Schräge Bünde
Das System der sogenannten slanted frets (engl.: slant = schief, schräg; fret = Bund), manchmal auch fanned frets, ist schon im 16. Jahrhundert beim Orpheoreon, einem lautenähnlichen Instrument der Renaissance, zu beobachten. Moderne Instrumentenbauer haben die Idee wieder aufgegriffen und experimentieren damit. Die Bünde befinden sich nicht, wie sonst üblich, im rechten Winkel zur Länge des Griffbrettes, sonder verlaufen schräg zu ihm. Ergonomische Gründe scheinen hier eine Rolle zu spielen, sowie der klare volle Klang, vor allem im Bassbereich.
Fächerbünde
Der Gedanke hinter dem Prinzip der Fächerbundierung ist, jeder Saite die für sie optimale Mensur (frei schwingende Saitenlänge) zur Verfügung zu stellen. Je tiefer eine Saite klingen soll, umso mehr Platz benötigt sie, soll sie höher klingen, darf sie entsprechend kürzer sein. In der Praxis angewandt entsteht dadurch ein Instrument, bei dem jede Saite eine andere Mensur (Saitenlänge) hat, weshalb man in Neudeutsch auch von Multiscale spricht.
Die Konsequenz aus den unterschiedlichen Saitenlängen ist die individuelle Verteilung der Bünde auf die gesamte schwingende Saite. Hierdurch entsteht die charakteristische Fächerform.
Geschichte und aktuelle Entwicklungen (für die, die's ganz genau wissen wollen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_(Saiteninstrument)
Dass zuerst Bassbauer das Multiscale-Prinzip aufgriffen und damit in die Serienfertigung gingen, erklärt sich dadurch, dass das Problem beim 5- oder 6-Saiter E-Bass mit tiefer H-Saite besonders auffällig ist. Bei normaler Bassmensur klingt die tiefe H-Saite meist zu schwach und nicht richtig definiert. Versuche mit einer längeren Mensur lösten zwar das Problem mit der H-Saite verschlechterten jedoch den Ton von D- und G-Saite und machten die Instrumente schwerer spielbar.
http://www.stollguitars.de/de/faecherbunde-multiscale-griffbrett-fanned-frets/

