Meinung als Begleitperson einer gehbehinderten Frau im Rollstuhl.
Positiv:
- Die Bühnen im Infield, dort gehören sie hin
- Weitgehend sehr gelungene Inklusion
- Hilfsbereite Security mit viel Verständnis
- Kaum unzugängliche Stellen auf dem Gelände, was die Rollstuhlbreite anging (Höhe ist immer eine andere Sache, mehr Rampen und mehr Zugänglichkeit gehen eben immer)
- Das Wetter war natürlich bis auf wenige sehr sandige und dadurch schwer zu passierende Stellen optimal (Regen gegen Festivalende wäre verheerend gewesen, aber nicht zu verhindern)
- Betreuungsabgebot mit Beratung, Service etc. auf A - das war eine tolle Idee!
- Autogrammstunde auf Anfrage im Bereich hinter der entsprechenden Stage, tolle Fannähe von Knorkator und Santiano - für unsere Begleitung das Highlight des Jahres.
Negativ:
- Kurzzeitige Aufhebung der Straßenbenutzung für Rollstuhlfahrer am Freitag, angeblich durch das Ordnungsamt, das ging gar nicht!
- Die Anweisung, nur noch Menschen mit Rollatoren/Rollstühlen auf die Stages zu lassen war Mist. Zwei Bekannte sind deswegen sogar abgereist! (Beinamputiert und sollte in der Menge stehen mit Krücken, geht's noch?)
- Zwei Behindertentoiletten/Duschmöglichkeiten, dazu ein Behinderten-Dixie waren eine Verbesserung - aber: Hilft alles nichts, wenn ein Schlüssel fehlt, keine Rampen angebracht sind oder eine Tür nicht abschließbar ist
- Was bringt ein Anlaufpunkt im Infield, wenn das Personal nichts ausrichten kann? "Werde ich mir notieren" ist keine Hilfeleistung...
Insgesamt aber eine bessere Situation als im Vorjahr, allerdings waren alle der Kritkpunkte mehr als vemeidbar und hätten nicht sein müssen. Das WOA14 stand kurz vor ideal, machte sich das am Ende aber noch unnötig zunichte.
Wie gesagt, die Meinung einer Begleitperson, daher keine Abstimmung. Und natürlich können das Betroffene noch besser beurteilen. Aber vielleicht eine Diskussionsgrundlage, damit dieses wichtige Thema auch ernsthaft diskutiert werden kann.