Deutschland.” Schröder sagte, seine Regierung wolle mit dem Sicherheitsratssitz dafür sorgen, daß Deutschland „als Mittelmacht” stärker zur friedlichen Lösung von Konflikten beitragen könne.
Zu Äußerungen seiner Herausforderin Merkel, sie hätte als Kanzlerin auch keine Bundeswehr-Soldaten in den Irak-Krieg geschickt, sagte der Kanzler unter großem Beifall: „Die Botschaft höre ich, allein mir fehlt der Glaube.”
„Auf die Bayern können Sie sich verlassen”
Unterdessen will die CSU die Warnung vor einem rot-rot-grünen Bündnis zu einem zentralen Thema des siebenwöchigen Bundestagswahlkampfs bis zum 18. September machen. Deutschland stehe vor einer „Schicksalswahl”, betonten Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Edmund Stoiber am Samstag vor rund 600 Zuhörern in München. Stoiber sicherte Merkel die volle Unterstützung der CSU zu. „Liebe Frau Merkel, auf die Bayern können Sie sich verlassen”, sagte er.
Stoiber warnte die Union vor allzu großer Siegeszuversicht und forderte vollen Einsatz bis zum 18. September: „Die Wahl ist noch lange nicht gewonnen.” Eine rot-rot-grüne Allianz von SPD, Grünen und Linksbündnis wäre eine „absolute Katastrophe” für Deutschland, sagte Stoiber. „Wenn es geht für diese drei, dann wird es auch gemacht, um Frau Merkel und uns in Berlin zu verhindern.” Die Union müsse das Wählerpotential in der bürgerlichen Mitte „voll ausschöpfen”.
Merkel will „Kanzlerin aller Deutschen” sein
Merkel schloß einen Sonderwahlkampf der Union in den neuen Ländern aus. „Wir machen einen Wahlkampf für ein Land, in Nord und Süd und Ost und West”, sagte die CDU-Chefin. Sie wolle „Kanzlerin aller Deutschen” sein. „Nur wenn es ganz Deutschland wieder gut geht, kann der Aufbau im Osten gelingen.”
Die Unions-Kandidatin verteidigte die umstrittenen Pläne der Union zur Erhöhung der Mehrwertsteuer, um damit die Lohnnebenkosten zu senken. „Vorfahrt für Arbeit bedeutet Senkung der Zusatzkosten für Arbeit”, sagte Merkel. „Auch die Rente von morgen wird nicht sicher sein, wenn es in Deutschland keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse mehr gibt, sondern nur noch Mini-Jobs.” Ein „Weiter so” dürfe es nicht mehr geben. Deutschland verliere täglich 1.000 Arbeitsplätze.
(Quelle: FAZ.net)