Gedanken am Abend....

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der_harry

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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Land der Chauken
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Hier ein paar Gedanken , zwar nicht von mir aber irgendwie mal ganz Internsand :

Wenn 30000 Bekloppte mal drei Tage ausprobieren wollen, wie's in Albanien so groovt, dann buchen sie ein Wochenende
Flüchtlingslager, in Mitteleuropa Open-Air-Festival genannt. Hier kann man nach Herzenslust an fremde Zelte pinkeln, den Pudel
grillen oder seinen dreckverkrusteten Piephahn in fremde
Menschen stecken. Vornehmlich die wehrpflichtige Jugend
besorgt sich hier die ihnen vorenthaltene Fronterfahrung. Mal
richtig in der Scheiße liegen, wie der Opa immer erzählt von
Stalingrad. Bewußtseinsmäßig noch näher allerdings ist die
Mutter aller Festivals, Woodstock 69. Hier wurde zum ersten Mal
das Kacken in fremde Vorgärten als revolutionärer Akt gefeiert. Woodstock hat Massstäbe gesetzt: ohne Müll und Schlamm ist die Chose nur halb so witzig. Muß man dann für den halben Liter
Büffelpisse noch einen Zehner bluten, juppheidie, dann hält man's
kaum noch aus vor Witzigkeit. Der Profi hat sich natürlich den
ganzen Ford Fiesta mit Dosenjauche vollgezergelt, um sich
unabhängig von Dritten die Hutze vollzugiessen. Hätt' ich beinahe
vergessen, nebenbei wird auf einem Festival auch noch Musik
verabreicht. Die diversen Bands liefern den wummernden
Soundtrack zum Gesaller. Wer da wo wie lange auf der Bühne
rumorgelt, ist völlig wumpe, Hauptsache laut und breiig. Da fragt
sich der kritische Betrachter doch, wieso sich zig Tausende
juveniler Scheinselbständiger für 150 Oecken dieser Tortur
aussetzen. Nun, wenn's denn den Horizont erweitert, könnte man
sich doch auch mit 'nem Sixpack in die Einflugschneise legen,
sich gegenseitig anpissen und den Müll nicht wegräumen - das ist
preiswert und terminunabhängig. Jaha, aber das ist quasi nicht so
revolutionär. Festivals leben von ihrem Zitatcharakter, sie sind die
inszenierte Erinnerung an die Zeit, als Jugendkultur noch ein
gesellschaftlicher Gegenentwurf zu sein glaubte. Sie sind
Retro-Design für schwäbische Oberschülerinnen und ihre Stecher
mit den Ziegenbärten. Hier spielen sie noch einmal für drei Tage
Woodstock nach, bevor sie sich zu Hause wieder im Internet
schlafen legen. Der Müll wird zum letzten Symbol einer verlorenen
Freiheit. Rumsauen, Kotzen und Pissen als Reste eines dionysischen Lebens, wie es in der geordneten Welt der bis zum
Erbrechen Erwachsenen nicht mehr möglich ist. Darum wird es
sie auch noch in fünfzig Jahren geben, die Open-Air-Festivals,
denn je abgezirkelter die Welt ist, in der wir leben, desto mehr
träumen wir davon, bei lauter Musik mal wieder
anständig in den
Graben zu scheißen.



GUT NACHT !?
 

S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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316xx
hm... kommt mir seltsam bekannt vor... also sowieso.. aber... *öhm* geht das rein zufällig grad als kettenmail rum? hat das nicht gestern im forum gestanden...? *wunder* aber trotzdem, is immer wieder genial