Ohne Worte……
Zensur für 'Gott ist ein Popstar'
Die Organisatoren der diesjährigen ECHO-Verleihung haben OOMPH! ihren vor zwei Wochen zugesagten Auftritt verweigert, weil man sich 'im Kontext der aktuellen, internationalen religiösen Diskussionen (Stichwort: Mohammed-Karikaturen) außer Stande fühle die Zusage einzuhalten.' Dabei berufen sich die Entscheider auf ihre vermeintlich moralische und gesellschaftspolitische Verantwortung. Ähnliche Befürchtungen haben auch die Radiosender, 'Gott ist ein Popstar' wird nur von wenigen privaten Radiosendern gespielt. Die offizielle Erklärung der Braunschweiger konnte bislang nichts bewirken:
'So vielschichtig wie das Thema Vergötterung von Idolen (sei es nun auf religiöser, gesellschaftlicher oder politischer Ebene) an sich ist, so unterschiedlich waren auch die Gedanken zu diesem Song. Einerseits wollten wir das fast schon willenlose Fantum damit durch den Kakao ziehen, andererseits auch die "neuen Götter" der Casting-Shows persiflieren. Die geben sich nämlich gerne mal gottgleich, ohne jemals einen eigenen Satz - geschweige denn eine eigene Note - auf Papier gebracht zu haben. (...) Dann gewann die kirchenkritische Komponente immer mehr Oberhand, denn wir wollten der Medaille natürlich auch noch eine Kehrseite verleihen. Der Papsthype hatte dem Ganzen schließlich seine pervertierte Vermarktungs-Krone aufgesetzt. (...) Auf der einen Seite verlangen wir als westliche Gesellschaft von anders Gläubigen mehr Gelassenheit im Umgang mit kritischen Sichtweisen ihrer eigenen Religion. Auf der anderen Seite begegnet uns jetzt im eigenen Land eine Haltung, die dem völlig widerspricht.'