Asbachpilsken
Es war einmal ein Bauunternehmer, der war bettelarm, sowie andere Unternehmer auch. Aber er hatte eine Tochter, die zwar sehr schön war, zugleich aber auch unglaublich dämlich. Nun traf eines Tages der arme Bauunternehmer mit dem Oberluden vom örtlichen Rotlichtbezirk zusammen. Da die zwei sich über den Preis für 'ne Orgie nicht einig werden konnten, hatte der Baunternehmer eine Idee. Er sprach zu dem Luden: "Ich habe 'ne geil aussehende, etwas hohle Tochter, die besorgts all deinen Stammkunden mit Links. Die könnten wir ja eigentlich verrechnen." Der Lude sagte: "Das klingt nicht übel. Wenn die wirklich so gut drauf ist, dann bring die Alte morgen Abend in mein Etablissement. Da werd' ich Die mal antesten."
Als der Bauunternehmer seine Tochter am nächsten Abend ablieferte, führte sie der Lude in ein kleines Zimmer. An den Wänden waren mit Ketten und Handschellen ein Paar splitternackte, nach Geld stinkende Typen befestigt. Der Lude grinste breit und gab der Tochter, die sich übrigens Barbie nannte, eine Peitsche und 'nen Rohrstock in die Hand und sprach: " So, Alte ! Getz komma zu Potte ! Wenn Du 's den kaputten Typen da bis morgen früh nicht ordentlich besorgt hast, dann mach ich dich alle." Dann ging er und schloss die Tür ab. Da stand Barbie nun und wusste nicht was sie den Typen besorgen sollte. Vieleicht ein Paar Decken, damit die sich nicht erkälten ? Sie überlegte und überlegte, und ihre Angst wurde so groß, daß sie laut zu plärren anfing. Da ging auf einmal die Tür auf, und ein kleiner, zerlumpter und versyffter Tattergreis torkelte herein und lallte: "Ey ! Hallo du Teil ! Wat tutest du hier so rum ?" - "Ach", antwortete Barbie,"ich soll's den Leuten hier besorgen und weiss nicht was." Da sprach der kleine Tattergreis: "Was gibst du mir, wenn ich's Denen besorge ?" - "Meine letzten zwei Zigaretten und 'ne Flasche ASBACH" sagte Barbie.- "Na gut", blubberte der versyffte Alte, " nu' gib' mir mal dat Werkzeuch !" Nachdem der Alte sich den ASBACH hinter den Knorpel gekippt hatte nahm er den Rohrstock und die Peitsche und prügelte auf die angeketteten Typen ein bis die grün und blau am ganzen Körper waren. Die Typen schrien und jauchzten: " Meeehr ! AAAhhh! Meeehr !" So ging es weiter bis zum frühen Morgen. Barbie stand derweil in der Ecke und schnallte überhaupt nichts.
Bei Sonnenaufgang kam der Lude, und als er die geschundenen Körper und zufriedenen Gesichter seiner Kunden sah, da wurde er noch gieriger. Er führte Barbie in ein größeres Zimmer in dem noch mehr kaputte Typen angekettet waren. Er befahl Barbie es denen auch noch zu besorgen, wenn ihr etwas an ihrem armseligen Leben lieb wäre. Da die hohle Maid aber immer noch nichts begriffen hatte, fing sie wieder an zu plärren. Abermals ging die Tür auf und die kleine Syffbaracke torkelte ins Zimmer. Der Alte krächzte: "Wat gibste mir, wenn ich's denen Allen auch noch besorge ?" Barbie überlegte und sagte schließlich: "Ich geb' dir meinen Slip, den trag ich jetzt schon zwei Wochen lang, und muß den allmählich loswerden." Der kleine Tattergreis lechzte und sprach: " Jo, Kind ! Den nehm ich gerne. Wer weiss wofür der nochmal zu gebrauchen ist." Dann nahm er die Werkzeuge und besorgte es den Typen noch besser als denen in der Nacht zuvor.
Als der Lude am nächsten Tag nach dem Rechten sah, da war er begeistert. Aber da nur Geld allein so richtig glücklich macht, sperrte er Barbie in einen großen Saal mit noch vielmehr nackten und angeketten Typen als am Abend zuvor. "Wenn du's denen auch noch so göttlich besorgst, dann sollst du ab morgen mein teuerstes Pferdchen hier in meinem Stall sein" , sprach der Lude, und verschloss den Saal. Barbie grübelte über seine Worte nach. Besaß dieser Mann vieleicht einen Reitstall, oder eine Pferdezucht. Sie hatte Pferde schon immer sehr gemocht. Aber das mit dem "Besorgen" schnallte sie immer noch nicht so ganz. So rief sie nach dem kleinen, zerlumpten Greis. Und der kam auch sogleich. "Himmelhergott, Kind ! Du bist ja wirklich dumm wie'n alter Klappstuhl. Haste das den immer noch nicht kapiert wie das mit dem "besorgen" geht ?" sülzte der kleine Tattergreis. "Was gibst du mir diesmal, hä ?" - "Ich kann dir nichts mehr geben", antwortete Barbie und erzählte dem Kurzen was der Lude ihr versprochen hatte. "O.K.", grunzte der Kurze, "wenn ich's denen auch noch besorge, und du wirst dadurch das beste Pferdchen im Stall, dann will ich 'ne Jahreskarte für den Puff hier !" Barbie willigte ein und der verkommene Kleine ging ans Werk wie in den Nächten davor.
Als der Lude am nächsten Tag alles zu seiner vollsten Zufriedenheit vorfand, bekam Barbie ihr eigenes Zimmer. Schon nach einem Jahr und etwas Übung war sie die beliebteste Domina im ganzen Bezirk. An den versyfften Tattergreis dachte sie überhaupt nicht mehr, da sich Dieser nicht mehr gemeldet hatte. Doch eines Nachts stand der Alte plötzlich in ihrem Studio und forderte seine Jahreskarte. Da Barbie dies nicht wollte, bot sie dem Tattergreis Arbeit und Wohnung an. Auch 'ne Flasche Asbach legte sie noch drauf. Aber der Alte motzte: " Du miese Schlampe ! Die Arbeit und die Wohnung kannst du dir sonst wohin schieben. Die versauf ich sowieso. Den Asbach nehm ich, aber ich will meine persöhnliche Eintrittskarte für den Laden hier. Scheißegal wie ich auch aussehen tu !" Doch Barbie weigerte sich hartnäckig. Wer will schon so'n verkommenes Etwas hier bedienen. Niemals ! "Na schön", sagte der Alte " wenn du in den nächsten drei Tagen meine wahre Indentität kennst, dann kannst du den Scheiss behalten" ; und verschwand.
Barbie überlegte und überlegte...,zapte alle TV Programme durch, telefonierte Freunde und Bekannte ab. Als dann am nächsten Tag der zerlumpte Greis erschien fing sie an aufzusagen: "Bist du vieleicht der Jürgen Möllemann ? oder Harald Junke ? Oder bist du am Ende doch der Norbert Blüm ?" - "Näää, Olle ! Weder noch !", kicherte der Alte und verschwand.
Als der Kurze am folgenden Tag wieder auf der Matte stand, hatte Barbie schon 'nen Spickzettel parat. " Bist du vieleicht Rudolf Scharping ? Oder Alfred Biolek ? Oder Danny DeVito ?" - "Sach mal Kind ! Bist du nicht ganz bei Sinnen, oder was ? Das wertet mich ungemein ab. So kaputt seh' ich nu auch nicht aus. Einen haste noch. Bis denne." wetterte der Kurze und verschwand abermals.
Am nächsten Tag hatte Barbie einen ihrer Stammkunden bedient. Es war der Leiter des örtlichen Sozialamtes. Der erzählte beim Zigarrettchen danach, was ihm heute so alles passiert sei. "Als ich heute morgen meinen Kontrollgang durch die Parks und Obdachlosentreffs unserer Stadt machte, da entdeckte ich 'nen Penner, der um eine brennende Öltonne herumtanzte und sang:
Heute klau' ich, morgen sauf ich,
übermorgen geh' ich zu Barbie in den Puff;
Ach, wie gut ist, das niemand weiß,
dass ich Asbachpilsken heiß !
"Was glaubt ihr wie froh die Barbie war, als sie den Namen hörte. Als dann am Abend der runzlige Alte wieder auf der Matte stand und lallte: "Na, du Luder ! Wie heiß ich ?" fragte Barbie erst: "Heißt du Arnold Schwarzenegger ?" - "Nein !" - "Heißt du Gerhard Schröder ?" - "Nein !" -
"Heißt du etwa Asbachpilsken ?"
"Das hat dir die dumme Sau vom Sozialamt gesagt" schrie der Kurze und sprang vom Balkon aus Barbies Zimmer im 8. Stock auf die Straße, und wurde anschließend vom Bus überrollt.
...und die Moral von der Geschicht',
bezahlt die Leut' mit ASBACH nicht!