Ein bekannter Mensch beschließt seinem Leben ein Ende zu setzen. Er wählt dafür eine ziemlich sichere Methode indem er sich vor einen Zug stürzt.
Die gesamte Presse, Prominente aus Sport, Kirche und Politik stürzen sich auf den Fall, bedauern zutiefst was passiert ist und sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus. So weit, so gut. Was ist aber mit den beiden Lokführern? Die konnten den Selbstmord nicht verhindern, weil man einen 160 km/h schnellen Zug nicht innerhalb weniger Meter anhalten kann. Ich habe in der ReHa Lokführer getroffen, denen auch so etwas passiert war. Die waren fast ausnahmslos psychisch kaputt, die wenigsten schaffen es, wieder ins normale Leben zurück zu kehren. Aber sehr, sehr viele gehen daran richtig zu Grunde, Alkohol, Tabletten, Arbeitslosigkeit, kaputte Ehe, Absturz ins soziale Elend.
Über diese wirklich zu bedauernden Menschen verliert keiner der Promies auch nur ein Sterbenswort. Ich bedauere die beiden Lokomotivführer zutiefst, denn sie sind völlig unschuldig und konnten nichts dafür, dass ein Mensch beschließt nicht mehr leben zu wollen.