Dieser Artikel stand im gestern Hamburger Abendblatt, und weil er so schön treffend ist, lass ich das Forum auch mal dran teilhaben
Lieber Dieter Bohlen,
eigentlich sind Sie es als "Pop-Titan" ja gewohnt, in anderen Zeitungen gewürdigt zu werden. Aber gestatten Sie uns zu Ihrem 50. Geburtstag an diesem Sonnabend einmal die ultimative Lobhudelei. Ohne Sie als selbst ernannter "Stimme des Volkes" wäre so mancher Fernsehabend zum Gähnen langweilig.
Deshalb danken wir Ihnen . . .
. . . für die geniale Idee, mit Fistelstimme und zwei bis drei am Computer ersonnenen Akkorden 140 Hits in die Charts zu bringen.
. . . für das Einführen griffiger Floskeln in den Wortschatz einer ganzen Generation: mega- und hammermäßig, super und geil.
. . . für die Erforschung neuer Tiefen auf der nach unten offenen Niveau-Skala im deutschen Fernsehen. Denn erst nach "Deutschland sucht den Superstar" war das Dschungel-Ekelpaket "Holt mich hier raus" möglich.
. . . für die Beweisführung, dass exotische Schönheiten mit Namen wie Naddel oder Verona schlichte Werbebotschaften ideal verkaufen ("Hier werden Sie geholfen").
. . . für die völlig neue Definition des Begriffs Schriftsteller. Mit "Nichts als die Wahrheit" haben Sie als Heide-Dichter aus Tötensen nicht nur den deutschen Buchhandel gerettet, sondern eine ganze Schar begabter Nachwuchsautoren wie Stefan Effenberg und Boris Becker animiert.
. . . für die ehrliche Offenlegung körperlicher Gebrechen, die viele Männer schamhaft für sich behalten hätten.
. . . für die Erschaffung eines neuen künstlerischen Genres: den minderjährigen Hinterwald-Popclown (Daniel Küblböck), der noch nicht mal singen kann.
. . . für die messerscharfe Analyse des deutschen Reformstaus: "Wenn man auch anderen Leuten vergönnen würde, dass sie viel Geld verdienen, hätten wir weniger Arbeitslose." Der Mann sollte Regierungsberater werden!
Alles Bohlen, oder was?
Mit 50 zittern viele von uns, ob wir bald in den Vorruhestand entsorgt werden. Sie müssen sich da nicht sorgen. Denn im Herbst retten Sie auch noch das deutsche Kino: "Dieter - der Film".
In diesem Sinne:
Herzlichen Glückwunsch!
So, und jetzt Feuer frei zum Ablästern...
Lieber Dieter Bohlen,
eigentlich sind Sie es als "Pop-Titan" ja gewohnt, in anderen Zeitungen gewürdigt zu werden. Aber gestatten Sie uns zu Ihrem 50. Geburtstag an diesem Sonnabend einmal die ultimative Lobhudelei. Ohne Sie als selbst ernannter "Stimme des Volkes" wäre so mancher Fernsehabend zum Gähnen langweilig.
Deshalb danken wir Ihnen . . .
. . . für die geniale Idee, mit Fistelstimme und zwei bis drei am Computer ersonnenen Akkorden 140 Hits in die Charts zu bringen.
. . . für das Einführen griffiger Floskeln in den Wortschatz einer ganzen Generation: mega- und hammermäßig, super und geil.
. . . für die Erforschung neuer Tiefen auf der nach unten offenen Niveau-Skala im deutschen Fernsehen. Denn erst nach "Deutschland sucht den Superstar" war das Dschungel-Ekelpaket "Holt mich hier raus" möglich.
. . . für die Beweisführung, dass exotische Schönheiten mit Namen wie Naddel oder Verona schlichte Werbebotschaften ideal verkaufen ("Hier werden Sie geholfen").
. . . für die völlig neue Definition des Begriffs Schriftsteller. Mit "Nichts als die Wahrheit" haben Sie als Heide-Dichter aus Tötensen nicht nur den deutschen Buchhandel gerettet, sondern eine ganze Schar begabter Nachwuchsautoren wie Stefan Effenberg und Boris Becker animiert.
. . . für die ehrliche Offenlegung körperlicher Gebrechen, die viele Männer schamhaft für sich behalten hätten.
. . . für die Erschaffung eines neuen künstlerischen Genres: den minderjährigen Hinterwald-Popclown (Daniel Küblböck), der noch nicht mal singen kann.
. . . für die messerscharfe Analyse des deutschen Reformstaus: "Wenn man auch anderen Leuten vergönnen würde, dass sie viel Geld verdienen, hätten wir weniger Arbeitslose." Der Mann sollte Regierungsberater werden!
Alles Bohlen, oder was?
Mit 50 zittern viele von uns, ob wir bald in den Vorruhestand entsorgt werden. Sie müssen sich da nicht sorgen. Denn im Herbst retten Sie auch noch das deutsche Kino: "Dieter - der Film".
In diesem Sinne:
Herzlichen Glückwunsch!
So, und jetzt Feuer frei zum Ablästern...