Getränke-Selbstherstellungs-Thread

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Morgenurin

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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SAARDIST
www.tbautz.de
So ihr Mixer und Köche.

Wir machen uns derzeit ein schönes grosses Fass Viez. Das ist Apfelwein. Die Arbeitsteilung funktioniert perfekt : Spinni hat die Äpfel gesammelt, und ich bringe die dann weg zum pressen :D :D :D

Und was macht ihr so ? (Met, Bier, etc) ??
 

der_harry

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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Land der Chauken
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Original geschrieben von der_harry
Warum heißt Apfelwein Viez ???
Hab da mal nö kurze Erklärung gefunden :D
VIEZ
- ein heimisches Nationalgetränk -
Von Walter Ludwig 1993


Was waren das noch Zeiten......
als man in den 50iger Jahren bei Weber Pittchen in der Rasierstube in der Bachstraße zusammenkam, und nachdem dort bereits die ersten Lügenmärchen erzählt wurden, anschließend frisch geschoren und rasiert schleunigst im Gasthaus Berens (heute Schreinerladen Kurt Follmann) verschwand. Dort hockten sie zusammen, die Föhrener Vieztrinker, vor den weißen Porzellantöpfen, "Porzen" genannt, einen zünftigen Skat dreschend. Es soll "große Kanonen" gegeben haben, die so ihre zwanzig Porzen Viez packten, dazu den Limburger Käse nicht verschmähten, oder es kam ein Stück Schwartenmagen auf den Tisch. Und Schnaps wurde dazu getrunken. Es war die Kombination, die wenig kostete, aber doch schnell wirkte. Wer Bier trank, war schon ein "Krösus".

Da saßen nun die alten Kenner und bekannten sich zu ihrem Heimatgetränk, dem Viez. Sie gingen dem Viez nach, insbesondere wenn sie in einer anderen Wirtschaft einen besseren entdeckten: bei Schabo-Gauer neben der Kirche, bei Knötgen ein paar Meter weiter, bei "Wewisch" (Geschwister Orth) schräg gegenüber oder bei "Gierjen" (Alfons Orth) in der Hofstraße. Es gab blankgescheuerte Tische, einen Kanonenofen in der Mitte und Viez, dessen Qualität für den wahren Kenner mit der Zunahme der Säure stieg. Das der Viez richtig ist, wenn er sauer ist, darauf schwörten sie.

Über Name und Herkunft
des aus Äpfeln hergestellten Haustrunkes gibt es verschiedene Versionen. In Frankreich heißt er Cidre, in Hessen Äppelwoi, in Württemberg Moscht und im Trierer Land und im Raum Merzig Viez.

Dabei sind sich die "Viezologen" nicht ganz sicher, wie sich der Begriff Viez entwickelt hat. Schriftlich ist er zum ersten Male im Jahre 1834 in einem Gedicht des Trierer Mundartdichters und Erforschers Trierer Volks- und Brauchtums, Philip Laven, benannt.

"De Viez, dat ist ä liewen Trank,
hen eß mer liewer als de Wein;
We'n emmer trenkt, de gevt net krank,
de werd och emmer monter sein."

Viez, Apfelwein soll nach Laven herkommen von Vicevinum (Weinersatz). Diese Deutung ist allerdings fraglich. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der aus Äpfeln oder Birnen vergorene Obstwein Apheltranc (um 1000), Bierentranck oder einfach Trank genannt. 1765 heißt der Viez in Welschbillig noch Drank und 1799 kostet ein Fuder Abbeltrank in Trier 54 Taler. 1818 musste vom Auswippen eines Fuders "Äpfel- und Birnentrankes" am Trierer Rahmen je 6 Groschen bezahlt werden. 1885 werden in der Trierer Zeitung immer noch Trankäpfel, und vom Kelter reiner Apfeltrank angeboten. Von Viez oder Viezobst wird nicht gesprochen.

Aus den lateinischen Begriffen für Apfelwein (pomatium) und Birnenwein (piracium) wird sich der Begriff Viez schwerlich entwickelt haben.

Aus einer 1413 herausgegebenen Urkunde der Prümer Abtei glaubt man den Namen "Viez" herauszulesen:
"Khomen sall ein Bode, der sall Taefel decken und darup einen pott puitz und einen braten van ses pennengen".

G. Barsch beschreibt im Jahre 1849 den Regierungsbezirk Trier:
"Besonders werden viele Apfelbäume gezogen und die Frucht besonders zu Getränk (Cyder, Fietz, Vietz, vielleicht Vice, statt des Weines genannt), auch zu Essig und Branntwein benutzt".

Der Begriff Cyder oder Cidre für Apfel- u. Birnentrank entstand in der napoleonischen Besatzungszeit (1794-1814) und hielt sich bis ca. 1870. Scherzbolde meinen, Viez leite sich aus dem französischen "vite" (schnell) ab. Wer die durchschlagende Wirkung eines frischen Birnenviezes erlebt hat, kann dieser Version nur zustimmen.

Der Name Viez hat sich seit 1853 im Bereich Schweich fest eingebürgert. Professor Lengerke berichtet, dass das Obst im Moselland meistens zu Cyder, hier Viets genannt, verarbeitet würde. Das Dorf Schweich fabrizierte davon bereits 2.400 Fuder im Jahr.
Lassen wir die "Pomologen" (Viezgelehrten), welche an der Welschbilliger Universität Viezologie studiert haben, bei ihrem Streit über die Herkunft des Begriffs "Viez".

Man findet in der spärlich vorhandenen einschlägigen Viezliteratur nichts über den Anbau von Viezobst in Föhren mit Ausnahme, dass die Baumschule Lambert-Reiter aus Trier 1875 30 Morgen für die Aufzucht von Viezobstbäumen auf der Föhrener Flur erwarb. Doch rund um das Dorf wuchsen sie: der weiße und rote Trierer Weinapfel, der kleine rote Trierische Holzapfel, auch Kenner Viezapfel genannt, die Sievenicher Mostbirne, die Pleiner Birne und der Bohnapfel.

Im Attgenborn, von Reichelflur, im Käulchen, in der Rotheck bis Schmierbüsch, in der Eitzenbach und den Wiesen um den Föhrenbach standen die hochstämmigen Viezobstbäume. Sie lieferten das Hauptgetränk für die Föhrener Gastwirtschaften, die ihre eigenen Kelteranlagen hatten, so z. B. die Gaststätte Berens (Geschwister Becker) mit einer riesigen Kelteranlage, die von der Bachstraße erreicht wurde, ebenfalls die Geschwister Eduard und Karl Orth und danach Leo Eisen (Wewisch Leo) im Hohlweg. Und in den weiträumigen Kellern des Wohngebäudes des Michelshofes/ bis 1970 im Besitze der Familie Reichsgraf von Kesselstatt, wurde gekeltert. Der Viez, etwa 12 Fuder im Jahr, wurde ausschließlich für die Mitarbeiter des Hofgutes verbraucht. Damit der Viez nicht so hart wurde, mischte man Birnen unter, die im Marbruch standen. Viele Föhrener, Landwirte, Eisenbahner oder Arbeiter auf der Quint mit etwas landwirtschaftlichem Nebenerwerb hatten ihre eigene Obstwiese und ihren eigenen Kelter (und haben ihn heute noch). Ein Viezhandel nach außerhalb hat sich aber nicht entwickelt. Die Föhrener tranken ihren Viez selbst.

In den 60er Jahren erlebte der Obstanbau seine große Krise, und dem Viez als Nationalgetränk aus heimischen Äpfeln drohte das Aus. Die Jugend stieg auf andere Getränke um, der Flurbereinigung und dem erweiterten Straßenauabau fielen die zum Teil veralteten Hochstammbäume zum Opfer und die Wohlstandswelle drängte den Konsum von Viez im Trierer Land stark zurück. Die richtigen Vieztrinker blieben ihre Porz Viez jedoch treu, und man entdeckte plötzlich wieder den Wert des Viezes als gesundes Getränk. Viez erlebt seit einigen Jahren eine wahre Renaissance.

Beim ersten Föhrener Viezabend am 8. Mai 1987 referierte Dr. med. Norbert Dohr über den Gesundheitswert des Viezes und zitierte eine alte sanitätspolizeiliche Anordnung, welche Viez als gesunde Alternative gegenüber dem Branntwein anpreist:
"Es gibt nichts Besseres, um in der Arbeit den Durst zu löschen als ein reine, unverfälschte Porz Apfelwein, vulgo Viez. Dieser Trunk reinigt das Blut und alle Gänge des Körpers, übt eine wirksame diuretische Kraft gegen alle faulen Ablagerungen und Mikrokokken im menschlichen Körper, wodurch die Vieztrinker durchschnittlich klare Ölköpfe haben und von Aussehen wie Gestalt meist das Bild strotzender Gesundheit darbieten. Wer praktisch den Riesenunterschied kennengelernt hat zwischen den erfrischenden Wirkungen eines reinein Apfelweines auf einen Mann mit schwerster körperlicher Arbeit, z. B. Grasmähen von morgens früh bis zum halben Vormittag und den erschlaffenden Wirkungen von Erntebier oder gar von Fuselschnap, wird ohne Bedenken mit mir darin übereinstimmen, dass ein guter reiner Viez für Arbeiter die herrlichste Gottesgabe ist, welche jemals der Bevölkerung hätte geschenkt werden können.
Der Viez spült jeden Tropfen ungesunden Blutes hinweg und erhöht nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ die Zeugungsfähigkeit. Es werden unmittelbar durch denselben robuste Menschen und tüchtige Vaterlandsverteidiger, auch kräftige und schlanke Mädchen mit rosige Gesichtsfarbe erschaffen. Und was folgt weiter: Mens sana in corpore sano!"

Ein halber Liter Viez hat 200 Kalorien (Sekt z.B. 720 Kalorien). Er ist ein diätisches Getränk mit diuretischer (flüssigkeitsausscheidender) Wirkung. Er fördert die Verdauung, die Durchblutung, stabilisiert den Blutdruck und beugt Magen- und Darmerkrankungen vor (diese Angaben sind natürlich bei Übermaß ohne Gewähr). Allerdings ist er ein Appetitanreger. Wer die erste Porz trinkt, bekommt eine verkniffene Miene, Mundhöhle und Gesichtsmuskulatur ziehen sich zusammen. Die Entspannung kommt bei der zweiten Porz und weicht dem gesunden Appetit auf eine Portion Limburger, eine Hausmacher Platte oder einen Tieerdisch.

Vom richtigen Keltern
Guter Viez bedarf selbstverständlich eines guten Lesegutes. Es beginnt bei der richtigen Sortenauswahl, das Material muss vollreif sein und ist vor dem Keltern einer gründlichen Wäsche zu unterziehen. Faule Äpfel sind auszusortieren. Obstmühle und Kelter müssen sauber und ihre Eisenteile lackiert sein. Das Obst wird grob gemahlen, kommt auf die Kelter und wird auf Korbpressen langsam abgepresst.

Die Fässer sind vorher gründlich zu reinigen und werden 4/5 abgefüllt, es verbleibt ein Gärraum. Auf das Spundloch wird ein Gärtopf mit Wasser aufgesetzt und somit ein hermetischer Abschluss von oben erreicht. Jetzt beginnt der Gärprozess, das Umwandeln von Zucker in Alkohol.

Erst "scherbsig", dann milchtrüb, klärt sich der zum Viez gewordene Most. Er sollte nicht abgeschlaucht, sondern von unten aus einem Hahn gezapft werden, um unnötige Bakterienzufuhr zu vermeiden.
Bei längerer Lagerung empfiehlt es sich, ihn von der Hefe abzuziehen, diese aus dem Fass zu entfernen, eine gründliche Reinigung des Fasses und ein Wiedereinfüllen. Das Fass muss randvoll sein. Zum Frischhalten ist auf je 100 Liter eine Schwefeltablette aufgelöst hinzuzugeben. Nur bei richtiger Behandlung entsteht ein reines Getränk, dessen gesundheitlicher Wert dann von einem eingeschworenen Vieztrinker, wie Hansen Karel, richtig eingeschätzt und als Medizin reichlich und regelmäßig eingenommen wird.

.....
 

Thökk Urd

W:O:A Metalmaster
9 Sep. 2003
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Wermelskirchen
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Original geschrieben von Karsten
Also ich brau mit meinem Kumpel gelegentlich selbst Bier. Is zwar ´ne ziemliche Maloche aber normalerweise lohnt sich die Arbeit. Demnächst soll es mal ein Oatmeal- Stout werden, also so ein richtig kräftiger, dunkler Tropfen.:D
Und WIE macht ihr das?

Ich beschränk mich da auf hochprozentige Getränke die schon FERTICH sind und einfach durch eingelegte Nahrungsmittel wie Chillischoten, Haribokram oder ähnlichem verfeinert werden....
 

Karsten

W:O:A Metalgod
Na wie man halt braut.
Wasser heiß machen, Malz rein, auf verschiedenen Temperaturen maischen so daß sich die Stärke löst und hinterher verzuckert. Mit Hopfen kochen, abkühlen und Hefe rein damit sich der Zucker in Alkohol und Kohlensäure wandelt. (Seeehhhr verkürzte Version.:D)
Cannabis mit Rum aufsetzten soll auch recht effektiv sein. Hab ich gehört.:D