Das Sudhaus

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villeman

W:O:A Metalmaster
25 Nov. 2001
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Rethem Moor
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Das Sudhaus
( von Robert Sarnow )


1. Die Räumlichkeiten
1.1 Der Schrotboden
1.2 Der Schrotbehälterraum / Der Kippwaagenraum
1.3 Der Maischebottichraum / Der Maischebottichpfannenraum
1.4 Das Sudhaus
1.5 Der Merlinraum
1.6 Der Hopfenraum


2. Die Checkliste Schichtgänger Sudhaus
2.1 Die Nachtschicht
2.2 Die Frühschicht
2.3 Die Spätschicht
2.4 Anfahren Sudhaus
2.5 Letzter Schichtgänger


3. Sonstige Routinearbeiten während der Schicht
3.1 Die Malzannahme
3.2 Die Kühlung
3.2.1 Kühlungsstart
3.2.2 Das Spindeln
3.2.3 Kühlungsproben

DIE RÄUMLICHKEITEN


1.1 Der Schrotboden

Der Schrotboden ist ganz oben im Sudhaus. Gegenüber dem Schalander befinden sich der Auslauf der Schrotsilos, sowie der Schrottransport zu den Maischebottichen. Im Raum darüber stehen die Schrotbehälter und die 25kg Kippwaage. Wiederum darüber sind die Schrotmühlen und die Malzreinigung.
Wenn man ganz nach oben geht (die Stahltreppe vom Siloauslauf) gelangt man zur Einlagerung in die großen Silos die hauptsächlich benutzt werden. Die Silos haben je ein Fassungsvermögen von 50 Tonnen. Vor dem einlagern wird das Malz erst einmal in einen Annahmesilo gefahren. Diesem ist der Annahmemagnet vorgeschaltet, um kleine Eisenteile aus dem Malz heraus zu holen. Einsenteile können Funken hervorrufen und es kann zu einer Staubexplosion kommen. Die beiden Schotmühlen sind 4 Walzenmühlen mit jeweils noch einer Speisewalze die das Malz innerhalb der Mühle verteilt. Geschrotet wird mit dem sog. Konditionierungsverfahren, d.h. das Malz wird vor dem Einlauf in die Mühle in den Konditionierungschnecken angefeuchtet. Die Malzreinigung besteht aus einer Poliermaschine welche mit dem Entnahmemagneten versehen ist und dem Steinausleser.


1.2 Der Schrotbehälterraum / Der Kippwaagenraum

Unter den Mühlen sind die Schrotbehälter, welche das Malzschrot bis zum Einmaischen aufbewahren. Eingemaischt wird mittels eines Trogkettenförderers. ACHTUNG:
Schrotbehälter EINS maischt in Maischebottich ZWEI ein, und Umgekehrt.

Außerdem befinden sich hier der Auslauf des Steinauslersers und die 25kg Kippwaage. An dieser Waage kommt das Malz nach der Reinigung an und wird immer zu 25kg Portionen zu den Mühlen gefördert, dies geschieht mittels eines Elevators mit Becherwerk.


1.3 Der Maischebottichraum / Der Maischebottichpfannenraum

Dieser Raum befindet sich unter dem Schrotsiloauslauf und hinter der Schaltwarte im Sudhaus. Im Maischebottich wird eingemaischt. Mit dem Dekoktionsverfahren, d.h. dem Teilmaischverfahren wird ein Teil der Maische in den Maischebottichpfannen gekocht, der andere nicht.
Unten in diesem Raum sind außerdem noch die Würzekühlung, sowie die CIP-Anlage für das Sudhaus.
1.4 Das Sudhaus

Unten im Sudhaus, mit der großen Glasfront, stehen die Läuterbottiche. Außerdem ist dort neben dem kupfernen Läuterbottich Eins noch der alte Maischebottich der zum Glattwassertank umfunktioniert wurde.
Im Sudhaus sind außerdem noch kleine Museumsstücke zu sehen.


1.5 Der Merlinraum

Der Merlinraum ist im dritten Stock. Hier steht der Würzekocher „Merlin“ und der Whirlpool. Beim Kochen läuft die Würze ständig im Kreislauf zwischen diesen beiden Gefäßen. Im Whirlpool findet der Trubaustrag also schon während dem Kochen satt, jedoch wird nach dem Kochen noch eine Rast im Whirlpool gehalten, um den Trubaustrag zu vervollständigen.
Zwischen Merlin und Whirlpool ist noch der Pfannendunstkondensator (PFADUKO). Ein Wärmetauscher der mit dem heißen Abdampf vom Würzekochen Brauwasser aufwärmt.
Zudem stehen hier noch die Sauerguttanks. Ein Tank ist immer Herführtank, d.h. Milchsäurebakterien werden mit Vorderwürze herangezüchtet. Der Andere Tank ist der Gabetank, d.h. aus diesem Tank wird der Würze in der Whirlpoolrast das fertige Sauergut gegeben um den pH-Wert zu senken und bessere Bedingungen zum Gären zu geben.
Außerdem ist noch der Trubtank im Merlinraum, wo der Heißtrub aus dem Whirlpool gesammelt wird um später teilweise beim Läutern zum Anschwänzwasser hinzugefügt zu werden.
Hinten im Raum sind noch Wassertanks für warmes Brauwasser.

1.6 Der Hopfenraum

Unter dem Schalander ist im ersten Stock der Hopfenraum. Hier wird der Hopfenextrakt gelagert, welcher demnächst verwendet werden soll. Es gibt noch ein großes Hopfenlager hinter dem Plop-Shop. Verwendet werden ein Aromahopfen und ein Bitterhopfen. Diese werden in jeweils einen Behälter gekippt und zur Verwendung aufgewärmt.
 

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DIE CHECKLISTE SCHICHTGÄNGER SUDHAUS

2.1 Die Nachtschicht
Die Nachtschicht arbeitet von 22:00 bis 06:00 Uhr, Ablösung ist jeweils 15 Minuten vor Schichtbeginn, bei jeder Schicht.
Der Schichtplan sieht folgendes vor:
• Messdatenerfassung kontrollieren: D.h. in einer freien Minute kann der Brauer an den Arbeitsstationen PC-Botec und am Informix-PC, diverse Trends abrufen. Informationen über Läutereigenschaften, Temperaturbedingungen in diversen Gefäßen, Rührwerk – und Aufhackumdrehungszahlen usw. können hier verglichen und kontrolliert werden. Sollte ein Wert abweichen, oder in vergangenen Suden abgewichen sein sollte man nach den Gründen dafür umsehen. Dazu kann das Arbeitsbuch mit den Notizen zur Hilfe genommen werden. Findet man hier keine Informationen dazu, frage man andere Brauer bzw. in dringenden Fällen, d.h. bei laufenden Suden und bei noch nicht festgestellten Störungen einen Braumeister Informieren!
• 25kg Waage Kippungszeit Kontrolle: Hierzu rufe man im PC-Botec das Bild Malzreinigung auf. An der Kippwaage wird während der Schrotung laufend die Kippungszeit angezeigt. Diese Zeit notiere man auf der Checkliste, sowie den Entnahmesilo und die Sudnummer. Bei groben Abweichungen der normalen 21-28 Sekunden, je nach Entnahmesilo schwankend, muss nach den Gründen gesucht werden. Diese können Staus in den Malzbeförderungseinrichtungen sein, Malzleckagen in eben diesen, verstopfte Entnahmeluken an den Silos, oder auch Kippstörungen an der Kippwaage. Bei Mängeln diese möglichst selbstständig Beseitigen, bei großen Fehlern evtl. die Entnahme stoppen, dann Rücksprache mit Braumeistern!
• Konditionierung auslitern: Unser Malz wird vor dem Schroten in den Konditionierungsschnecken angefeuchtet. Zur Kontrolle wird die hierfür benutze Wassermenge gemessen. Während dem Schroten nehme man den schwarzen Kondidtionierwasserschlauch aus der Schneckenhaube, und messe den Durchfluss in einer Minute mit Hilfe eines Litermaßes. Der Wert sollte bei 1,2 Litern pro Minute liegen. Den Wert der jeweiligen Mühle auf der Checkliste notieren.
• Sauergut abnehmen 2xLabor + 1xWerner: Das Labor, sowie unser Technischer Direktor, möchten täglich zwei bzw. eine Flasche Sauergut haben. Diese Nimmt man des Nachts ab und stelle sie auf die Kühlung in der Schaltwarte, damit die Frühschicht das gekühlte Sauergut gleich an die Abnehmer verteilen kann. Sauergut ist eine mit Vorderwürze herangezüchtete Milchsäurekultur zur Senkung des pH-Werts der Ausschlagwürze um bessere Gärungsbedingungen zu schaffen. Dieses Sauergut ist zu dem sehr gesund und erfrischend, also ruhig bei der Entnahme probieren. Sollte das Sauergut wider erwarten süß schmecken oder völlig ungenießbar sofort Rücksprachen halten!
• Kontrollgang allgemein: Bei den Tätigkeiten im Sudhaus sollte man in der Schicht mindestens einmal das gesamte Sudhaus abgegangen sein. Wenn irgendwo überflüssiges Licht brennt, sich Leckagen zeigen oder sonstige Mängel auftreten diese nach Möglichkeit und Dringlichkeit festhalten und beseitigen. Auch sollte die Kippungszeit der Kippwaage direkt an der Waage bestätigt werden, im vergleich mit dem Wert aus dem Computer.
• Schrotprobe abnehmen MM1+MM2: Einmal pro Woche möchte der Brauer eine Schrotprobe aus den beiden Mühlen ziehen. Dazu befinden sich an den Mühlen jeweils an der Unterseite Entnahmerohre. Die Schrotprobe gibt Aufschluss über die Konsistenz des gemahlenen Malzes. Die Fächer des Entnahmerohres sollten klar getrennte Ergebnisse vorweisen, d.h. ein Fach mit Grobgrieß eines mit Spelzen usw.. Das ist wichtig für eine gute Maische.
• Montags LB2 / MB1 abschmieren: Die Zahnwellen des Rühr- bzw. Hackwerks von Läuterbottich 2 und Maischebottich 1 müssen jeden Montag abgeschmiert werden. Dazu mit der Fettpresse ein paar Züge an den vorgesehenen Stellen an der Zahnwelle geben.
• Anrühren Filterkeller (Sonntag): Um den Schichtgänger Gärkeller und Filterkeller zu unterstützen, rührt man nach Rücksprache mit ihm die gewünschte Menge Kieselgur und Stabifix an. Wichtig ist hierbei, dass die Rohre nicht verstopfen, und dass man keine Gur einatmet da diese krebserregend ist.
• Hopfen-Anlage kontrollieren: Im Hopfenraum muss die Hopfenheizung kontrolliert werden, die Temperatur sollte stets bei 48 grad liegen. Auch muss der Füllstand des Gabegefäßes ausreichend sein. Spätestens bei der Ersten Leermeldung des Gefäßes, die man beruhigt übergehen kann sollte der Hopfen nachgekippt werden. Wenn kein Sortenwechsel ist, wird das schon vorgewärmte neue Fass mit Hilfe der Kippvorrichtung hoch gekippt. Wichtig ist, dass das Fass ganz auf der Vorrichtung steht, damit es nicht abrutscht (über 200 kg!). Wenn das gekippte Fass nach mehreren Stunden leer ist. Die Kippvorrichtung wieder nach unten fahren und das Fass herausnehmen, verschließen und in die Nische im Vorraum stellen. Ein Neues Fass in die Heizung hereinstellen.
• Biologische Proben nehmen: Einmal pro Nacht wir eine sterile Probe von der Würzekühlung genommen. Es wird an der Anstellvorrichtung im Hefekeller jeweils eine Probe der Kaltwürze ohne alles genommen, einmal von der Kaltwürze mit zugeführter Hefe und einmal Kaltwürze mit Hefe und Luft. Um die Proben steril zu machen werden die Probenehmer vorher mit Alkohol bespritzt und abgeflammt. Die Flasche wird am Verschluss und am oberen Flaschenhals ebenfalls kurz abgeflammt um mögliche Keime zu vernichten. Probeflaschen sind die kleinen Durchsichtigen. Das Probenbesteck (Brenner, Flaschen, Alkohol) findet man hinter dem Vorderburschenbüro im Gärkeller. Aufkleber um die Proben zu beschriften (Sudnummer und Kaltwürze ob mit Hefe oder Luft) liegen meistens in der Schaltwarte.
• Kondensat Mengenmessung: Einmal pro Schicht wird das Kondensat aus der Würzekochung notiert. Die Wasseruhr für das Kondensat befindet sich hinter dem Merlin. Gemessen wird jeweils am besten nach dem Strippen. Notiere den Wert in der Checkliste, mit Sudnummer.
• Füller Flaschenkeller umgebaut: Ein Schichtgänger (Gärkeller oder Sudhaus) baut einen Füller für die Abfüllung um. Hierbei wird die Luftzufuhr, welche die Reinigungszylinder abgestellt. Nun sollten die Zylinder herunter fallen. An der Rückseite des Füllers öffnet man die Türen indem man diese mit einem Tastendruck an dem Bedienpult hinterm Füller freigibt. An diesem Pult hängt auch das Fußpedal um den Füllkranz zu drehen. Nun nimmt man vorsichtig die Reinigungszylinder aus dem Kranz. Zum drehen des Kranzes das Fußpedal vorsichtig bedienen. Um sicher zu gehen das auch alle herausgenommen werden, sollte man immer eine gerade Zahl Zylinder auf einmal nehmen, denn wenn am Ende nur noch einer über bleibt, muss irgendwo noch einer Stecken. Alle MÜSSEN raus. Nach dem Arbeitsschritt werden die Türen wieder verschlossen. Der Füller wird nun auf die Flaschengröße herunter gefahren, welche abgefüllt werden soll.
• Kontrolle Kieselgurcontainer: Der Container neben der Anrühr- und Kieselgurlagerstation darf nicht zu voll werden, da er sonst beim Ausschlag überlaufen kann. Nach einem KG Ausschlag muss die Masse erst einmal ca. 8 Stunden ruhen damit feste Bestandteile sedimentieren können und das Wasser darüber abgepumpt werden kann. Dazu nimmt man die Tauchpumpe und hänge diese bis kurz über den Festen Teil im Container, um das Flüssige ab zu saugen. Der Schlauch muss gut in dem Rohr auf dem Gully stecken damit der nicht rausrutscht. Nach dem Abpumpen, die Pumpe mit sauberem Wasser in einem Eimer Nachspülen, da sich sonst das KG verhärtet wie Beton.
 

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2.2 Die Frühschicht
In der Frühschicht gibt es im Vergleich zur Nachtschicht ein paar Abweichungen: Einige Checklisten Punke fallen weg und ein paar neue fügen sich hinzu.
• Calzium bestellen: Zur Wasser Aufbereitung wir in der Brauerei Calciumchlorid verwendet. Auch wird dem Anschwänzwasser etwas CaCl hinzugefügt. Der Verbrauch pro Sud ist im der Schaltwarte auf einem Rezeptbogen festgehalten. Nun kann man ausrechnen, wie lange der Vorrat in den beiden Kunststoff Behältern Unterhalb des LB2 reicht. Jeweils eine oder zwei Wochen vorher kann für den Dienstag oder den Donnerstag 1000 kg CaCl im Materiallager bestellt werden. Den Termin im Kalender festhalten.
• Kontrolle WHP (Trubaustrag): Nach dem Spülen des Whirlpools sollte man mindestens bei einem Sud kontrollieren ob auch der gesamte Heißtrub aus dem Whirlpool entfernt wurde. Wenn sich noch zu viel Trub im Gefäß befindet, von Hand nachspülen, dann im Arbeitsbuch notieren. Evtl. einen Braumeister verständigen.
• Hefe für Besichtigung Besorgen: Täglich besuchen eine menge Menschen die Brauerei. Bei der Tour wird den Gästen auch Hefe gezeigt. Diese sollte vom Brauer vor 10:00 Uhr aus dem Hefekeller besorgt werden und in das Glas auf dem Besichtigungstisch an der Fensterfront gefüllt werden. Evtl. das Glas vorher reinigen.
• Kühlraum-Salon auffüllen u. Leergut ents.: Die Besucher können nach der Besichtigung eine Verkostung vornehmen. Das Bier wird hierfür im Kühlraum hinter der Küche im Verwaltungsgebäude Erdgeschoss gelagert. Die Fässer müssen Täglich auf Füllung kontrolliert werden, ist ein Fass leer, muss es gewechselt werden. Dazu schiebt man den weißen Ring an der Gasleitung zum Zapfkopf nach oben, nun kann man den Zapfkopf vom Fitting abschieben und das Fass wechseln. Den Fitting kurz mit etwas Wasser und einem Sauberen Lappen reinigen, dann den Zapfkopf wieder herauf schieben und die Gasleitung wieder in Ausgangsstellung bringen. Bei den Kisten sollte immer darauf geachtet werden, dass genügend im Kühlraum sind und, dass die älteren Kisten zu erst genommen werden. Abgelaufenes Bier kommt zum Leergut. Das Leergut steht im Vorraum zwischen Küche und Kühlraum. Der Kühlraum ist ausschließlich für Bier. Sollten sich Speisen im Kühlraum oder andere Sachen hier befinden, diese nach Rücksprache mit dem Empfang entfernen oder entfernen lassen. Im Kühlraum muss ständige Hygiene herrschen. Schmutz auf dem Boden oder an den Wänden, an den Fässern oder Kisten nach Möglichkeit beseitigen. Dazu gehören auch Schimmelflecken. Das Leergut wird in den Vorraum zum Getränkelager und den Wäschespinden gebracht, hier stehen Paletten bereit. Sollte zu viel Leergut vorhanden sein oder das Vollgut einer Sorte verbraucht sein, Rücksprache mit dem Empfang halten.



2.3 Die Spätschicht
Die Spätschicht hat im Vergleich zu den vorigen Schichten auch noch ein paar Änderungen in der Checkliste:
• leere Hopfenfässer ins Lager bringen: Sollten in der Hopfenheizung leere Fässer stehen, werden diese herausgenommen und in die Nische im Vorraum zum Hopfenraum gestellt. Die Fässer aus dem hellen grauen Stahl sind Mehrwegfässer, d.h. sie kommen zurück zur Hopfenfabrik und werden wiederbefüllt. Grüne Hopfenfässer kommen in den Brauereischrottcontainer, bzw. lässt man die Fässer vor diesem stehen, da sich Kollegen evtl. diese als Regentonnen o. ä. mit nach Hause nehmen. Nach einer Woche sollten die Fässer aber spätestens im Container sein, damit sie nicht im Wege stehen.
• 17.00 h Kontrollgang Sudhaus: Die Besucher sind durch, der Schalander hat Feierabend. Für den Schichtgänger Sudhaus bedeutet das: Sind alle unnötigen Lichter aus? Stehen irgendwo Türen oder Fenster nach außen auf? Denn Energie zu sparen ist eine seiner Aufgaben und er sollte diese ernst nehmen. Zudem kommt noch der allgemeine Kontrollgang, s.o. .
• Montags CIP – Proben abnehmen: Am Montagabend werden Die Lauge aufgeschärft auf einen Leitwert von 130 mS, siehe Bild CIP-Sudhaus im PC-Botec. Dann wird jeweils eine Probe von den aufgeschärften Laugen genommen. Probeflaschen stehen hierfür in der Schaltwarte.
• Ablösen Abfüllung Rückspr. Mit Gärkeller: Wenn die Abfüllung läuft, sollte der Schichtgänger im Sudhaus kurz mit dem Schichtführer Abfüllung am Nachmittag Rücksprache halten, ob abgelöst werden soll. Wenn ja müssen sich der Schichtgänger im Sudhaus und der im Gärkeller verständigen wer ablösen wird. Meistens wird eher der Sudhausbeschäftigte die Möglichkeit dazu haben eine halbe Stunde im Flaschenkeller ab zu lösen. Ablösezeit ist normalerweise um 18:30 Uhr.
• Probeflaschen holen: Der Schpätschichtgänger ist zuständig dafür, dass immer genug (min. 2 Kisten) Probeflaschen im Sudhaus bereit stehen. Neue Probeflaschen werden im Flaschenkeller hinter dem „MIHO“ gezogen. Man sollte darauf achten, dass das Förderband hinter dem MIHO immer läuft und man keine zu großen Lücken in den Flaschentransport macht, was Störungen hervorrufen kann. Probeflaschen sollten immer einen guten Gummi haben und das Glas sollte ebenfalls noch gut erhalten sein.
• Malzannahmehäuschen abgeschlossen: Die Spätschicht ist dafür zuständig, dass die Malzannahme Sauber hinterlassen wird und das kleine Häuschen in dem sich der Gossentrichter und Besen usw. befinden abgeschlossen ist. Der Schlüssel liegt in der Schaltwarte.


2.4 Anfahren Sudhaus
Der erste Schichtgänger kann, sofern vorgeschrotet ist eigentlich sofort mit dem Einmaischen anfangen. Zuvor sollte er sich doch über den korrekten Zustand des Sudhauses mit einem Kontrollgang vergewissern. Wichtig ist auch, dass die Hopfenheizung intakt ist. Sollte das nicht der Fall sein, muss die Heizung möglicht schnell zum Laufen gebracht werden, damit man weiter arbeiten kann.
Zum Einmaischen geht man mit den Maischebottichen auf Automatik. Wenn Sude vorgewählt sind kann das Einmaischen beginnen. Während dem Maischen sollten die Läutergefäße vorgewärmt werden, um einen Temperaturverlust in der Läuterwürze zu vermindern. Aufwärmen kann man die Bottiche, in dem man sie mit heißem Wasser im Kreislauf pumpen lässt.

2.5 Letzter Schichtgänger
Der Letzte Schichtgänger ist dafür Zuständig, dass alle Reinigungsarbeiten nach Checkliste ausgeführt wurden, und dass das Sudhaus für den Wochenstart vorbereitet ist. Die Checkliste mit den wöchentlichen Reinigungsarbeiten wird nach aufgelisteter Reihenfolge abgearbeitet. Die CIP-Programme werden gestartet sofern an den Geräten nicht gearbeitet wird. Unter den Läutergefäßen müssen die Gullys und die Umgebung gründlich gereinigt werden, da sich Treberreste absetzen und festtrocknen können. Die Treberleitungen werden im Winter geballt, d.h. ein Schaumstoffball wird mit Druckluft durch die Treberleitung gedrückt. Auf dem Schrotboden werden die Annahme- und Entnahmemagneten von Eisenteilchen gereinigt. Die Konditionierungsschnecken werden mit einem Spachtel schier gemacht. Achtung vor dem Arbeiten an den Schnecken den Arbeitsschalter auf „aus“ stellen, nach dem Arbeiten den Schalter wieder zurück stellen. Das Spindelbecken (auch unter dem Sieb) wird mit etwas Reinigungsmittel und einem Schwamm gereinigt. Zum Wochenabschluss werden Statistiken über Hopfen und Malzverbrauch, sowie über die Ausbeute und Spindelwerte ausgedruckt. Als letzter Schichtgänger muss man sicher gehen dass alles überflüssiges Licht aus ist, dass das Sudhaus insgesamt sauber ist, die Gullys gereinigt wurden, die Blumen gegossen und Blätter weggefegt wurden und das alles an Ort und Stelle ist.
Alle vier Wochen werden in den Läutergefäßen die Läuterböden hochgenommen und mit Hochdruck abgespritzt. Ebenso wird alle vier Wochen CIP auf den Sauerguttanks gefahren. Dazu muss ein Tank leer sein, damit dieser Gereinigt werden kann. Wenn dieser sauber ist, wird das Sauergut in den Tank gepumpt und der abgepumpte Tank kann gereinigt werden.
 

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3.1 Die Malzannahme
Die Malzannahme ist zwar meistens in der Frühschicht jedoch kommt es auch oft vor, das auch die Spätschicht eine Malzannahme zu regeln hat.
• Die Einwaage: Bei der ersten Einwaage morgens (meistens um 06:00 Uhr) ist noch keiner in der Verwaltung, d.h. nun muss der Schichtgänger den Malzwagen einwiegen. Dazu stelle man erst einmal sicher, dass der Malzfahrer die Waage verlassen hat, und der LKW mit Trailer komplett auf der Waage steht. Nun gehe man in den Glasraum für den Empfang, der Schlüssel liegt in der Schaltwarte im Sudhaus. Dort steht das Bedienpult für die LKW-Waage. Man schalte aber vor dem Wiegen zu erst noch den Monitor und den Verteiler für die Videoüberwachung an der Annahmestraße an um den Überblick zu behalten. Wenn alles in Ordnung ist nehme man einen Waagezettel (Zettel mit zweifarbiger Pause) stecke ihn in den Drucker. Mit der roten Seite zum Bediener, Kopfende als erstes in den Drucker. Wenn der Drucker das Formular nicht annimmt muss man mit dem Handrad zum Einzug nachhelfen, bis das Blatt im Drucker aus der Walze herauskommt. Dann drücke man F1 auf dem Bedienpult, und das Formular wird bedruckt. Danach schreibe man noch Lieferant und Malzsorte auf den Zettel, weiteres macht dann die Empfangsdame.
• Wagenprobe: Auf dem Weg zum Malzwagen nehme man einen weißen Eimer und den Schlüssel für das Malzhäuschen mit. Wenn man sicher gehen kann, das eingewogen ist, kann der Malzfahrer seinen LKW auf die Entladestraße fahren. Hier werden dann Proben gezogen, mit Hilfe der messingfarbenen Stechlanze aus dem Häuschen. Nach Möglichkeit sollten drei Proben an verschiedenen Stellen im Trailer gezogen werden. Nach dem Probenehmen hole man sich vom Fahrer noch die Lieferpapiere. Zurück im Sudhaus wird dann die Temperatur des Malzes festgestellt. Das Malz darf nicht gefroren sein und nicht zu warm, d.h. nicht wesendlich wärmer als die Umgebungstemperatur. Denn Wärme bringt Feuchtigkeit mit sich. Dann wird die Probe im Labor auf Mürbigkeit untersucht. Man mische das Malz mit dem Mischer im Malzlabor und wiege genau 50 Gramm ab. Die 50g fülle man in das Friabilimeter welches das Malz schrotet. Dann stelle man einen Wecker auf 8 Minuten und sagt dem Laborbeschäftigtem Bescheid. Den Aufkleber mit Malzliefernummer, Lieferanten und Temperatur lege man auf das Friabilimeter.
• Das Malzbuch und das Informixproramm: Jede Malzlieferung wird im Malzbuch eingetragen. Hier schreibe man den Lieferanten, die Masse des angelieferten Malzes, das Zielsilo und das Datum ein. Diese Angaben werden ebenso im InformixPC festgehalten. Dieses Programm berechnet unter andrem den Malzverbrauch.
• Einlagern: Während die Malzprobe noch analysiert wird, kann man schon die Annahme vorbereiten. In der Programmübersicht im Botec-PC kann man das Zielsilo, den Lieferanten und die Malzsorte anwählen. Auf dem Malzbild muss vorher noch der Silo freigegeben, sofern er das nicht ist. Wenn das Labor die Lieferung frei gibt, wird das Programm „Annahme“ gestartet. Vorher sollte man sich mit dem Malzfahrer verständigen, wie er Bescheid weis, wann er abladen kann. Z.B. wenn die Gosse läuft, dann an das Fenster im Maischeraum kommen und mit Handzeichen bestätigen.

3.2 Die Kühlung
3.2.1 Der Kühlungsstart
Nach dem Kochen der Würze, wird im Whirlpool eine Rast von 20 Minuten gehalten um den Heißtrub in der Mitte ab zu setzen. Während dieser Zeit wird die Kühlung vorbereitet. Im Gärkeller Trägt der Schichtgänger fürs Sudhaus den letzen gekühlten Sud nach, d.h. Stammwürzegehalt und Hektoliterzahl werden im Gärbericht und in der Sudübersicht notiert. Außerdem wählt er den ZKG vor, in den die Kühlung laufen soll. Dann werden aus der Tabelle die zu gebende Zellzahl der Hefe, und die Anstelltemperatur in das Programm übernommen. Vor der Hefegabe sollte man sicher gehen, dass im Hefetank genügend Hefe ist, und dass dieser angewählt und angeschlossen ist. Jetzt kann die Kühlung gestartet werden. Wenn die Whirlpoolrast durch ist, startet das Kühlungsprogramm. Bei dem ersten Sud der in einen ZKG läuft, muss meistens der Probehahn am ZKG zu geschraubt werden. Bevor der Sud in den ZKG läuft drückt das Programm die Leitungen mit Wasser aus, wenn die Würze kommt schäumt der Abfluss über, also muss man die Kanalrinne abschwanken.

3.2.2 Das Spindeln
Wenn Die Kühlung ungefähr zu einem Drittel durch gelaufen ist (bei ca. 120 hl) wird gespindelt, das heißt der Stammwürzegehalt wird gemessen. Der Probenehmer ist am Plattenkühler und man nehme eine Probe im Spindelrohr und eine kleine Probe für die pH-Messung. Beide Gefäße vorher gut mit Würze ausspülen um keine verfälschten Werte zu bekommen.
Zum spindeln wird eine Glasspindel verwendet. Der Wert sollte bei 11,9 – 12 ° Plato liegen. Zur pH-Messung wird ein digitales Messgerät verwendet, der Messwert sollte um pH 5 sein. Die beiden Messgeräte müssen nach dem messen gut mit Wasser abgespült werden. Die Werte werden dann im Sudbericht in der Schaltwarte festgehalten. Wenn die Kühlung durch ist werden die Hektoliterzahl sowie die Spindelwerte im Informixprogramm festgehalten. Das Programm berechnet die Ausbeute, jene wird ebenfalls im Sudbericht festgehalten.

3.2.3 Kühlungsproben
Bei Besonderheiten werden Proben von der Kühlung gemacht. Beim wöchentlichen Start werden bei den ersten beiden Suden jeweils 3 0,33 Liter Flaschen Kaltwürze abgenommen. Ebenso werden beim Malzsilowechsel und beim Hopfensortenwechsel auch 3 Flaschen in den beiden Silos nach dem Wechsel Proben genommen, nicht von dem Sud in dem gewechselt wurde.