Da schaut man nur mal nebenbei auf Reddit und dann das
Andre Matos ist mit nur 47 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Ich weiß noch, wie ich damals im örtlichen Kaufhof, der zu dieser Zeit noch eine Multimedia-Abteilung hatte, nach der Schule die Zeit bis zum Bus damit überbrückt habe, an den Anhörstationen, bei denen man super modern nur den Strichcode der CD drunterhalten musste, um 30-Sekunden-Schnipsel probehören zu können, alles, was irgendwie nach Power Metal ausgeschaut hat, durchgetestet habe. Irgendwann auch mal das Doppelpack Angels Cry und Holy Land. Ehrlich gesagt, ich fands irgendwie seltsam, vor allem das Kate-Bush-Cover, aber für nen Zehner zwei CDs, die ja schon Power Metal waren, da denkt man sich als Schüler, kann man trotzdem mitnehmen, immer nur Helloween und Blind Guardian ist ja auch doof (höhö). Zuhause, ja, da blieben die Fragezeichen über dem Kopf. Vor allem bei der Vokalakrobatik, die Andre Matos bei dem Kate-Bush-Cover fabrizierte. Irgendwann, ich weiß nicht wann, hats plötzlich Klick gemacht. Angels Cry ist ein tolles Melodic-Metal-Album, klar, aber was für eine Granate ist denn bitte Holy Land? Allein der Titeltrack mit seinen südamerikanischen folkloristischen Elementen oder das grandiose Carolina IV sind einfach der Hammer. Und ja, der Typ, der da seine Stimmbänder zu Kate Bush malträtierte (das Teil lässt mich immer noch nicht los, immer wenn Wuthering Heights läuft, schießt mir sofort das Cover ins Hirn), war schon ein geiler Sänger. Das hat er auch bravurös auf den Sammetschen Metalopern unter Beweis gestellt, Sign of the Cross Leute, Sign of the Cross! The Tower! The Seven Angels! Irgendwann stieß ich dann auch auf das Frühwerk von Herrn Matos, Viper (Brazil). Stilistisch wurde da wesentlich uneigenständiger als bei Angra ordentlich bei Helloween gewildert, man muss aber neidlos anerkennen, dass da.wirkliche Könner am Werk waren. Tolle Songs mit einem tollen Sänger! Das fand ich so toll, dass die Band auf meine Kutte gewandert ist und fast seit Anfang an stolz über Candlemass thront. Theater of Fate ist das beste Album aus Brasilien, Schluss, Ende, Aus! Letztens stand Andre Matos noch bei Reach Out For the Light in Sao Paulo auf der Bühne und meine Fresse, war ich auf die Brasilianer neidisch, dass sie für den Song so einen geilen Sänger bekommen haben! Ich hatte auch immer die Hoffnung, dass ein Herr W. vielleicht mal Viper mit Matos zum MA/KIT holen könnte. Leider wurde dem viel zu früh ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Danke, Andre, für die tollen Erinnerungen und die tolle Musik. Ruhe in Frieden.